E-Autos als Einstieg in die Sektorenkopplung

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Um Vorwärtszukommen benötigen Elektroautos Strom. Viel Strom. Genau das fördert das Interesse an preislich attraktiven Versorgungslösungen und Stromtarifen. Das Marktforschungsunternehmen EuPD Research hat in einer Studie belegt, dass 91 Prozent der Hausbesitzer, die sich ein Elektroauto kaufen wollen, parallel die Anschaffung einer Photovoltaikanlage planen. Kein Wunder, schließlich ist der günstigste Strom heute der selbst erzeugte. Allerdings erfüllt nicht jeder E-Autobesitzer die Voraussetzungen für eine eigene Solaranlage. Daher sind weitere Ladekonzepte und Ladetarife erforderlich, um die Stromkosten senken; zum Beispiel Autostromtarife, bei denen das E-Auto als steuerbare Verbrauchseinheit genutzt wird.

Die eigene Stromerzeugung, genauso wie neue Autostromtarife, reduzieren die Stromkosten und leisten zugleich wichtige Zusatzfunktionen für die dezentrale Energiewende und die Sektorenkopplung. Damit sind Elektroautofahrer über die Verkehrswende hinaus Treiber der Energiewende.

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Elektroauto mit Solarstrom laden

Die Verknüpfung von PV-Anlage und Elektroauto bietet viele Chancen, das Lademanagement zu optimieren. Werden die Batterien durch intelligentes Laden bevorzugt dann gefüllt, wenn viel Solarstrom erzeugt wird, senkt das die Leistungsspitzen im gesamten Stromnetz und erhöht den Anteil des direkt genutzten, regenerativ erzeugten Stroms.

Auch durch die Nutzung von lokalem Überschussstrom, d.h. wenn die eigene PV-Anlage mehr Strom erzeugt als die elektrischen Haushaltsgeräte direkt benötigen, wird das Elektroauto intelligent geladen und die öffentlichen Stromnetze entlastet.

Die heimische Ladestelle mit PV-Strom vom eigenen Hausdach zu versorgen, ist wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll. Der Strom bleibt in der „untersten“ Netzebene, dem Niederspannungsnetz, und muss nicht auf Mittel- oder Hochspannung umgewandelt und transportiert werden. Wandlungs- und Transportverluste entfallen also. Und weil die öffentliche Netzinfrastruktur nicht genutzt wird, lindert es die Engpässe in den Übertragungsnetzen. Für den E-Auto- und PV-Anlagenbesitzer sinken so am Ende aufgrund des lokal erzeugten und genutzten Stromanteils beim Laden die Netzentgelte und es entfällt anteilig die EEG-Umlage.

Tipps zum Laden mit PV-Strom vom Dach

Um das eigene E-Auto mit PV-Strom vom Dach zu laden, ist die Steuerung über eine intelligente Wallbox oder ein Hausautomatisierungssystem sinnvoll. Hier gibt es inzwischen verschiedene Angebote, auch direkt über Energieversorger wie zum Beispiel Polarstern.

Im Vorfeld der Verknüpfung von E-Ladestation und Solaranlage lohnt es sich, von Anfang an das Gespräch mit seinem Energieversorger und dem lokalen Verteilnetzbetreiber suchen. Oft gibt es noch keinen Standardvorgang bei der Anmeldung entsprechender Messkonzepte. Die Nutzung spezieller Versorgungskonzepte sowie entsprechender Stromlieferverträge bedürfen einer individuellen Absprache mit dem Verteilnetzbetreiber.

Das bringt ein zusätzlicher Stromspeicher

Die Integration eines Stromspeichers in die lokale Energieversorgung steigert den Anteil erneuerbarer Energien und reduziert zusätzlich die Stromkosten zum Laden des E-Autos. Die Entladeleistung des installierten Speichers sollte mindestens der Ladeleistung des Elektroautos entsprechen, um dieses zu jeder Zeit und schnellstmöglich mit 100 Prozent zu laden.

Ideal aufeinander abgestimmt kann das E-Auto durch eine PV-Anlage und einen Stromspeicher zu rund einem Drittel geladen werden. Grund dafür ist die typischerweise nutzbare Kapazität des Stromspeichers in Einfamilienhäusern. Sie liegt bei rund 10 Kilowattstunden, während ein E-Auto meist eine Batteriekapazität von mindestens 30 Kilowattstunden hat. Wird der gefüllte Stromspeicher abends fast ausschließlich zum Laden des E-Autos genutzt, sinken die Ladekosten um fast 20 Prozent.

Besonders günstig, effizient und schnell lädt ein E-Autobesitzer sein Fahrzeug mit einem intelligenten Lademanagement etwa von EVBox sowie PV-Anlage und Stromspeicher. Schließlich steigt damit sein Autarkiegrad.

Chancen für E-Autos und die Energiewende

In Zukunft eröffnen sich E-Autofahrern weitere Konzepte in der Stromversorgung und zur Unterstützung der Energiewende. Stichworte sind flexible Strompreise oder auch das bidirektionale Laden.

Die Batterie eines Elektroautos wird dazu in beide Richtungen genutzt. Sie speichert Strom, wenn die eigene Solaranlage mehr erzielt als direkt benötigt wird. Und sie kann umgekehrt Strom in das lokale Hausnetz abgeben, wenn mehr Strom benötigt als produziert wird.

Auch sind Elektroautos ideale Anwendungsfälle für flexible Stromtarife. Durch ihre Batterie können sie zu günstigen und effizienten Zeiten Strom laden und so Randzeiten des Strombedarfs nutzen. Auch das entlastet die großen, öffentlichen Versorgungsnetze. Noch stehen den flexiblen Stromtarifen rechtliche und regulatorische Hürden entgegen. Doch ihre Vorteile für die Netzinfrastruktur und der steigende Energiebedarf sowie die volatile Stromerzeugung durch erneuerbare Energien treiben die Entwicklung stark voran.

Weitere Informationen zu Stromtarifen und Ladekonzepten vom Ökoenergieversorger Polarstern finden Sie hier >>>

Bildquelle: © EV-Box B.V.

Manuel Thielmann arbeitet in der Geschäftsentwicklung von Polarstern. Er ist Ansprechpartner für die konzeptionelle Entwicklung und die praktische Umsetzung von Eigenstrom- und Mieterstromprojekten in ganz Deutschland. Sein Schwerpunkt ist die Integration verschiedener Energie- und Speichertechniken in dezentrale Energiekonzepte. Zuletzt hat er u.a. am Lehrstuhl für Elektrische Energiespeichertechnik der TU München die Integration von Batteriespeichern in Mehrfamilienhäusern erforscht.

3 Kommentare

  1. Was mir fehlt sind Lösungen für Wohnsiedlungen.
    Die meisten Wohnhäuser haben ein ungenutztes Dach. Warum Fördert man nicht eine Lösung, um alle Dächer mit Solar-Panels zu füllen? In jeder Siedlung gibt es sicher ein oder zwei Räume, die man mit Batterie-Speicher füllen könnte.

    Dass Einfamilienhäuser-Besitzer dies machen können ist total ok, aber bei Mehrfamilienhäusern sieht man ganz selten was. z.B. hier:
    http://www.umweltarena.ch/uber-uns/energieautarkes-mfh-brutten/
    oder auch hier.
    https://www.solaragentur.ch/node/624

    In meinen Augen müssen wir verstärkt in diese Richtung gehen. So können wir ganz bestimmt das eine oder andere Kohlekraftwerk ausser Betrieb nehmen.

    rog

  2. Fa. Sonnen -Batterie bietet eine Comunity zur Vernetzung von Solaranlagen an.
    Zuviel erzeugter Strom der nicht zur Selbstnutzung gespeichert wird eingespeißt und kann bei Bedarf abgerufen werden.
    Soll für PV Anlagen ab 5 KW möglich sein .

  3. Ich habe alles im Haus. 2 Eautos, PV, Batteriespeicher und sogar eine Wärmepumpe. Von einer solchen Sektorenkopplung sind wir jedoch meilenweit entfernt! Das Auto kann nicht bidirektional Laden, sogar der Leaf, der dafür technisch vorbereitet ist, bietet kein entsprechendes System. Steuerungssysteme sind einfach zu teuer, kommunikationsfähige Ladegeräte kosten z.B 2000 EUR statt der 600 für nicht steuerbare. Ein teurer Spaß für den sonnigen Wochenendfall, wenn man sonst das Auto auf Arbeit stehen hat.

    Es gibt massive Lücken in der Kommunikationsmöglichkeit der Systeme untereinander, es scheitert schon an den nötigen Datenleitungen, DSL-Anschlüssen. Die PV-Anlage hätte ich gern alle verfügbare Fläche genutzt, allerdings gibt es die 10 kWp-Grenze, die es dank EEG-Umlage auf Eigenverbrauch in unserer nicht optimalen Tallage unwirtschaftlich macht.

    Die klassischen Energieversorger werden alles tun, damit der Status quo längstmöglich erhalten bleibt. U.a. sperrt sich der Netzbetreiber gegen den Anschluss des Elektroautos an den WP-Zähler, obwohl beide als „steuerbare Verbrauchseinheit“ gelten. Man fordert einen Extrazähler, dann hätte ich drei davon!

    Der an diesen Netzbetreiber gekoppelte Energieversorger baut reihenweise geförderte Ladestationen, die er dann mit eigenen Eautos den ganzen Tag unnötig blockiert.

    So wird das leider ganz und gar nichts….

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