Elektroautos brauchen Strom – und damit ein flächendeckendes Netz an Ladestationen. Das haben auch die Gründer des Start-ups youCharge erkannt. Ihr Ziel: Der Aufbau eines Netzwerkes privater Ladestationen, die Besitzer von Elektroautos über eine App aufrufen und dann ansteuern können. Privatpersonen könnten ihre Ladestation damit auch anderen zur Nutzung überlassen, etwas Geld dazuverdienen und nebenbei die Energiewende voranbringen.
Bessere Ausnutzung der vorhandenen Ladestationen-Infrastruktur
Die Gründer des Startups sind keine Neulinge im Bereich Elektromobilität: Die Wiener Friedrich Vogel und Franz Schodl haben bereits 2013 die Online-Plattform ENIO gegründet, über die Fahrer von Elektroautos online die nächste freie Ladestation ausfindig machen können. Das neue Konzept ist quasi die logische Weiterentwicklung: Strom habe praktisch jeder zuhause, so Vogel. Nutzer von Elektroautos könnten sich gegenseitig ihre Ladestationen günstig zur Verfügung stellen, während Nichtmitglieder youCharge zu Marktpreisen nutzen können sollen. Dabei sollen die Ladestationen über einen Vertragspartner direkt mit der Stromversorgung verbunden sein.
Die Abrechnung soll dann über das ENIO-System erfolgen, ein Teil des Geldes fließt an den Besitzer der Ladestation zurück. Das Resultat wäre eine bessere Ausnutzung der bereits vorhandenen Ladestationen-Infrastruktur: Jemand, der eine Ladestelle benötige, nutze diese im Schnitt nur ein oder zwei Stunden je Tag, so Vogel. Es ist also sinnvoll, diese auch Nachbarn oder eben anderen Elektroauto-Besitzern zur Verfügung zu stellen.
Für ihre Idee suchen die beiden Gründer nun Investoren über die Crowdfunding-Plattform Companisto. Der Markt für E-Mobility-Infrastruktur wächst und soll sich bis 2020 bereits auf 3,5 Milliarden Euro belaufen.
Quellen / Weiterlesen:ENIO GmbH
Crowdfunding und Crowdinvesting | Companisto
Private Elektroauto-Tankstellen für alle durch Crowdlösung? | ecomento.tv
Airbnb für E-Tankstellen: Zwei Gründer wollen Crowd-Ladenetz aufbauen | WiWo Green Economy
Bildquelle: Wikipedia
Noch ein Service?
Bei goingelectric.de oder beim lemnet sind praktisch alle – auch die privaten – Ladestellen in Deutschland aufgelistet.
Dort werden auch Crowdfunding- Ladesäulen organisiert (ich war auch schon bei Einigen dabei) und gebaut.
Eine Ergänzung ist prinzipiell nicht schlecht, es sollte aber keine unnötige Konkurrenz entstehen. Der Wirrwarr der Ladekarten und -systeme ist schon schlimm genug.