Die Preise für Solarstromspeicher sinken immer weiter: In den letzten drei Jahren sind die Preise teilweise um die Hälfte zurückgegangen, wie aus Zahlen des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW-Solar) hervorgeht. Der Branchenverband rechnet damit, dass sich die Zahl der in Deutschland privat installierten Solarspeicher deshalb in den nächsten zwei Jahren verdoppeln wird.
20.000 neue Stromspeicher allein im letzten Jahr
Kleine Speicher bis zu einer Kapazität von 10 Kilowattstunden (kWh) kosten inzwischen 40 Prozent weniger als noch vor vier Jahren. Bei größeren Geräten mit bis zu 30 kWh beträgt der Preisverfall sogar 50 Prozent. Aktuell sind in Deutschland nach Angaben des BSW-Solar etwa 60.000 Solarspeicher in Betrieb.
Dank der fallenden Anschaffungskosten wurden allein im letzten Jahr etwa 20.000 Stromspeicher neu angeschafft. Ihre Zahl dürfte in den nächsten zwei Jahren auf 100.000 Stück ansteigen. “Solarstromspeicher machen unabhängiger und ermöglichen es, günstigen Solarstrom aus der eigenen Photovoltaikanlage auch nach Sonnenuntergang zu nutzen“, erklärte BSW-Solar Hauptgeschäftsführer Carsten König. Jede zweite neue Photovoltaikanlage im Eigenheimbereich wird inzwischen mit Speicher verkauft, betont König.
Die niedrigen Preise schaffen neue Anreize für Verbraucher, selbst Solarstrom zu erzeugen. Dieser ist günstiger als der Strom vom Netzbetreiber. Doch ohne Stromspeicher können Besitzer von Dach-Solaranlagen im Schnitt nur 20 bis 30 Prozent der erzeugten Energie selbst nutzen. Mit einem Batteriespeicher lässt sich die Eigenverbrauchsquote jedoch deutlich erhöhen und kann dann bis zu 70 Prozent betragen. Mit dem Wegfall der EEG-Einspeisevergütung in den nächsten Jahren wird der Anreiz, sich einen Heimspeicher anzuschaffen, zusätzlich steigen.
Stromspeicher werden zunehmend profitabel
Bei den Anschaffungskosten können Verbraucher verschiedene staatliche Speicherförderungen in Anspruch nehmen. Das Solar Cluster Baden-Württemberg hat kürzlich berechnet, dass die ersten Speicher bereits jetzt profitabel betrieben werden können, wenn Käufer die KfW-Förderung nutzen. Bei weiter sinkenden Kosten werde sich die Anschaffung bereits im nächsten Jahr für viele Verbraucher auch ganz ohne Förderung lohnen, teilte das Solar Cluster mit. Die Kostengrenze, ab der private Heimspeicher profitabel werden, liegt demnach bei 1.000 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität. Im ersten Quartal 2017 lagen diese Kosten teilweise bei nur noch etwa 1.150 Euro pro Kilowattstunde.
Quellen / Weiterlesen:
Hoher Preisverfall der Batteriespeicher für Solarstrom | Meistertipp
Solarspeicher werden immer günstiger | top agrar online
Solarspeicher werden erschwinglich | Deutsche Welle
Bildquelle: flickr – Olivier Pasco