Großbritannien: Erster Solarpark ohne staatliche Förderung (Video)

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grossbritannien-solaranlage-staatliche-foerderungIn Flitwick im südenglischen Bedfordshire wurde der erste britische Solarpark eröffnet, der ohne staatliche Subventionen auskommt. Der Clayhill-Solarpark erzeugt Strom für 2.500 Haushalte und ist außerdem mit einem Batteriespeicher ausgestattet. Die zuständige Ministerin für Klimawandel und Industrie, Claire Perry, sprach von einem bedeutsamen Moment für saubere Energie im Vereinigten Königreich.

Der Solarpark kann sich jedoch nicht vollständig durch den erzeugten Strom refinanzieren. Weitere Erlöse aus Netzdienstleistungen zur Stabilisierung des Stromnetzes, die mit dem Stromspeicher bereitgestellt werden, sollen das Projekt aber profitabel machen.

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Günstiger als Atomkraft

Die Kosten für Solarmodule und Batterien sind in den letzten Jahren stark gesunken. Strom aus Sonne und Wind ist in Großbritannien inzwischen günstiger als Strom aus neuen Atomreaktoren, von denen in Somerset an der Südwestküste Englands gerade zwei entstehen. Die britische Regierung garantiert für den Strom aus den beiden neuen Reaktoren des Kernkraftwerks Hinkley Point einen Abnahmepreis von 92,50 Pfund pro Megawattstunde. Fällt der Marktpreis unter diese Marke, müssen die Stromkunden für die Differenz aufkommen. Erst kürzlich erhielt ein Offshore-Windpark zum garantierten Abnahmepreis von nur 57,50 Pfund den Zuschlag.

Clayhill wird auch Netzdienstleistungen bereitstellen

Der neue Solarpark liefert 10 Megawatt Strom und wird durch einen 6-MW-Stromspeicher ergänzt. Er kann so auch das britische Stromnetz stabilisieren helfen. Ministerin Perry sagte bei der Eröffnung: “Solarmodule erzeugen bereits jetzt genug Strom für 2,7 Millionen Haushalte. 99 Prozent dieser Kapazität wurden nach 2010 installiert.“ Die Regierung wolle auf diesen Erfolg aufbauen. Mithilfe der „Clean Growth Strategy“, einem noch unveröffentlichten Strategiepapier der britischen Regierung zur Treibhausgasbekämpfung, werde man beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft weiterhin führend sein, sagte Perry.

Der britische Projektentwickler Anesco hat den Clamphill-Solarpark in nur 12 Wochen errichtet. Er nutzt Solarmodule und Batteriespeicher des chinesischen Herstellers BYD. Anesco hat weitere Projekte geplant, die ebenfalls ohne Subventionen auskommen sollen. Insgesamt betreibt das Unternehmen bereits mehr als 100 Solarparks im Vereinigten Königreich. Anesco-Vorstand Steve Shine sagte bei der Eröffnung von Clamphill, die Subventionskürzungen der britischen Regierung für Solarprojekte müsse nicht das Ende der Solarkraft als kostendeckende Technologie in Großbritannien bedeuten.

Der Solarpark kann sich nicht allein über den erzeugten Strom finanzieren

Der britische Branchenverband Solar Trade Association (STA) gratulierte Anesco zwar zur Umsetzung des Projektes. Gleichzeitig aber warnte der Verband die britische Regierung: „Die Regierung sollte nicht davon ausgehen, dass die Industrie nun über den Berg ist – das ist sie nicht“, so ein STA-Sprecher. Nur außergewöhnliche Projekte kämen ohne Subventionen aus. Der Verband forderte gleiche Marktbedingungen für Solarkraft. Die Solarbranche wirft der Regierung in London vor, den Sektor zu gefährden, nachdem sie eine für Dach-Solaranlagen anfallende Steuer stark erhöht hat. Tatsächlich räumte auch Anesco-Vorstand Shine ein, dass sich das Clayhill-Projekt nicht allein über den erzeugten Strom refinanzieren kann. Im Moment ist der Solarpark noch auf die Erlöse aus den Netzdienstleistungen zur Stabilisierung des Stromnetzes angewiesen, die mit dem Batteriespeicher bereitgestellt werden können.

Quellen / Weiterlesen:
UK Climate Change Minister unveils UK’s first subsidy-free solar farm | Anesco
New solar power plant is first in UK built without Government subsidy | The Independent
Anesco formally opens UK’s first subsidy-free solar farm, complete with storage | pv magazine
Bildquelle: © Anesco

3 Kommentare

  1. Das ist doch mal eine sehr gute Nachricht!

    Wenn Solarparks sogar in Großbritannien ohne jegliche Förderungen wirtschaftlich sind, dann trifft dies für Solarparks in Deutschland offenkundig erst recht zu, da hier die mittlere solare Einstrahlung deutlich höher ist.

    Es ist also an der Zeit, die EEG-Förderung für PV-Anlagen in Deutschland endlich ersatzlos abzuschaffen und uns Stromkunden nicht länger mit der angeblich notwendigen Förderung zu belasten.

  2. Genau umgekehrt wird ein Schuh daraus: Wären die Fossilen nicht jahrzehntelang mit Milliarden subventioniert worden, hätten wir heute schon 100% regenerative Versorgung.

    Aber schön, wenn sogar hartnäckige Klimatrolle endlich einsehen, dass regenerative der richtige Weg sind 😀

    Und von wegen teurer Energiewende: Diese ach so teure Energiewende kostet uns pro Tag und Kopf 20-30 Cent. Multipliziert übers Jahr wirds natürlich mehr. Und dann kommt noch der Trick der Fossilen, die Kosten höher erscheinen zu lassen, indem sie auf Familien(!) umrechnen.

    Hiermit haben wir also den vollen Erfolg des EEG: Durch die äußerst maßvolle Förderung (s.o. die 20-30 Cent pro Kopf und Tag) ist Solarstrom so billig geworden, dass sie den ihr zustehenden Platz einnehmen kann.

    Bei Wind war es ja schon länger so.

    Atomkraft ist nur noch für die Rüstung interessant (Atombomben).

  3. Alex1 mit seinem üblichen Energiewende-Sekten-Schwachsinn.

    Allein die inzwischen jährlichen rund 30 Mrd. EEG-Subventionen umgerechnet auf rund 80 Mio. Bundesbürger ergeben 375 Euro pro Nase. Aber für das Mathe-Genie Alex1 sind das natürlich 20-30 Cent pro Person und Tag. Und wer einen höheren Strombedarf hat, insbesondere weil er Kinder hat, ist eben selber schuld.

    Überhaupt sind Kinder ja nachgewiesener Maßen die größte Quelle für den anthropogen CO2-Ausstoß, sollten also möglichst bald endlich von der Politik verboten werden.

    Noch nicht enthalten ist da der notwendige Netzausbau, damit diese vor allem irgendwo in bisher weitestgehend industriefreien Regionen errichteten Zufallsstromerzeuger ihren Strommüll auch ins Höchstspannungsnetz abgeben können – um ihn anschließend über dieses Netz bevorzugt ins Ausland zu entsorgen (wozu die entsprechenden Leitungen ebenfalls ausgebaut werden müssen). Ebenfalls nicht darin enthalten sind die Kosten für die Stromproduktion in den Zeiträumen, in denen die Zufallsstromerzeuger nahezu vollständig ausfallen – wie z.B. am 22.09.2017 – und demnächst den Bau entsprechender Kraftwerke durch den Staat.

    Und wenn wir dann noch die beliebte Greenpeace-Berechnungsmethode verwende, also z.B. die Umweltschäden z.B. in China mit einrechnen, die bei der Förderung der notwendigen Rohstoffe und der Produktion der Anlagenteile entstehen, oder die subventionierten Kredite z.B. durch die KfW, dann kommen wir sehr schnell in völlig andere Bereiche.

    Und das alles bei aktuell noch immer 88,8 % des Gesamtenergieverbrauchs von Deutschland, die aus fossilen und nuklearen Energiequellen stammen.

    Aber Alex1 glaubt halt lieber die Aussage seines Gurus, dass der ganze Irrsinn einer vollständigen Energiewende „einem durchschnittlichen Haushalt nur rund 1 Euro im Monat kostet – so viel wie eine Kugel Eis“.

    Warum sich Alex1 dennoch so massiv dagegen wehrt, die seiner Aussage nach unnötigen Subventionen für Technologien einzustellen, die längst auch bei den Gestehungskosten den konventionellen Kraftwerken überlegen sind, wird wohl auf ewig sein Geheimnis bleiben. Ich persönlich vermute ja, dass er sich finanziell an einem (beliebigen) Windpark in Bayern beteiligt hat und deshalb eigentlich ganz genau weiß, wie mies die wirtschaltliche Lage dieser Windparks trotz ausgiebiger Subventionen ist.

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