Für viele Städter ohne eigene Garage ist die Anschaffung eines Elektroautos schon allein deshalb nicht attraktiv, weil es nicht genug öffentliche Ladesäulen gibt, an denen über Nacht geladen werden kann. Eine mögliche Lösung liegt auf der Hand. Das Laden an Straßenlaternen. Diese müssen nur entsprechend nachgerüstet werden. In Berlin und München gibt es solche Ansätze bereits, nun zieht auch Leipzig nach. Die ersten vier Straßenlaternen mit Lademöglichkeit wurden in der Leipziger Mozartstraße im Musikviertel eröffnet.
Das Lademodul funktioniert mit allen Laternentypen
Das Konzept dahinter wurde von Wissenschaftlern der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) in Zusammenarbeit mit der Leipziger Gruppe entwickelt. Zur Leipziger Gruppe gehören die Leipziger Stadtwerke, Verkehrsbetriebe und Wasserwerke. Herausgekommen ist ein barrierefreies und intermodales System, das in alle vorhandenen Laternentypen integriert werden kann. Die Bedienung der Ladelaternen funktioniert dabei genauso wie an den 160 herkömmlichen Ladepunkten der Stadt über eine Karte zur Freischaltung und ein Touchpad. Der Strom wird dort von den Leipziger Stadtwerken bisher kostenlos zur Verfügung gestellt. Für Schnellladen sind die Laternen an den meisten Orten allerdings nicht geeignet, die Leitungsinfrastruktur ist nur für die Beleuchtung der Straße ausgelegt. Doch entsprechend angepasst reicht die Leistung aus, um über Nacht den Akku des Elektroautos bequem wieder füllen. Die Lademodule können nicht nur in Laternen betrieben werden, sie sind auch in konventionelle Ladepunkte oder in anderes Stadtmobiliar integrierbar.
Weltweite Vermarktung geplant
Die Kommunikation zwischen dem Elektroauto, der Ladestation und dem Stromversorger erfolgt über frei nutzbare, standardisierte Protokolle. Damit werden verschiedene Abrechnungsmodelle unterstützt, je nachdem, wer die jeweilige Laterne betreibt. Das macht das Leipziger Konzept besonders flexibel. Das Laternenprojekt wurde von der Bundesregierung im Rahmen des „Schaufensters Elektromobilität“ gefördert. In Zukunft sollen die Leipziger Laternen weltweit vermarktet werden. Ein Leipziger Leuchtenunternehmen will die Laternen in sein Angebot aufnehmen, andere Kommunen im Umkreis haben bereits Interesse bekundet.
Quellen / Weiterlesen:
Leipziger Innovation für E-Autos eröffnet | HTWK Leipzig
Leipziger Innovation für E-Autos eröffnet – Straßenlaternen als Ladestation | Leipziger
Moderne Ladesäule: Laternen laden in Leipzig Elektroautos auf | Wirtschafts Woche
Leipzig startet Elektroauto-Laternen-Laden | ecomento.tv
Bildquelle: © Andreas Schröder/HTWK Leipzig
Hoffentlich ist der Zugang für Fremde barrierefrei?
Das macht nur Sinn wenn auch Fahrer von weit weg dort laden können. Mit Karte geht so was nicht. Per App wäre da schon besser. Sind gerade in den USA unterwegs und die Ladesyteme hier können nicht wirklich von uns genutzt werden da zum Beispiel eine Firma die Karte nicht nach Kanada schickt. So, und was machen wir? Zum Glück haben wir einen Tesla. Das einzige Ladesystem was problemlos für die Langstrecke nutzbar ist.
Es gibt in Berlin in dem Parkhaus 1 der Gropiuspassagen im 1 OG eine Ladesäule mit 2 Anschlüssen Typ 2 für Elektroautos. Aufladen ist bisher kostenlos, parkgebühr 1h=1€ Tageskarte 2,50 €
da macht das Einkaufen oder Kinobesuch Spaß.
Das Einkaufcenter gehört zur MFI die auch in Berlin die „ARCADEN“ betreibt. Ob es in weiteren Einkaufcentren der Gruppe oder anderen in Berlin Shoppen und Laden gibt ist mir nicht bekannt.
Wer stellt heute (2019) solche smarten Straßenlaternen her? Bisher kenne ich nur Innogy.