Jede zweite Heim-Solaranlage in Deutschland wird inzwischen mit Solarstromspeicher verkauft, der Markt wächst. Das Verbraucherportal solaranlagen.com hat aktuelle Trends hinsichtlich der Nachfrage nach Stromspeichern untersucht und zusammengefasst. Dazu hat das Portal 1.000 reale Angebote verglichen, die Interessenten von Mitte 2016 an bis jetzt unterbreitet wurden. Eine interessante Erkenntnis: Obwohl die Solarbatterien immer günstiger werden, geben die Deutschen im Schnitt nicht weniger Geld aus. Sie kaufen sich vielmehr mehr Leistung fürs gleiche Geld.
Vier von zehn Kunden entscheiden sich für ein Komplettangebot mit Speicher
Es gibt gute Gründe, sich für einen Stromspeicher zu entscheiden. Der Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Solarstrom ist mit Speicher deutlich höher, und die Preise purzeln immer weiter. Deshalb rüsten nicht nur viele Besitzer von Altanlagen nach, sondern es werden immer mehr Solaranlagen direkt mit Stromspeicher verkauft. Der Untersuchung von solaranlagen.com zufolge nahm das generelle Interesse an Stromspeichern von 2016 auf 2017 um 10 Prozent zu. Im Jahr 2017 waren demnach 38 Prozent der von Solarteuren erstellten Angebote Komplettangebote inklusive Solarbatterie. Im Jahr zuvor hatte dieser Anteil noch bei 29 Prozent gelegen. Es entscheiden sich also mittlerweile vier von zehn Solar-Interessenten auch direkt für einen Solarstromspeicher. Anlagenbesitzer scheinen der Technologie also ausreichend zu vertrauen, um jetzt zu investieren, statt weitere technologische Fortschritte oder weiter sinkende Preise abzuwarten.
Preissensibilität nimmt ab 10.000 € deutlich zu
Bei der Auswertung der Angebote zeigte sich zudem, dass der Preis pro Kilowattstunde zwar von 1.500 Euro im Vorjahr nun auf 1.270 Euro gesunken ist. In ihrer tatsächlichen Höhe unterscheiden sich die unterbreiteten Angebote jedoch kaum, sie liegen auch in diesem Jahr durchschnittlich knapp unter 10.000 Euro. Interessenten legen also offenbar nicht primär Wert auf einen besonders günstigen Preis, sondern kaufen lieber mehr Speicherkapazität für dasselbe Geld. Letztes Jahr lag die durchschnittliche Kapazität bei 6,23 Kilowattstunden (kWh), in diesem Jahr bei 7,59 kWh. Die imaginäre Preisgrenze scheint also bei 10.000 Euro zu liegen, folgern die Autoren bei solaranlagen.com. Danach nimmt die Preissensibilität zu und die Kaufbereitschaft sinkt. Besitzer von Solaranlagen legen also offenbar Wert auf einen möglichst hohen Eigenverbrauch, doch eben nur bis zu einer gewissen Grenze. Fachbetriebe sollten diese Grenze bei ihrer Angebotserstellung also berücksichtigen, empfiehlt das Portal.
Quellen / Weiterlesen:
Deutschland im Stromspeicher-Rausch | bba bau beratung architektur
Speicher-Boom in Deutschland | si-shk
Wozu noch eine Photovoltaikanlage kaufen? | SolaranlagenPortal
Bildquelle: Wikipedia – Von Heiner Werner – Eigenes Werk, CC BY 3.0