Der Opel Ampera ist ein fünftüriger Plug-in-Hybrid, der von Opel seit Juli 2011 hergestellt wird. Er ist technisch identisch mit dem Chevrolet Volt. Wie alle Hybriden kombiniert der Ampera einen Elektromotor mit einem Verbrennungsmotor, fährt jedoch im Gegensatz zu anderen Hybridmodellen durchgehend elektrisch. Der Benzinmotor fungiert bei leerem Akku als Generator und erzeugt so Strom für den Elektroantrieb. Der Ampera wird von Opel deshalb als Extended Range Electric Vehicle (REEV) beworben, als Elektrofahrzeug mit verlängerter Reichweite. Die Vorteile des elektrischen Antriebs im Hinblick auf die Fahrleistung können so durchgehend genutzt werden, ohne bei Langstrecken auf Lademöglichkeiten angewiesen zu sein. Für 2017 hat Opel den vollelektrischen Nachfolger Ampera-e angekündigt, womit der alte Ampera auch wegen schlechter Verkaufszahlen wohl ausläuft.
Technik und Verbrauch Opel Ampera
Der Elektroantrieb des Ampera besteht aus zwei Motoren und hat eine maximale Leistung von 111 kW (150 PS). Sobald der Ladezustand der Batterie unter 20 Prozent sinkt, startet der 1,4l-Verbrennungsmotor (Nennleistung 63 kW) und produziert Strom für den Elektromotor. Gleichzeitig hält er den Ladezustand der Batterie auf ausreichendem Niveau. Ansonsten schaltet er sich nur in Ausnahmefällen zu, zum Beispiel bei Vollgas bei starkem Anstieg. Dank des Drehmoments von 370 Nm beschleunigt der 1,7 Tonnen schwere Ampera in nur 9 Sekunden von null auf 100 Kilometer. Die Höchstgeschwindigkeit des Opel Ampera ist bei 161 km/h abgeregelt.
Mit voller Batterie kann der Ampera zwischen 40 und 80 Kilometer rein elektrisch zurücklegen, bevor der Verbrennungsmotor anspringt. Wie bei Elektroautos üblich kann sich dieser Wert bei schnellen Autobahnfahrten oder bei niedrigen Außentemperaturen deutlich reduzieren. Die maximale Reichweite beträgt so 500 Kilometer. Opel hat eine Lithium-Ionen-Batterie mit 16 kWh im Unterboden verbaut, in die dank des regenerativen Bremssystems während der Fahrt zusätzlich Strom zurückfließt. Pro 100 Kilometer lassen sich so bis zu 10 elektrische Kilometer hinzugewinnen. Ist die Batterie leer, kann sie auch an der Haushaltssteckdose in guten sechs Stunden wieder aufgeladen werden. An der 16-Ampere-Wallbox oder -Ladestation geht es mit etwas über vier Stunden etwas schneller.
Für den Verbrauch gibt Opel einen Wert von 1,2 Liter pro 100 Kilometer an. Im Test von Auto Motor und Sport zeigte sich, dass der Verbrauch bei leerem Akku aufgrund des hohen Fahrzeuggewichtes leicht auf 8 Liter steigen kann und dazwischen je nach Nutzungsverhalten alle Werte möglich sind. Letztendlich errechnete die Redaktion von Auto Motor und Sport einen kombinierten Verbrauch von 3,4 Litern, wenn man auf 100 Kilometer erst die elektrische Reichweite einrechnet und anschließend den Verbrenner. Wenn man hauptsächlich kurze Strecken fährt, ist man mit dem Fahrzeug rein elektrisch und emissionsfrei unterwegs.
Reichweite und Modi Opel Ampera
Fahrer können beim Ampera zwischen 4 Fahrmodi wählen: Der Modus „Normal“ ist der effizienteste, der Wagen fährt elektrisch, bis die Batterie leer ist. Im „Sport“-Modus wird das Ansprechverhalten des Gaspedals erhöht. Dieser Modus kann vor allem beim Überholen eingesetzt werden. Im Modus „Gebirge“ schaltet sich der Generator früher zu als im Normal-Modus, das heißt, die maximale Entladegrenze der Batterie wird angehoben. So steht bei Steigungen jederzeit die volle Leistung des Elektromotors zur Verfügung. Und mit dem Modus „Halten“ lässt sich die elektrische Reichweite bis zum Zielort „aufheben“, was zum Beispiel bei der Einfahrt in Umweltzonen hilfreich sein kann, oder wenn man den Ampera nach der Ankunft der Verwandtschaft vorführen möchte. Außerdem steht eine Motorbremse zur Verfügung, die nach Zuschaltung den Rekuperationseffekt deutlich erhöht, was sich beispielsweise dann anbietet, wenn man langsam auf eine Ampel zufährt.
Design vom Opel Ampera
Das Design des Ampera wirkt individuell und sportlich, die Verkleidung ist tief heruntergezogen. Auffällig sind die gekrümmten Frontscheinwerfer, die an einen Bumerang erinnern. Die schräg verlaufenden A-Säulen und die breiten C-Säulen schränken allerdings die Rundumsicht ein. Die futuristische Linienführung setzt sich im Innenraum fort.
Innen werden das Infotainment-System und die Navigation über ein interaktives 7-Zoll-Touchscreens gesteuert. Dort werden auch Informationen zum Stromfluss und dem Energieverbrauch dargestellt. Statt einem Tacho befindet sich ein weiteres Instrumentendisplay hinter dem Lenkrad, das Batterieladung, Geschwindigkeit, Reichweite und Fahreffizienz aufzeigt. Fahrer können sich dort auch über den aktuellen Fahrmodus informieren und sehen, wann beim Bremsen oder Rollen die Rekuperation einsetzt und Strom in die Batterie fließt. Als eher störend empfanden diverse Testfahrer die vielen Schalter auf der Mittelkonsole und die nicht übersichtlich genug aufbereiteten umfangreichen Informationen auf dem Display.
Das Kofferraum-Volumen des 4,50 Meter langen Stromers fällt mit gut 300 Litern knapp aus. Eine hohe Ladekante macht das Beladen etwas mühsamer. Die Zuladung von 268 Kilogramm ist bei Reisen mit der ganzen Familie ebenfalls etwas mau. Im Boden des Kofferraums gibt es ein praktisches Fach für das Ladekabel-Set. Insgesamt finden 4 Personen im Ampera Platz. Dank des Radstandes von 2,69 Metern sitzen auch große Menschen im Fond recht bequem.
Fahrgefühl
Der Innenraum ist gut gedämmt, man fährt dank des elektrischen Antriebs ohnehin geräuscharm. Bei zugeschaltetem Range Extender hört man dennoch innen kaum etwas. Der Vorteil des rein elektrischen Fahrens ist die kraftvolle Beschleunigung. Die Abstimmung ist sehr gut, die Federung komfortabel und das hohe Gewicht macht sich nur in den Kurven bemerkbar. Viele Testfahrer bemängeln jedoch, dass die tiefe Frontspoilerlippe allzu oft den Boden streift.
Ausstattung Opel Ampera
Die Basisversion des Ampera verfügt serienmäßig über 17-Zoll-Leichtmetallräder, einem Navigationssystem, Klimatisierung sowie Traktionskontrolle mit Motor- und Bremseingriff. In der Komfort-Variante gibt es drei wählbare Farbvarianten für innen, eine mehrstufige Sitzheizung sowie Sitze und Lenkrad in Leder. Der Innenraum lässt sich mittels Zeitvorwahl oder per Fernbedienung vorheizen, was sinnvollerweise während der Ladezeit geschehen sollte. Der Ampera verfügt serienmäßig über 8 Airbags und erreichte beim NCAP-Crashtest fünf Sterne. Das Fahrzeug schnitt in jeder Prüfkategorie besser ab, als für die beste Wertung erforderlich war.
Preis Opel Ampera
Die Basisausstattung war nach einer Preissenkung im Jahr 2013 zuletzt für 38.300 Euro erhältlich. Extras wie ein Gepäcknetz für den Kofferraum oder eine Abdeckung für die Windschutzscheibe sind bei Opel noch bestellbar.
Gebraucht kann man den Ampera teilweise schon ab 12.000 Euro bekommen. Diese Modelle haben Laufleistungen von 100.000 Kilometern und mehr hinter sich. Opel gewährt allerdings 8 Jahre oder 160.000 Kilometer Garantie auf den Akku. Langzeit-Vorführwagen mit höchstens 30.000 Kilometern Laufleistung kosten um die 21.000 Euro. Damit gehören der Ampera und sein Bruder Chevrolet Volt gebraucht zu den günstigsten Elektroautos mit Reichweitenverlängerer.
Bilderquelle: © Adam Opel AG
Heute ein Artikel zum Opel Ampera E auf Spiegel Online:
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/opel-ampera-e-ein-stromer-mit-380-kilometer-reichweite-a-1120540.html