Skeleton Technologies stellt Superkondensatoren in Sachsen her und investiert jetzt weitere 25 Millionen Euro in den Standort. Das estnische Unternehmen will die Mitarbeiterzahl in Großröhrsdorf in der Nähe von Dresden verzehnfachen. In vier Jahren sollen dann bis zu 545 Mitarbeiter dort arbeiten.
Superkondensatoren für Elektromobilität und Stromnetz
Skeleton hatte den Standort in Sachsen 2017 eröffnet und stellt dort Ultrakondensatoren mit Graphen-Elektrode für die Elektromobilität und zur Netzstabilisierung her. Mit der neuen Investition will das Unternehmen seine Aktivitäten in Forschung und Entwicklung ausbauen und die Produktionsskalierung unterstützen. Die Superkondensatoren von Skeleton sollen die CO2- und Stickoxid-Emissionen in der Transport- und Schwerindustrie reduzieren und deren Elektrifizierung voranbringen.
Bisher hatte Skeleton 6,2 Millionen Euro in die Superkondensatoren-Fertigung in Sachsen investiert. Für Sachsen spricht die industrielle Infrastruktur mit Halbleiterindustrie, Batterieherstellern und der Autoindustrie. Die in Sachsen hergestellten Ultracaps werden dafür eingesetzt, Kraftstoff zu sparen und die Emissionen von Bussen, Lastkraftwagen, Schienenfahrzeugen und Industriemaschinen zu senken.
Sie helfen auch, das Stromnetz zu stabilisieren und erneuerbare Energien besser zu nutzen. Ein Energiespeicher von Skeleton sichert auf der schottischen Insel Eigg bereits die unterbrechungsfreie Stromversorgung, dort werden die Supercaps mit kinetischen Speichern kombiniert. Das Stromnetz der 30 Quadratkilometer großen Insel wird vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben.
„Unser Hauptkonkurrent ist derzeit Tesla“
„Unser Hauptkonkurrent im Bereich der Ultrakondensatoren ist derzeit Tesla“, sagte Skeleton-CEO Taavi Madiberk. Um an der Spitze des Marktes zu bleiben, müsse Skeleton weiterhin hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie den Ausbau der Produktionskapazitäten tätigen. Die in Sachsen hergestellten Ultrakondensatoren hätten gezeigt, dass eine in Zellfertigung Europa durchaus möglich sei, wenn man den richtigen technologischen Vorsprung und ein positives Qualitätsmanagement habe. Skelelton hat außerdem weitere Standorte in Estland und Finnland.
Sachsens Wirtschaftsminister Dulig begrüßte die Ankündigung und betonte die Bedeutung solcher Investitionen im Braunkohleland Sachsen vor dem Hintergrund des Kohleausstiegs. Er sagte, aus seiner Sicht ließe sich die Versorgungssicherheit allein mit Erneuerbaren Energien nicht sicherstellen, die Potenziale für den substanziellen Ausbau in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr seien im Freistaat Sachsen jedoch vorhanden. Mit seinem Engagement könne Skeleton einen wichtigen Beitrag leisten, um die Energiepolitik in Sachsen langfristig weiterentwickeln und zukunftsfähig gestalten zu können. Dieses Ziel werde mit technischer Stärke und einer innovationsgetriebenen Wirtschaft gelingen, sagte Dulig.
Quellen / Weiterlesen
Ultrakondensatoren-Fertigung: Skeleton Technologies investiert weitere 25 Millionen Euro in Großröhrsdorf | sachsen.de
Estonia’s Skeleton to invest €25M in supercap plant | electrive.com
Skeleton Technologies investiert 25 Millionen Euro in Produktion in Sachsen | pv magazine
Skeleton investiert 25 Millionen Euro in Ultrakondensator-Technik | all-electronics.de
Bildquelle: © Skeleton Technologies