Strompipelines: Die Rettung der Energiewende?

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erdkabel-strompipelines-rettung-energiewendeEiner der Hauptstreitpunkte beim Thema Energiewende sind Stromtrassen. Obwohl der Ausbau des Stromnetzes dringend notwendig ist, um den vorwiegend im Norden erzeugten Windstrom in den Süden Deutschlands zu transportieren, wehren sich Bürger allerorts gegen Freileitungen. Eine Alternative dazu sind Erdkabel, doch diese sind erheblich teurer. An der Otto-von Guericke-Universität in Magdeburg wird gerade an einer Alternative gearbeitet: der Strompipeline.

Gebiete sind nach Verlegung uneingeschränkt nutzbar

Unter der Leitung von Martin Molitor, Professor für Fertigungsmesstechnik und Qualitätsmanagement, wird in Magdeburg ein Segment einer Strompipeline hergestellt: Diese ähnelt einem Gasrohr, durch die dicke Stromkabel verlegt werden. Die Kabel werden in ein Gemisch aus Kies, Sand sowie Epoxidharz eingebettet und bekommen abschließend eine Ummantelung aus Stahl. Das Ergebnis ist eine sehr robuste Stromröhre, die gefahrlos auch in Wohn- und Naturschutzgebieten verlegt werden könnte. Elektromagnetische Felder, wie bei herkömmlichen Erdkabeln, treten aufgrund der Stahlummantelung nicht auf. Erdkabel sind zudem wesentlich empfindlicher, über ihnen darf nicht gebaut oder gepflanzt werden, zusätzlich muss wegen der Strahlung ein gewisser Abstand zu Wohngebieten eingehalten werden. Würde man stattdessen Strompipelines verlegen, wäre das Gebiet anschließend ohne Einschränkung nutzbar. Zudem sind diese Röhren katastrophensicher – im Gegensatz zu Freileitungen, bei denen es durch extremes Wetter zu Blackouts kommen kann.

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Stromröhren sind wesentlich günstiger als Erdkabel

Die Strompipelines können sowohl Wechsel- als auch Gleichstrom in beliebiger Spannung transportieren. Somit könnte auch Strom aus weit entfernten Windparks in der Nordsee mittels Hochspannungsgleichstromübertragung über weite Strecken ohne große Transportverluste befördert werden. Günstiger ist die Lösung der Magdeburger Forscher auch noch: Professor Molitor schätzt, dass die Kosten für seine Pipeline etwa dreimal so hoch sind wie die Kosten für Freileitungen. Erdkabel sind etwa vier- bis sechsmal so teuer und zudem wartungsintensiver: Sie müssen alle 10 bis 15 Jahre ausgetauscht werden, während seine Strompipelines wartungsfrei seien und mindestens 50 Jahre halten, verspricht Molitor.

Das Konzept wird bald auf der Hannovermesse präsentiert

Die weltweiten Patente für die Pipelines hat man sich in Magdeburg bereits gesichert. Der Praxistest für das Konzept, das Ende April auf der Hannovermesse vorgestellt werden soll, steht noch aus. Sollte sich die Idee bewähren, könnte damit eines der größten Hindernisse für das Gelingen der Energiewende aus dem Weg geräumt werden.

Quellen / Weiterlesen:
Magdeburger Forscher erfinden Strompipeline – MDR
Ohne Strommasten geht es auch – Salzburger Nachrichten
Erdkabel-Alternative: Ein Professor will Strom in Pipelines transportieren – WiWo Green
Bildquelle: © Horst Schröder / pixelio – www.pixelio.de

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