BlackBird Air, ein US-Start-up für Flugdienste, hat 110 Elektroflugzeuge von Bye Aerospace gekauft. BlackBird will mit elektrischen Lufttaxis zum „Uber für Flugzeuge“ werden und die E-Flieger schon nächstes Jahr in seine Plattform integrieren.
Der eFlyer wartet auf Zulassung durch die US-Luftfahrtbehörde
Der eFlyer von Bye Aerospace, der ursprünglich unter dem Namen „SunFlyer“ entwickelt wurde, ist für zwei oder vier Passagiere erhältlich. Der Zweisitzer eFlyer2 durchläuft gerade den Zertifizierungsprozess der US-Luftfahrtbehörde FAA, für den viersitzigen eFyler4 könnte es gegen Ende 2020 soweit sein.
Lufttaxi-Service zu kleineren Flughäfen
Wenn der Zulassungsprozess abgeschlossen ist, will BlackBird die Elektroflugzeuge in seinen Flugservice integrieren. Mit weniger als 50 US-Dollar pro Betriebsstunde sei der eFlyer4 die Zukunft der Luftfahrt, sagte BlackBird-Chef Rudd Davis. Sein Unternehmen mit Sitz in San Francisco baut eine Plattform für Flüge von und zu Regionalflughäfen auf. Das soll viel schneller und günstiger sein, als dieselbe Strecke mit dem Auto zurückzulegen.
Der eFlyer2 hat eine Spannweite von 11,6 Metern und absolvierte seinen Jungfernflug im Frühjahr 2018. Diesen Februar startete das Elektroflugzeug dann erstmals mit seinem Siemens-Motor, der serienmäßig an Bord sein wird. Dieser leistet 70 kW und 90 kW in der Spitze. Der eFlyer2 kann etwa drei Stunden in der Luft bleiben. Der Viersitzer bekommt einen größeren Motor und kann über vier Stunden am Stück fliegen.
Schon die zweite Großbestellung für Bye Aerospace
Für den Hersteller Bye Aerospace ist es schon die zweite große Bestellung, nachdem erst kürzlich das norwegische Unternehmen OSM Aviation 60 eFlyer bestellt hatte. Anders als BlackBird wollen die Norweger die Elektroflieger nicht für Flugdienstleistungen verwenden, sondern setzen sie im Pilotentraining ein. Flugstunden sollen so deutlich günstiger werden. Norwegen will außerdem bis 2040 alle Kurzstrecken mit Elektroflugzeugen bewältigen. Schon 2025 soll es losgehen.
Flugschulen und Lufttaxi-Dienste als Hauptmärkte für den eFlyer
Die Namensänderung des Fliegers von SunFlyer zu eFlyer erfolgte übrigens nicht zufällig. Ursprünglich wollte der Hersteller standardmäßig Solarzellen auf den Flügeln verbauen. Doch da die Hauptmärkte Flugschulen und Lufttaxi-Dienste sind, hielt man es für sinnvoller, den Preis so günstig wie möglich zu halten. Die Nachfrage nach den kleinen Elektroflugzeugen ist offenbar da: Vor kurzem meldete Bye Aerospace, man hätte bereits knapp 300 Interessensbekundungen bekommen.
Quellen / Weiterlesen
BlackBird partners with Bye Aerospace for Electric Airplanes, Making Flying (Much) More Affordable Than Driving | Medium
Flugservice bestellt 100 Elektroflugzeuge | golem.de
BlackBird ordert 110 E-Flugzeuge von Bye Aerospace | electrive.net
Bildquelle: © Bye Aerospace