BMZ: In Deutschland entsteht die größte Batteriefabrik Europas

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bmz-groesste-batterienfertigung-europaDer Speicherhersteller BMZ erweitert seine Batteriefertigung in Deutschland massiv. Das High-Tech-Unternehmen baut am Hauptsitz im unterfränkischen Karlstein-Großwelzheim seit Februar eine neue Produktionsstätte. Auf dem 55.000 Quadratmeter großen Betriebsgelände sollen vier neue Produktions- und Lagerhallen entstehen und damit die größte Batteriefertigung Europas. Die ersten beiden je 4.800 m² großen Fertigungseinheiten wurden bereits in Betrieb genommen. Dort können jährlich bis zu 200 Millionen Lithium-Ionen-Batterien entwickelt und gefertigt werden. Außerdem soll noch 2016 eine neue Lithium-Ionen-Batterie mit deutlich höherer Leistungsfähigkeit und Lebensdauer vorgestellt werden.

Schon heute verfügt BMZ in seinen Fabriken in Deutschland, China, USA und Polen über rund 120.000 m² Produktionsfläche. Nach Abschluss der aktuellen Erweiterung können allein in Karlstein pro Jahr bis zu 800 Millionen Lithium-Ionen-Batterien mit einer Gesamtkapazität von etwa 30 Gigawattstunden hergestellt werden. Bis zu 1.500 Mitarbeiter werden dann dort arbeiten, aktuell sind es etwa 540. Weltweit hat BMZ derzeit etwa 1.200 Mitarbeiter.

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Riesiger Markt für Lithium-Ionen-Batterien trotz schwachem Elektroautos-Absatz

Bei BMZ fließen schon seit Jahren zweistellige Millionenbeträge in den Ausbau der Batteriefertigung. Im letzten Jahr allein wurden über 20 Millionen Euro in Forschung und Entwicklung investiert. Das ist der hohen Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien geschuldet, die auch in E-Bikes, Elektrowerkzeugen, Gartengeräten, Energiespeichern und Baufahrzeugen eingesetzt werden. Das gehe in der aktuellen Diskussion um die geringen Verkaufszahlen von Elektroautos oft unter, heißt es bei BMZ. Man erwartet daher eine Bedarfssteigerung zwischen 15 und 30 Prozent je nach Einsatzbereich der Batterien in den nächsten Jahren. Dank des modularen Ausbaukonzeptes in den neuen Fertigungsstätten könne man dann noch schneller und flexibler auf das Marktwachstum und spezielle Kundenanforderungen reagieren, so Firmengründer und -inhaber Sven Bauer.

BMZ geht beim Thema Zellfertigung voran

Für die Zukunft erwartet Bauer, dass vor allem kabellose Systeme immer wichtiger werden. Die BMZ-Akkus werden auch in Garten- und Haushaltsgeräten wie Gartenrobotern, Elektrorasenmähern und Handstaubsaugern eingesetzt. Auch neue Ideen wie zum Beispiel Mähroboter lassen sich so realisieren. Das Wachstumspotential ist riesig. Umso wichtiger ist es aus Sicht von Sven Bauer, dass auch in Deutschland zusätzlich zur Batteriefertigung baldmöglichst auch eine eigene Zellfertigung entsteht. Die Branche ist derzeit fast vollständig abhängig von asiatischen Zellherstellern. Auch hier geht BMZ voran. Noch in diesem Jahr soll der der Prototyp einer eigenen Lithium-Ionen-Zelle präsentiert werden. Das Unternehmen verspricht eine doppelt so hohe Lebensdauer, 88% mehr Energie, 68% mehr Leistung, 400% mehr Ladestrom und bis zu 60% mehr Kapazität im Vergleich zu den heutigen Zellen im Standardformat 18650.

BMZ ist schon seit Ende der 90er Jahre im Lithium-Ionen-Segment unterwegs und hat seitdem für über 2.000 Kunden weltweit über 6.000 auf Kundenwünsche zugeschnittene Lithium-Ionen-Batterien mit intelligenter Systemsteuerung entwickelt und hergestellt. Im Jahr 2015 lag der Umsatz des Unternehmens bei rund 350 Millionen Euro. Bereits 2020 soll dieser 500 Millionen Euro übersteigen.

Quellen / Weiterlesen:
BMZ: 30 GWh Kapazität bis 2020: Größte Li-Ionen-Batterienfertigung Europas geht in Betrieb – smarterworld.de
Speicherhersteller BMZ baut Batteriefertigung massiv aus – pv Magazine Deutschland
Auf dem Weg zur größten Li-Ionen-Batteriefertigung Europas – elektroniknet.de
Bildquelle: Wikipedia – Oldobelix

1 Kommentar

  1. Die Batterie ist eine der wenigen technischen Möglichkeiten, Energie zu speichern. Unglücklicherweise ist die Effizienz und Lebensdauer der Batterien stark Umgebungstemperaturen abhängig. Gerade, wenn Batterien in E-Autos der Witterung ausgesetzt sind, können zwischen Sommer und Winter schon einmal Temperaturunterschiede bis zu 50°C auftreten.
    Sinnvoller ist es, die Batterien unter den Bedingungen aufzubewahren wie es von Herstellern empfohlen wird, damit auch der ganze Speicherprozess effizient genutzt werden kann und eine wirtschaftliche Nutzung an den Tag gelegt werden kann.

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