Voraussetzungen für den Durchbruch der Elektromobilität

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Deutschland soll zum Leitmarkt für Elektromobilität werden: Davon ist bisher nichts zu spüren, aktuell hat China die Nase vorn. Damit sich die Stromer hierzulande besser verkaufen, muss die Politik vor allem bestehende Unsicherheiten ausräumen. Eine Studie des Kompetenzzentrums Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge an der Universität Leipzig benennt ganz konkrete Maßnahmen. Dabei bewerten sie ordnungspolitische Maßnahmen höher als Kaufprämien.

Das Hauptproblem: Der Markt ist nicht kalkulierbar

Für die Delphi-Studie „Elektromobilitätsstrategie der Bundesregierung – Herausforderungen und Hemmnisse“ befragte das Kompetenzzentrum in Kooperation mit BDO und weiteren Partnern unabhängige Experten verschiedener Institutionen zum Thema Elektromobilität. Das größte Problem ist demnach, dass der Markt nicht kalkulierbar ist, was zu Unsicherheit bei Industrie und Verbrauchern führt. Das Fazit: Politische Maßnahmen könnten die Elektromobilität fördern, doch die bisherigen Ansätze reichen nicht aus. Das sieht man deutlich an der Kaufprämie für Elektroautos, die nicht zu einem nennenswerten Anstieg der Verkaufszahlen geführt hat.

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Deshalb schlagen die befragten Experten eine Reihe von Maßnahmen vor: Sie empfehlen kurzfristige Zielsetzungen für CO2-Emissionen und temporäre Regulierungsmaßnahmen für Verbrennungsmotoren, zum Beispiel partielle Fahrverbote in Städten. Mittelfristig erachten sie bei den Verbrauchern Kaufanreize, Steuererleichterungen und potentielle Zulassungsverbote für Verbrenner als sinnvoll. Langfristig könnten Zulassungsquoten für die Hersteller die Trendwende unterstützen. Für den Erfolg der Elektromobilität spielt den Befragten zufolge auch das Thema Sektorenkoppelung eine große Rolle, also die Verzahnung von Energiewende und Verkehrswende. Elektroautos sollten mit grünem Strom geladen werden und sind umgekehrt darauf angewiesen, dass immer genug Strom im Netz zur Verfügung steht.

Energieversorger müssen sich stärker beteiligen

Dafür muss auch Ladeinfrastruktur ausgebaut werden, fordern die Experten und raten auch zu einer verstärkten Beteiligung der Energieversorger. Dabei geht es auch um die Vernetzung der Fahrzeuge mit der Infrastruktur und um das Thema Lademanagement. Dazu müssen Fahrzeuge angesichts begrenzter Lademöglichkeiten auch miteinander kommunizieren können.

Bei der Batteriefertigung haben die deutschen Hersteller den Anschluss verloren

Auch die Industrie müsse sich neu ausrichten, heißt es in der Studie. Autohersteller sollten strategische Allianzen in der Batterietechnologie anstreben. Gerade beim Thema Batteriezellfertigung hätten deutsche Hersteller bereits den Anschluss verloren. Das deckt sich mit einer Forderung der EU-Kommission, die noch im Frühjahr eine Strategie vorstellen will, um europäische Hersteller zum Aufbau einer eigenen Zellfertigung zu bewegen. Auch Zulieferer und nachgelagerte Indust­rien sollten in neue Geschäftsfelder wie Automatisierung und Digitalisie­rung investieren, so das Ergebnis der Studie. Auch brauche es neue Mobilitätskonzepte wie Sharing-Modelle, damit langfristig die Zahl der Fahrzeuge in den Städten insgesamt abnimmt. Die Experten betonen auch, dass ohne die Verkehrswende die Klimaziele nicht zu erreichen sind.

Die vollständige Studie „DELPHI-Befragung Elektromobilitätsstrategie der Bundesregierung – Herausforderungen und Hemmnisse“ können Sie hier herunterladen >>>

Quellen / Weiterlesen:
Studie zur Elektromobilitätsstrategie der Bundesregierung | Universität Leipzig, Kompetenzzentrum Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge e.V.
Studie: Elektromobilität braucht verbindliche Vorgaben | Elektroauto-News
Elektromobilität: Verbindliche Vorgaben wichtiger als Kaufprämien | top agrar online
Bildquelle: Pixabay

Nach Abschluss seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre und Promotion zum Thema „Outsourcing von Dienstleistungen“ an der Universität Regensburg war Johann Nagengast in verschiedenen internationalen Unternehmen in führenden Positionen tätig. Seit 2001 ist er Professor für Internationales Management und Project Management an der Technischen Hochschule Deggendorf. Als Trainer, Coach und Berater ist er intensiv in verschiedenen internationalen Projekten tätig. Seine Schwerpunkte liegen in der praxisnahen und pragmatischen Vermittlung und unternehmensspezifischen Anwendung aller Aspekte des Projektmanagements.

2 Kommentare

  1. Planwirtschaft vom Allerfeinsten. Woher stammt die Studie nochmal? Achso, Leipzig. Na dann…

    Aber schön, dass endlich mal einer so offen erklärt, welches Kasperletheater gerade in Deutschland aufgeführt wird:

    Willkürliche „partielle Fahrverbote in Städten“ und „potentielle Zulassungsverbote für Verbrenner“ dienen also nicht etwa dazu, irgendwelche unbelegte Belastungen zu mindern, sondern die Leute so lange zu gängeln, zu drangsalieren und einzuschüchtern, bis sie endlich das machen, was die Obrigkeit – zum Wohle der Allgemeinheit, also der Industrie – von ihnen erwartet. So haben es die Herren in Leipzig nunmal in ihrer Sozialisationsphase gelernt. Und genau für solche Gehirnwäsche durch „Nudging“ wurde ja erst kürzlich sogar der Nobelpreis vergeben.

    Bin mal gespannt, wann der erste wieder das Errichten von Stachelzäunen mit Minengürtel und Selbstschussanlagen fordert, um zu verhindern, dass die bösen Ausländer mit ihren noch böseren Verbrennerfahrzeugen das Gebiet der Bundesrepublik erreichen können (und natürlich nur ganz nebenbei auch, dass die potentiellen Kunden der Klimarettungsprodukte stattdessen lieber das Weite suchen). Also ein Antifossiler Schutzwall für das anstehende Fünfte Reich.

    Moment – geschieht genau das nicht gerade an der Außengrenze der EU?

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