Unter der Bezeichnung Powercaps werden Mini-Akkus verstanden, die die Stromversorgung von Elektroautos revolutionieren sollen. Die Vorteile sind ein minutenschnelles Aufladen, viele tausend Ladezyklen Lebensdauer und eine enorme Energieabgabe, die gerade zum Beschleunigen von E-Autos benötigt wird. Dabei halten diese Powercaps wenigstens viermal solange wie herkömmliche Akkus auf Lithium-Ionen-Basis. Leider müssen Interessierte noch etwas auf diese Hochleistungsakkus warten.
Powercaps sind bisher nur in Verbindung mit herkömmlichen Akkus einsetzbar
Die heutigen Powercaps bestehen aus leistungsfähigen Kondensatoren, die in erster Linie in Verbindung mit herkömmlichen Akkusystemen verwendet werden, um so zum Beispiel Bremsenergie zurückzugewinnen. Bisher haben die Powercaps noch etliche Nachteile. Im Forschungsprojekt FastStorageBW, dem auch der Batteriehersteller Varta angehört, sollen diese jedoch baldmöglichst beseitigt werden. Geplant ist es, einen Hybriden zu entwickeln, der sowohl die Vorteile der Kondensatoren als auch die einer Batterie miteinander kombiniert. So erhofft sich der Batteriehersteller Varta durch die Einführung der Powercaps eine weltweite Marktführung auf diesem Segment. Es wird davon ausgegangen, dass das Marktpotenzial in den nächsten Jahren bei bis zu drei Milliarden Euro liegen wird.
Powercaps als Batterie der Zukunft
Für das Projekt stellen die Beteiligten insgesamt 60 Millionen Euro zur Verfügung. Allein das Land Baden-Württemberg sponsert 25 Millionen Euro. In der Regel bestehen Kondensatoren aus zwei metallischen Folien, die durch eine nichtleitende oder nur schwach leitende Substanz voneinander getrennt sind. Beim Ladevorgang sammeln sich auf einer Folie positive und auf der anderen negative Elektronen an. Beim Entladen fließen diese wieder in gewohnter Weise ab. Im Gegensatz zu einer Batterie, wo beim Laden und Entladen ein elektrochemischer Vorgang abläuft, findet beim Powercap ein elektrostatischer Vorgang statt.
Produziert werden die Powercaps in Deutschland
Um die Powercaps marktreif werden zu lassen, müssen die Entwickler noch an den Techniken arbeiten. Ein Problem stellt die Selbstentladung der Elektronen auf den Folien der Powercaps dar. Diese ist noch wesentlich höher als bei den herkömmlichen Batterien. Leider sind die Kondensatoren daher nur für eine Kurzzeitspeicherung geeignet. Insoweit wären sie als Energiespeicher im Auto ungeeignet. Je Volumeneinheit speichern Powercaps nur einen Bruchteil der Energie, die Batterien verkraften. Vorteilhaft ist aber, dass sie wesentlich günstiger sind als herkömmliche Speicherbatterien. Bei ihnen kommen eben keine wertvollen Metalle zum Einsatz. Letztlich entscheidet die Frage, ob die Powercaps zukünftig in Bezug auf die Speicherdichte den Batterien Konkurrenz machen können. Akkus von Elektroautos sollen auf möglichst kleinem Raum viel Energie abgeben können und überaus leicht sein. Vielleicht reichen Powercaps aber nur als Ergänzung zu den wertvollen Akkus, um damit noch den einen oder anderen Kilometer mehr herauskitzeln zu können.
Als besonderes Ziel wollen die Entwickler jedoch erreichen, dass hochwertige Produkte für Spezialanwendungen auch in Deutschland gefertigt werden können. Die meisten Akkus für E-Autos stammen aus den USA oder aus Asien. Powercaps benötigen keine teuren Edelmetalle, die im Ausland günstiger zu bekommen sind. Mit den hiesigen Produktionstechniken lassen sich Powercaps im eigenen Land ideal herstellen. Die Powercaps sollen nicht nur für Elektroautos Energie erzeugen, sondern sind in erster Linie dafür gedacht, um Bremsenergie zu nutzen. Ein simples Beispiel ist die Waschmaschinentrommel. Wenn sich eine solche Trommel mehrmals in eine Richtung dreht und dann gestoppt wird, um sich in die andere Richtung zu drehen, könnte die Bremsenergie von den Powercaps genutzt werden.
Mittlerweile wurde bekannt, dass sich Powercaps auf Zellulose-Basis in der Entwicklung befinden.
Bildquelle: © Daniel Bönnighausen / pixelio – www.pixelio.de
Praxistests für Powercaps – gern in Nordbaden/Südhessen – Odenwald vorhanden. Bitte um proaktive Nachricht.
Wir freuen uns sehr über Ihre Kommentare und würden uns freuen, mehr zu erfahren. Wir werden uns per Mail an Sie wenden und hoffen, hier auf energyload.eu einen entsprechenden Bericht über einen Praxistest veröffentlichen zu dürfen.
Viele Grüße
Stephan Hiller