Nachdem die neovoltaic AG überraschend Insolvenz anmelden musste, kommt nun der nächste Schlag für die Investoren: Es wird keine Sanierung geben.
Vor wenigen Wochen musste die neovoltaic AG Insolvenz anmelden. Nun gibt es schlechte Nachrichten für die knapp 500 Gläubiger des österreichischen Stromspeicher-Startups: Eine Sanierung ist nicht möglich, das Unternehmen wird nun abgewickelt.
Angeblich hatte sich Varta gegen eine Beteiligung entschieden
Die Insolvenz von neovoltaic kam überraschend. Das Unternehmen, das Photovoltaiksysteme mit Solarstrompeicher verkauft, hatte erst im letzten Jahr 700.000 Euro über eine Crowdfunding-Kampagne einnehmen können. Mit dem Geld wollte neovoltaic ein neues Vertriebsmodell finanzieren und ein Komplettangebot aus Solaranlage, Speicher und Energiemonitoring direkt an Endkunden verkaufen. Schon in diesem Jahr sollte der Umsatz auf 10 Millionen Euro steigen. Doch die Geschäftsführung hat sich offenbar verkalkuliert. Gerüchten zufolge scheiterte eine geplante Beteiligung der Varta Storage GmbH. Mit 2,5 Millionen Euro Schulden musste neovoltaic schließlich kurzfristig die Zahlungsunfähigkeit erklären. Es gab auch Stimmen, die dem neovoltaic-Management mangelnde Kompetenz unterstellten.
Die Bedingungen für eine Sanierung waren nicht gegeben
Zunächst hatten alle Beteiligten noch gehofft, eine Abwicklung verhindern zu können. Ein Weiterbetrieb hatte auch dem ausdrücklichen Wunsch der Aktionäre entsprochen. Doch inzwischen hat neovoltaic-Gründer und CEO Werner Posch den Aktionären in einem Schreiben mitgeteilt, dass die Sanierung gescheitert ist und das Unternehmen nicht fortbestehen wird. Das sind insbesondere für die 348 Crowd-Investoren schlechte Nachrichten: Ihre Einlagen sind nachrangig gegenüber den Forderungen anderer Gläubiger. Das bedeutet, sie bekommen erst Geld, wenn alle anderen Forderungen erfüllt sind. Bei einem Weiterbetrieb stehen die Chancen darauf weitaus besser als bei einer Liquidierung des Unternehmens. Für den Versuch einer Sanierung hätte die neovoltaic AG allerdings bestimmte Bedingungen erfüllen müssen, unter anderem die, dass mindestens 20 Prozent aller Forderungen innerhalb von zwei Jahren zurückgezahlt werden können.
Das Insolvenzverfahren dauert weiter an, CEO Werner Posch zufolge werden noch Leistungen an die Insolvenzverwaltung erbracht. Die letzten Tage seien für das gesamte Team nicht leicht gewesen, heißt es weiter in dem Schreiben. Dennoch sei es für jeden Einzelnen einsichtig gewesen, dass dieser Schritt unter den gegebenen Rahmenbedingungen getan werden müsse.
Quellen / Weiterlesen:
Sanierung von Speicheranbieter Neovoltaic scheitert | EUWID
Sanierung nicht möglich: endgültiges Aus für Neovoltaic | der brutkasten
Bildquelle: Pixabay
Ich sag nur: Jobmotor Energiewende…
schade …in Österreich gehen die Förderungen Richtung Biomasse und Biogas ein Bauernstaat von der Lobby her 🙂 – und der Österreicher ist viel zu gut erzogen…da geht gar nichts ohne Förderung! Apropos wie sieht es mit dem Solarworld’s solar cats aus? Träume immer noch von Solar betriebenen Schiffdrohnen die gute Sachen aus Peru holen…
Ist doch nichts sicher vor Hentingers dümmlichen Kommentaren :rolleyes:
@peaker peaker: Biogas aus Feldfrüchten ist nicht förderungswürdig. In Wirklichkeit werden ja die Fossilen subventioniert. Müssten die die Folgen ihrer Verbrennung tragen, wären sie längst nicht mehr konkurrenzfähig.
Lieber Alex1
Wir und Sie mögen andere Auffassungen haben als Hentinger. Dennoch möchten wir Sie bitten, sachlich zu bleiben und zu argumentieren.
Viele Grüße
Energyload-Team