Europäische Batterieproduktion von SVOLT entsteht im Saarland

Das Saarland wird der europäische Produktionsstandort des chinesischen Batterieherstellers SVOLT Energy Technology. Investition von 2 Mrd. €

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Das Saarland wird der europäische Produktionsstandort des chinesischen Batterieherstellers SVOLT Energy Technology. An zwei Standorten, in Überherrn und Heusweiler sollen bis zu 2 Mrd. Euro investiert werden und 2.000 Arbeitsplätze entstehen. Es sollen Batterien für 300.000 bis 500.000 Elektrofahrzeuge gebaut werden.

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Produktionskapazität von 24 GWh

Die Ansiedlung wurde während einer virtuellen Pressekonferenz aus der Staatskanzlei des Saarlandes von Ministerpräsident Tobias Hans (CDU), gemeinsam mit der saarländischen Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD), Vertretern von SVOLT Europe sowie dem Bauherren, der Strukturholding Saar verkündet.

Neben einer Fabrik zur Zellproduktion in Überherrn, die nach kompletter Fertigstellung eine Produktionskapazität von 24 GWh haben soll, entsteht im 30 km entfernten Heusweiler eine Modul- und Packstation. Beide Standorte sollen in jeweils zwei Phasen bis Mitte 2022 bzw. Ende 2023 entstehen.

Ministerpräsident Hans nannte die Ansiedlung des Hightech Unternehmens einen großen Erfolg für den Wirtschaftsstandort und verwies darauf, dass das Saarland ein wichtiger Automotive Standort ist. Mit der Ansiedlung würde die Weiterentwicklung des Automobilstandortes ein wichtiges Stück nach vorne gebracht. Wirtschaftsministerin Rehlinger sprach von der „größten Industrieansiedlung seit Ford.“ Der US-Autohersteller eröffnete sein Saarländer Werk vor 50 Jahren, im Jahr 1970.

Erfolg gegen 30 europäische Mitbewerber

Das chinesische Unternehmen verkündete auf der Frankfurter Automobilmesse IAA 2019, das nach einem europäischen Produktionsstandort gesucht werde. Das Saarland schlug hierbei 30 Mitbewerber in den unterschiedlichsten europäischen Regionen aus, obwohl die Gespräche recht kurzfristig und zu Beginn „ganz informell“ aufgenommen wurden, so wie Ministerpräsident Hans sagte. Für SVOLT seien die ausschlaggebenden Punkte für die Entscheidung zum Saarland die gute Verfügbarkeit von gut ausgebildeten Fachkräften, sowie dem großen Engagement auf politischer Seite, wobei Kai-Uwe Wollenhaupt (Präsident SVOLT Europe) besonders die schnelle Reaktionsfähigkeit sowie gute Unterstützung seitens der Politik hervorhob.

SVOLT möchte im Saarland nicht nur produzieren, sondern auch Kompetenzcluster entstehen lassen, beispielsweise im Bereich künstlicher Intelligenz. Dem Unternehmen sei es wichtig, führende Batterietechnologie zu entwickeln, bei dem der Kunde im Vordergrund steht. Hierzu zählen neben Fragen zur Energiedichte und Schnellladefunktionalitäten auch die Sicherheit, der Preis sowie Nachhaltigkeit. So möchte SVOLT in Europa nicht nur mit 100% grünem Strom produzieren, sondern legt auch bei Produktionsprozessen und der Lieferkette ein großes Augenmerk auf Umweltverträglichkeit.

SVOLT: Gegründet aus Great Wall

SVOLT ist ein Ableger von Great Wall Motors und seit 2018 von diesem unabhängig. Seinen Sitz hat das Unternehmen in Changzhou in der chinesischen Provinz Jiangsu. Schon Mitte 2019 stellte der Zellhersteller erstmals seine kobaltfreie Lithium-Ionen-Zelle vor. SVOLT konnte nach eigenen Angaben einige Schlüsselprobleme auf dem Weg zur Serienreife von kobaltfreien Batterien lösen, vor allem im Hinblick auf die Lebensdauer. Der Hersteller setzt bei seinen Batterien auf ein Einzelkristall, auf Nano-Beschichtungen und eine spezielle Zellanordnung.

Kobatlfreie Akkus von SVOLT

Batterien ohne Kobalt könnten dem Markt für Elektroautos einen wichtigen Schub verleihen. Denn Kobalt ist knapp und teuer. Zudem wird der Rohstoff größtenteils im Kongo unter menschenrechtswidrigen Umständen abgebaut. SVOLT zufolge sind die eigenen kobaltfreien Zellen 5 bis 15 Prozent günstiger als herkömmliche Lithium-Ionen-Zellen, und das bei gleicher Leistung.

Insgesamt plant das Unternehmen den Aufbau von Produktionskapazitäten von knapp 100 GWh, davon 76 GWh in China, sowie den heute beschlossenen 24 GWh in Europa.

2.000 GWh Kapazität bis 2028

Weltweit ist die Ausweitung von Produktionskapazitäten von Batterien weiterhin stark wachsend. Während es noch 2010 eine Gesamtkapazität von 19 GWh gab, wuchs die Kapazität bis zum Jahr 2019 auf 160 GWh. Insgesamt sollen weltweit bis zum Jahr 2028 etwa 2.000 GWh Kapazität zur Verfügung stehen. Neue Projekte, die 2019 gestartet wurden, machen davon etwa 560 kWh aus. 2.000 GWh ermöglichen die Produktion von 40 Mio Elektrofahrzeugen.

Quellen / Weiterlesen

50 Jahre Ford Saarlouis | SR 3
World Battery Production | energy central
Bildquelle: © SVOLT Energy Technology

Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

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