Kurzstreckenflüge in Norwegen mit Elektroflugzeugen

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In Norwegen sollen auf Kurzstrecken bald nur noch Elektroflugzeuge unterwegs sein. Los geht es 2025, und bis 2040 will das Land alle Kurzstrecken auf elektrische Antriebe umstellen. Die norwegische Regierung will die Umwelt schonen und Fluglärm reduzieren. Dass das geht, glauben auch Flugzeugbauer. Und für Fluggäste könnte sich der Umstieg ganz besonders auszahlen.

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Ab 2025 werden die ersten Kurzstrecken in Norwegen elektrisch bedient

Dass der Flugverkehr Schritt für Schritt elektrifiziert wird, steht außer Frage. Doch obwohl es etliche Start-ups und Projekte gibt, die Elektroflugzeuge entwickeln, scheitert es momentan noch am Gewicht der Maschinen. Schuld sind die großen Batterien. Meist gibt es deshalb nicht genug Sitzplätze an Bord, doch der norwegische Flughafenbetreiber Avinor geht davon aus, dass er schon 2025 die ersten elektrischen Flugzeuge für 25 bis 30 Passagiere in Betrieb nehmen wird. Diese könnten sämtliche Strecken bis zu einer Flugdauer von eineinhalb Stunden abdecken.

Weniger Lärm, geringere Emissionen, günstigere Tickets

Avinor-Chef Dag Falk-Petersen testete im Juni bereits einen elektrischen Zweisitzer des Herstellers Pipistrel aus Slowenien. Mit an Bord bei dem Flug über Oslo war der norwegische Transportminister Ketil Solvik-Olsen – der norwegische Staat will die Elektrifizierung des Flugverkehrs. Der Umstieg würde nicht nur Treibhausgase einsparen: Da elektrisch betriebene Flieger deutlich geringere Betriebskosten als solche mit Kerosin haben, könnten auch die Ticketpreise für Fluggäste deutlich sinken.

Fluggesellschaften und Klimaorganisationen unterstützen die Pläne

Norwegen ist auf einen effizienten Flugverkehr angewiesen, da das Land sehr groß und von Bergen, Fjorden und Gletschern geprägt ist. Gerade bei Inlandsflügen sind oft große Maschinen mit wenigen Passagieren in der Luft. Auch die Fluggesellschaften Widerøe und SAS sowie der Klimastiftung Zero unterstützen deshalb den Umstieg auf E-Antriebe. Norwegen will nicht nur beim Flugverkehr eine Vorreiterrolle einnehmen: Das Land fördert auch Elektroautos so stark, dass sie 2017 schon fast 40 Prozent der Neuzulassungen ausmachten.

Verschiedene E-Flugzeuge in der Entwicklung

Die ersten kommerziellen Kurzstreckenflugzeuge sind in der Entwicklung, der Boeing-Partner Zunum Aero will bis 2022 einen Elektroflieger für 12 Passagiere vorstellen. Fünf Jahre danach plant Zunum bereits ein Modell für 50 Passagiere mit einer Reichweite von 1.600 Kilometern. Das israelische Start-up Eviation Aircraft hat bereits den Prototyp eines Leichtflugzeug für 9 Passagiere präsentiert, das knapp 1.000 Kilometer weit kommt. Auch Siemens und Airbus entwickeln Elektroflugzeuge für die kommerzielle Luftfahrt.

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Quellen / Weiterlesen

Elektrische Kurzstreckenflüge – Norwegen will es probieren | futurezone.de
Norwegen plant Kurzstrecken mit Elektroflugzeugen abzudecken | Wired
Fliegen mit Batterie: Norwegen will die E-Flugzeuge | reise reporter
Norwegen plant Elektro-Flugzeug-Flotte | Leadersnet
Bildquelle: © PIPISTREL d.o.o.

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Stephan Hiller
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

3 Kommentare

  1. Wenn die norwegische Regierung tatsächlich die Umwelt schonen wollte, würde sie die Erdölexporte beenden. Da sie das nicht tut, ist alles, was sie zur Ablenkung veranstaltet, lediglich verlogenes Kasperletheater.

  2. Besser Böses tun (Erdöl exportieren) und gleichzeitig noch etwas Gutes tun, als nur Böses tun.

    Außerdem denke ich das die Ziel langfristig ausgelegt sind. Die Erdölproduktion Norwegens sinkt und wird irgendwann zum erliegen kommen, gleichzeitig wachsen umweltschonende Initiativen bis das System langfristig irgendwann umgestellt ist. Irgendwann muss man ja anfangen und zumindest den Schritt tut Norwegen. Auch wenn sicherlich noch sehr viel zu tun ist.

  3. Na klar, Nico, Norwegen rettet die Menschheit, indem es seine Öllager bis auf den letzten Tropfen leerpumpt.

    Und Elektroautos bzw. -flugzeuge wachsen in Ihrer Parallelrealität vermutlich an Bäumen und sind deshalb nachhaltig und umweltfreundlich.

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