Alle deutschen Elektroautobauer sind von Batterien aus Asien abhängig

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Die EU warnt davor, Wirtschaftsminister Altmaier schlug kürzlich in dieselbe Kerbe: Europäische Autobauer sind beim Thema Batteriezellen für Elektroautos komplett abhängig von asiatischen Herstellern. Damit steht die „Elektro-Offensive“ der deutschen Autoindustrie auf dem Spiel.

Batteriezellen sind wichtigster Bestandteil des Elektroautos

Die Batterie ist das teuerste Bauteil im Elektroauto und die Batteriezellen sind der Kernbaustein davon. Wer konkurrenzfähig bleiben will, muss also hochwertige Zellen zu einem möglichst günstigen Preis beziehen. Der Markt für Batteriezellen wird von einigen großen Herstellern aus Asien beherrscht: Samsung, LG Chem, Panasonic, SK Innovation und CATL. Momentan fallen die Preise für die Batteriezellen, was wahrscheinlich der Grund ist, warum deutsche Hersteller die hohen Investitionen in eine eigene Fertigung vermeiden wollen. In Deutschland sind die Personalkosten hoch und Strom ist teuer. Ein Zukauf ist einfacher – doch das geht nur so lange gut, wie die Preise niedrig bleiben.

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Mit steigender Nachfrage steigen auch die Preise

Doch Experten zufolge könnte genau das in den nächsten zehn Jahren passieren. Wenn sich Elektroautos weiter verbreiten, steigt auch die Nachfrage nach Batteriezellen an. Spätestens dann gehen die Preise nach oben, zumal unter den großen Herstellern selbst ein erbitterter Kampf um die Vorherrschaft tobt und Monopole drohen. Der chinesische Konzern CATL will unter anderem Tesla den Rang als größter Batteriehersteller ablaufen und plant Gigafabriken in China und Europa. Dabei ist auch Deutschland in der engeren Wahl. Auch LG Chem und Panasonic planen weitere Gigafabriken.

Unternehmenskonsortium TerraE plant kleine, modulare Zellfertigung

In Deutschland scheiterte Daimler mit dem Versuch, in Kamenz eine konkurrenzfähige Zellfertigung aufzubauen. Bosch hat sich unlängst ebenfalls von der Idee verabschiedet und will auch nicht weiter in die Forschung investieren. Ein neuer Ansatz ist das 2017 gegründete Unternehmenskonsortium TerraE mit Sitz in Frankfurt, das in den nächsten zehn Jahren schrittweise eine Zellproduktion in Deutschland oder Europa aufbauen will. Mit neuen Produktionstechniken will TerraE die Kosten senken und den technologischen Rückstand zu den asiatischen Herstellern verkleinern. Mit an Bord sind unter anderem Siemens und der Batteriemodulhersteller BMZ. TerraE plant zunächst mit sechs Gigawattstunden pro Jahr, was nicht viel ist. Dank des modularen Aufbaus der Fertigung soll diese jedoch überall errichtet werden können, wo gerade Bedarf besteht. Bis 2028 soll die Produktionskapazität auf 34 Gigawattstunden jährlich steigen.

Das Zögern der deutschen Autobauer könnte sich rächen

Um eine Fertigung in Deutschland attraktiver zu machen, hat Bundeswirtschaftsminister Altmaier kürzlich angekündigt, die Bundesregierung werde Geld in die Hand nehmen. Er sprach von bis zu dreistelligen Milliardenbeträgen, die nötig seien, um in Europa an mehreren Standorten Zellfabriken hochzuziehen. Er brachte auch ins Gespräch, den Strom für die Produktion von der EEG-Umlage zu befreien, um die Kosten zu senken.

Von den deutschen Autobauern will sich bisher keiner festlegen. BMW hat immerhin ein „Kompetenzzentrum Batteriezelle“ für Zellforschung und -entwicklung gegründet. Dort will der Konzern testen, ob sich ein Einstieg in die Massenfertigung lohnt. VW-Vorstand Matthias Müller wiederum sieht keinen Grund für eine eigene Zellproduktion: „Das ist nicht unsere Kernkompetenz, das können andere besser“, sagte er kürzlich. VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh fordert hingegen politische Diskussionen über Rahmenbedingungen, die eine Produktion am Standort Deutschland wirtschaftlich machen. Im VW-Werk Salzgitter soll bis 2019 eine Pilotfertigung von Batteriezellen entstehen, um Erfahrung damit zu sammeln. Während die deutschen Autohersteller weiter abwarten und höchstens zaghafte Versuche starten, ziehen asiatische Hersteller Gigafabriken hoch – auch in Europa, von wo sie die hiesigen Hersteller beliefern wollen. Diese Abhängigkeit könnte sich irgendwann bitter rächen.

Quellen / Weiterlesen:
„Ein europäischer Hersteller muss Batteriezellen produzieren“ | Frankfurter Allgemeine
Deutsche Autobauer sind komplett von Batterieherstellern aus Asien abhängig | Focus Online
Wichtige Milliardenfrage bei E-Autos: Kommen Batteriezellen Made in Germany doch noch? | Automobilwoche
BMW Group investiert 200 Millionen Euro in Kompetenzzentrum Batteriezelle | BMW Group
Bildquelle: Pixabay

3 Kommentare

  1. Ach Gottchen. Da träumen also mal wieder welche von Autarkie? Hatten wir vor knapp 100 Jahren doch schonmal. Autarkie macht aber eigentlich nur zu Kriegszeiten wirklich Sinn. Ob da wohl was im Busch ist?
    Seltsam ist aber vor allem, dass das genau die selben Leute sind, die ansonsten immer von der Globalisierung und vom Weltmark schwärmen. Vermutlich ist das also so gemeint, dass man möglichst ungehindert überall hin exportieren will – aber gleichzeitig möglichst wenig importieren mag – denn Exporte steigern das Vermögen und Importe verringern es. Es geht also letztlich nur um unserer finanziellen Vorteil gegenüber anderen – also um modernen Kolonialismus.
    Völlig lächerlich wird das ganze Kasperletheater über die Abhängigkeit bei Batteriezellen aber, wenn man sich mal anschaut, was sonst noch so alles in einem modernen Automobil verbaut wird – und wie wenig davon aus Deutschland oder wenigstens aus der EU stammt. Darunter befinden sich sogar Komponenten, die weltweit nur von einem einzigen Hersteller angeboten werden. Da ist die Abhängigkeit also mindestens genauso groß – aber die Panik hält sich seltsamerweise in Grenzen.
    Und dann wäre da noch die Kleinigkeit, dass selbst ursprünglich europäische und deutsche Firmen seit einigen Jahren systematisch insbesondere von Investoren aus China aufgekauft werden. Das hat gleich mehrere elegante Vorteile für die Käufer: erstens spart man sich die aufwändig Spionage und zweitens ist man völlig unverdächtig mit einem renomierten Namen auf dem Markt unterwegs. Das sind längst keine vereinzelten Ausnahmen mehr – das hat System. Und niemanden juckt es.

    Wenn man die ganze Geschichte aber mal von der anderen Seite betrachtet, wird dennoch plötzlich ein Schuh draus:

    Der ganze Geheule um die Klimakatastrophe und die angeblich zur Rettung der Menschheit alternativlos notwendige „Energiewende“ und die aus irgend einem nicht wirklich nachvollziehbaren Grund angeblich notwendige Zwangs-„Digitalisierung“ – also die ununterbrochene Überwachung von allem und jedem – wurde ja nur befeuert, um die Konjunktur der eigenen Wirtschaft anzukurbeln. Schon im „Club of Rome“ hatten sich deshalb insbesondere Manager-Größen zusammengefunden (und nicht etwa grüne Umweltschützer). Finanziert wurde und wird der ganze Zirkus bekanntlich insbesondere von VW und Siemens. Und nun sollen diese Strippenzieher tatenlos zuschauen, wie ausgerechnet diejenigen, die man mittels der vermeintlichen eigenen Überlegenheit in Sachen „Zukunftstechnologien“ zerquetschen wollten, den Rahm abschöpfen? Das wäre doch gemein.

    Der Volksmund hat dafür allerdings einen passenden Spruch parat: „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.“

    https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/wirtschaft-umwelt

  2. Oha, Spuren von Geist in Hentingers Kommentar. Jedenfalls bis „Und niemanden juckt es.“

    Dann folgt wieder die altbekannte Klimatroll-Gülle.

  3. Danke Alex1, dass Sie jeden einzelnen meiner Beiträge so aufmerksam lesen – und sogar für alle anderen eine Lesebestätigung hinterlassen.
    Ein wenig schade ist jedoch, dass es Ihre Bildung nicht erlaubt, sich darüber hinaus mit selbständigen Argumentationen an einer Diskussionen zu beteiligen. Dass Sie dieses Defizit durch den massiven Einsatz von Fäkalsprache und einem konsequenten argumentum ad personam egalisieren möchten, lässt aber zumindest erkennen, das Sie Ihre fachliche Kompetenz durchaus zutreffend einschätzen können.

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