Nachdem lange Stille um nanoFlowcell geherrscht hatte, meldet sich das Unternehmen jetzt mit einer neuen Pressemitteilung zurück: Das Flusszellenfahrzeug Quantino hat insgesamt 350.000 Testkilometer zurückgelegt. Zur schon länger angekündigten Serienfertigung äußert sich das Schweizer Unternehmen eher vage.
Viele Ankündigungen – Wo steht nanoFlowcell heute?
Wir erinnern uns: Der Quantino, der 2015 vorgestellt wurde, soll das weltweit erste Elektroauto sein, das seinen Strom aus einer Redox-Flow-Batterie bezieht, die zudem aus ungiftigen Materialien bestehen soll. Die Technologie soll Reichweiten von bis zu 1.000 Kilometer ermöglichen und extrem günstig sein, was bei herkömmlichen Flussbatterien nicht der Fall ist. Möglich macht es ein neuer Elektrolyt, dessen Zusammensetzung vom Unternehmen streng geheim gehalten wird.
Vor etwa einem Jahr meldete das in der Presse und diversen Foren sehr kontrovers diskutierte Unternehmen, die revolutionäre Flusszellentechnologie sei nun serienreif und man wolle mit dem Aufbau von Produktionsanlagen für die Flusszelle und den Elektrolyten beginnen. Außerdem meldete das Unternehmen eine Milliardenbestellung für 25.000 Fahrzeuge, plante den Gang an die Börse, und kündigte die Teilnahme an der Formel E an.
Von alldem ist noch nichts zu sehen, doch zumindest scheint nanoFlowcell sein Testfahrzeug weiter zu erproben. Von den 350.000 Testkilometern, die der Quantino inzwischen absolviert hat, wurden 200.000 auf der Straße zurückgelegt, weitere 150.000 auf dem Prüfstand. Der Prototyp und sein Antrieb hätten über die gesamte bisherige Testdauer fehlerfrei funktioniert. „Jeder gefahrene Kilometer dokumentiert die technische Stabilität des Flusszellen-basierten 48 Volt Niedervolt-Elektroantriebs“, schreibt das Unternehmen.
Flusszelle für 600 Euro
Die im Auto verbaute Flusszelle habe keine Fehlermeldungen verursacht, weder die Membran noch die beiden Elektrolytpumpen zeigten Verschleißerscheinungen, heißt es. Die Flusszelle sei fast völlig wartungsfrei aufgebaut und koste in der Massenproduktion nur etwa 600 Euro. NanoFlowcell garantiert zudem eine Betriebsdauer von mindestens 50.000 Stunden.
„Der Dauertest im QUANTiNO 48VOLT hat unsere Testprämissen bestätigt. Das Realverhalten der nanoFlowcell-Flusszelle entsprach fast in Gänze unseren Berechnungen“, so CEO Nunzio La Vecchia. Der Quantino 48VOLT sei leistungsfähiger, sicherer, umweltverträglicher und wartungsfreundlicher als herkömmliche Elektrofahrzeuge mit Lithium-Ionen-Batterien oder Brennstoffzellen.
Ein Update zur Serienfertigung kommt noch 2019
Die vor einem Jahr groß angekündigte Serienproduktion wird allerdings nur am Ende der Pressemitteilung kurz erwähnt. Die Gesellschaft arbeite „mit Nachdruck“ an Lösungen zur Serienfertigung der Flusszellen-Membran sowie zur Massenproduktion der Elektrolytflüssigkeiten, heißt es. Ein Update zum Stand des Projektes will nanoFlowcell „noch in diesem Jahr“ geben.
[envira-gallery id=“32886″]Quellen / Weiterlesen
nanoFlowcell treibt Elektroauto mit Flußzellentechnologie voran | ecomento.de
350,000 Fully Electric Kilometres in the QUANTiNO 48VOLT | nanoFlowcell AG
Bilderquelle: © nanoFlowcell AG