Die Eigenverbrauchsrevolution beginnt mit günstigen Solarstrom-Speichern:
Unabhängig von den Anschaffungs- und Installationskosten ist Solarstrom von den Dächern um ein Vielfaches günstiger als Elektrizität von den örtlichen Stromanbietern. Daher können Hausbesitzer, die ihren Strom selbst verbrauchen, mit einer solchen Anlage viel Geld sparen. Leider lässt sich die Erzeugung des Stroms bisher nur schlecht mit dem eigentlichen Verbrauch abstimmen. Eine Lösung stellen große Solarstrom-Speicher dar, die die Elektrizität zwischenlagern. Bisher waren diese Batteriespeicher immer noch recht teuer. Jedoch soll sich dies nun ändern.
Akkustrom ist günstiger als Netzstrom
Aus dem Allgäu stammt das Startup Sonnenbatterie GmbH, welches eine neue Batterie vorgestellt hat, die sich durch eine lange Laufleistung auszeichnet. Hiermit könnten sich die Kosten für den zwischengespeicherten Strom deutlich reduzieren, was die Wirtschaftlichkeit von Solarbatterien erhöht.
Bisher verkrafteten die Sonnenbatterien ungefähr 5.000 Ladezyklen. Umgerechnet kostet der zwischengespeicherte Solarstrom somit etwa 30 Cent pro Kilowattstunde. Laut Sonnenbatterie schafft die neueste Generation der Akkus sogar bis zu 10.000 Zyklen. Auf diese Weise sinken die Kosten auf 17 bis 24 Cent pro Kilowattstunde. Auf diese Weise ist der vom Dach stammende Solarstrom auch mit einem Umweg über die Solarbatterie deutlich billiger als der Netzstrom, der meist immer noch um die 28 Cent pro Kilowattstunde kostet. Für Privatleute wird die Stromautarkie somit zum lukrativen Geschäft. Die Hersteller gewähren erstmals auch eine zehnjährige Garantie auf ihre Produkte, und zwar unabhängig von den erreichten Ladezyklen. Die hochwertigen Lithium-Ionen-Akkus sollen sogar bis zu 20 Jahre halten.
Eine intelligente Software verlängert das Leben des Solarspeichers
Sonnenbatterie-Geschäftsführer Christoph Ostermann erklärt, dass die Weiterentwicklung der Batteriespeicher den Kunden keinen Cent kostet, da der Preis pro kWh Nutzkapazität unverändert bleibt. Dies bedeutet, dass die Akkus der neuesten Generation ebenso viel kosten wie die bisherigen Akkus. Dabei ist hervorzuheben, dass die Verdoppelung der Ladezyklen in erster Linie an einem neuen Energiemanagement für Solarbatterien liegt. Denn eine besondere Software sorgt dafür, dass die Akkus schonend geladen und wieder entladen werden. Die Akkus stammen vornehmlich vom japanischen Markenhersteller Sony.
Die kleinste Solar-Batterie besitzt eine Kapazität von 4 kWh. Dies ist knapp die Hälfte des Tagesverbrauchs einer durchschnittlichen Familie. Zwei kWh mehr können die nächst größeren Akkus speichern. Da das Gesamtsystem modular aufgebaut ist, können mehrere Akkus bis zu 16 kWh insgesamt schaffen. Die Energieexperten aus dem Allgäu glauben, dass sich die Lade- und Entladezyklen in Zukunft noch deutlich erhöhen werden. Neben Sonnenbatterie bieten auch andere Hersteller wie zum Beispiel der Leipziger Stromspeicherspezialist Deutsche Energieversorgung die Möglichkeit, viele private Batterien zu einem virtuellen Kraftwerk zu vernetzen.
Ein kluger Verbrauch ist trotz Solar-Akku notwendig
Das virtuelle Kraftwerk tauscht untereinander den gespeicherten Strom aus, wenn zum Beispiel ein Nutzer mehrere Waschgänge laufen lässt oder sein Elektroauto laden möchte. Das System tauscht sich auch mit dem öffentlichen Stromnetzaus. Dabei wird im günstigsten Fall gut bezahlter Strom eingespeist oder abgegeben, wenn zum Beispiel das Netz schwächelt oder überbeansprucht wird. Man spricht hier von Regelenergie.
Eine optimale Stromnutzung lässt sich allerdings nicht ohne Eigeninitiative erreichen. Diejenigen, die möglichst wenig Energie aus dem Stromnetz ziehen möchten, müssen dann selbst dafür sorgen, dass die Großverbraucher wie Waschmaschine und Trockner vornehmlich dann laufen, wenn die Sonne genügend Strom liefert.
Bildquelle: © Sonnenbatterie GmbH