Der neue VW e-Golf soll auch in Dresden hergestellt werden: VW plant, die Gläserne Manufaktur zu einer Produktionsstätte für Elektroautos zu machen. Nachdem der Abgasskandal einen Produktionsstopp nach sich zog, sollen ab April hier Elektroautos vom Band rollen. Der Konzern investiert mehr als 20 Millionen Euro in die VW Elektroauto-Fabrik.
Versetzte Mitarbeiter können zurückkommen
Der Golf sei das Herz von Volkswagen, so Entwicklungschef Frank Welsch bei der Vorstellung des Konzepts. Der Standort habe damit eine gute Zukunft. Ein Teil der nach dem Ende der dortigen Phaeton-Produktion von Dresden an andere Standorte versetzten Mitarbeiter komme damit zurück, hieß es. Zuletzt waren in der Gläsernen Manufaktur 500 Mitarbeiter beschäftigt gewesen, 400 davon hatten Angebote an anderen Standorten erhalten. Wie stark die Mitarbeiterzahl nun wieder steigen soll, gab VW nicht bekannt. Man sei in Gesprächen mit Betriebsräten, werde aber vorerst nur im Ein-Schicht-Betrieb Fahrzeuge produzieren, etwa 35 am Tag. Die Stückzahl solle dann entsprechend der Nachfrage steigen. Bis zu 100 Fahrzeuge können in Dresden am Tag gebaut werden.
Dresden wird zum Erlebniscenter für neue Technologien und Antriebe
VW plant darüber hinaus, die Gläserne Manufaktur zum Marken-Erlebniscenter für neue Technologien und Antriebe zu machen. Außerdem soll in Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen wie der TU Dresden eine neue Forschungs- und Entwicklungseinheit entstehen. Im sogenannten „Business Incubator“ sollen Gründerfirmen gefördert werden, die innovative Software-Lösungen für die Automobilbranche entwickeln. VW denkt dabei zum Beispiel an Apps zum Parken oder Carsharing. Die Stadt Dresden soll dabei zum Vorreiter beim Thema Elektromobilität und Digitalisierung werden, eine entsprechende Kooperationsvereinbarung wurde bereits geschlossen. Darin festgehalten wurden der Ausbau der Elektroauto-Ladeinfrastruktur sowie die Umstellung des städtischen Fuhrparks auf E-Mobile. In 10 Jahren sollen 25.000 Elektrofahrzeuge mit Stromantrieb in Dresden unterwegs sein, aktuell sind es 200. Die Anzahl der öffentlichen Ladestationen soll von 30 auf 250 steigen.
Bis 2025 soll jeder dritte VW einen Elektromotor haben
Zugleich soll der Standort zum Auslieferungsort für den E-Up, den Golf GTE und den Passat GTE werden. Der VW-Konzern will zukünftig stark auf elektrische Antriebe setzen und 2019 ein neues E-Modell auf den Markt bringen. Auch dieses Fahrzeug könnte dann in der VW Elektroauto-Fabrik in Dresden hergestellt werden. Bis 2025 soll jeder dritte VW elektrisch sein – das sind 2 bis 3 Millionen verkaufter Elektroautos pro Jahr. Die elektrische Modellpalette soll dann bis zu 30 Fahrzeuge umfassen.
Quellen / Weiterlesen:
VW macht Dresden zum Zentrum für Elektromobilität | FAZ.NET
E-Golf rollt ab 2017 in Dresden vom Band | MDR.DE
Umbau startet: Volkswagen fertigt neuen e-Golf1 ab April 2017 in der Gläsernen Manufaktur in Dresden | Volkswagen AG
Bildquelle: Volkswagen AG