Lyten: Lithium-Schwefel-Akkus ab 2025

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Lyten hat eine Lithium-Schwefel-Batterieplattform für Elektroautos angekündigt. Sie soll ab 2025 marktreif sein und eine sehr hohe Energiedichte von 900 Wh/kg haben. Das größte Problem von Lithium-Schwefel-Akkus will Lyten gelöst haben.

Lyten sitzt im Silicon Valley und hat nach eigener Aussage mehrere Jahre eng mit der US-Regierung zusammengearbeitet. Dabei wurde die Plattform „LytCell“ in verteidigungsrelevanten Anwendungen getestet und verbessert. Jetzt sei die Plattform soweit, in den Markt für Elektrofahrzeuge eingeführt zu werden.

Lösung für den Polysulfid-Shuttle-Mechanismus

Mit einer Energiedichte von 900 Wh/kg liegt die Batterie deutlich über dem, was konventionelle Lithium-Ionen- oder Festkörperbatterien erreichen. Ihre Technologie bezeichnen die Kalifornier als „Lyten Sulfur Caging“. Damit wird laut Mitteilung das Leistungspotenzial von Schwefel erschlossen, indem der sogenannte Polysulfid-Shuttle-Mechanismus unterbunden wird.

Bei diesem Mechanismus bewegen sich gelöste Polysulfide zwischen Anode und Kathode hin und her und verursachen Nebenreaktionen. Diese verkürzen die Lebensdauer von Lithium-Schwefel-Akkus stark, was ihren Einsatz in Elektrofahrzeugen bisher verhindert hat. Der Prototyp der Lyten-Batterie dagegen habe in Tests mehr als 1.400 Zyklen durchgehalten, teilte das Unternehmen mit.

Durchbruch dank Graphen-Materialplattform

Als entscheidend für den Durchbruch bezeichnet Lyten die Entwicklung des Materials „Lyten 3D Graphene“, eine neuartige dreidimensionale Graphen-Materialplattform. Wie Lyten mitteilte, lässt sich dieses Material auf molekularer Ebene an die spezifischen Anforderungen von Batterieanwendungen anpassen.

Hohe Energiedichte, Sicherheit und kurze Ladezeiten

Deshalb sollen Lytens Lithium-Schwefel-Batterien eine sehr hohe Energiedichte, ein besseres Temperaturverhalten, schnellere Ladefähigkeit und eine hohe Sicherheit aufweisen. Konkret gibt Lyten einen sicheren Betrieb bei -30 bis +60 Grad Celsius und eine spätere Ladezeit von unter 20 Minuten an.

Die Technologie kann in zylindrischen, prismatischen und Pouch-Zellformaten sowie verschiedenen Packgrößen umgesetzt werden. Das Unternehmen verspricht für E-Fahrzeuge mit der Lyten-Batterie Kostenparität mit Verbrennern und hohe Reichweiten dank der hohen Energiedichte. Die Batterie kommt ohne kritische Materialien aus und hat laut Mitteilung den „niedrigsten CO2-Fußabdruck aller Zeiten“.

Durchbruch oder leere Ankündigungen?

Nach eigener Aussage hat Lyten mehr als 260 erteilte oder angemeldete Patente für seine Technologien. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Lithium-Schwefel-Batterie ab 2025/26 für Elektroautos verfügbar sein wird. Sie sei auch eine attraktive Lösung für elektrische Nutzfahrzeuge, Elektroflugzeuge oder die kommerzielle Luft- und Raumfahrt.

Wie immer sind solche Ankündigungen schwer einzuordnen. Wenn Lyten wirklich einen Weg gefunden hat, die Bewegung von Polysulfiden in der Batterie zu unterbinden und damit die Lebensdauer von Lithium-Schwefel-Batterien zu erhöhen, dann wäre dies in der Tat ein Durchbruch in der Batterieforschung. Wie schwer es allerdings ist, diesen Batterietyp zu kommerzialisieren, zeigt die Pleite des Herstellers Oxis Energy. Auch die Briten waren angetreten, um Lithium-Schwefel-Batterien in Serie zu produzieren, mussten aber im Mai wegen Finanzierungsproblemen aufgeben.

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