Insolvenz von Oxis Energy

Oxis Energy ist pleite. Ein Rückschlag für die elektrische Luftfahrt, da die Lithium-Schwefel-Akkus von Oxis in Elektroflugzeugen eingesetzt werden sollten.

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Noch vor einem Monat kündigte Oxis Energy an, seine Lithium-Schwefel-Akkus an die ersten Kunden auszuliefern. Jetzt steht der britische Batteriespezialist überraschend vor dem Aus: Es fehlt das Geld für die Fortsetzung der Produktentwicklung.

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Die Oxis Batterien versprachen eine hohe Energiedichte

In der ersten Generation sollten die Batterien von Oxis eine Energiedichte von 450 Wh/kg und 550 Wh/L erreichen. Sie sollten unter anderem in Elektroflugzeugen zum Einsatz kommen. Dafür arbeitete Oxis bereits mit Bye Aerospace und Texas Aircraft zusammen. Doch dem Unternehmen gelang es offensichtlich nicht, rechtzeitig das nötige Kapital einzuwerben.

Patente und Ausrüstung zum Kauf freigegeben

Die britische Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO LLP wurde deshalb mit der Abwicklung von Oxis Energy beauftragt. Die meisten der 60 Mitarbeiter in England und Wales wurden bereits entlassen. Jetzt hoffen die Insolvenzverwalter auf einen Verkauf der speziellen Testausrüstung und anderer Vermögenswerte sowie der gut 200 Patente des Batteriespezialisten. 43 der Patente drehen sich um die Quasi-Festkörperbatterien von Oxis mit Lithium-Schwefel-Zellchemie und umfassen die Batterietechnologie, Elektrolytsysteme, die Herstellungsmethoden der Zellen sowie positive und negative Elektroden.

Auslieferung war für Herbst geplant

Seit 2019 bereitete sich Oxis darauf vor, seine Lithium-Schwefel-Akkus in Serie zu produzieren. Die Zellen selbst wollten die Briten in Brasilien herstellen, die Kathoden in Wales. Die Batterien sollten bis zu 60 Prozent leichter sein als NMC-Zellen und weder Kobalt, Mangan, Nickel oder Kupfer enthalten. Diesen Herbst wollte Oxis die Batterien zu Testzwecken und als Demonstrationssysteme an erste Kunden ausliefern.

Die Batterien sollten in Elektroflugzeugen, in der Schifffahrt und in schweren Nutzfahrzeugen zum Einsatz kommen. Erst im April hatte Bye Aerospace angekündigt, sein achtsitziges Elektroflugzeug eFlyer 800 mit Batterien von Oxis Energy auszustatten. Die ersten Zellen mit einer Energiedichte von 450 Wh/kg und 550 Wh/L sollten im Sommer 2022 erhältlich sein, für Herbst 2023 hatte Oxis bereits 550 Wh/kg und 700 Wh/L angepeilt.

Wie geht es weiter?

Warum Oxis keine weiteren Investitionen einwerben konnte, obwohl Testläufe in der Praxis kurz bevorstanden und es auch konkrete Pläne gab, die Akkus in Flugzeugen zu verbauen, ist unklar. Genauso, was das Aus für die Partner Bye Aerospace und Texas Aircraft bedeutet. Es bleibt zu hoffen, dass die Patente einen Käufer finden und die Technologie von anderen Unternehmen weiterentwickelt werden kann.

Quellen / Weiterlesen

OXIS Energy to supply solid-state Li-S batteries for trials and testing by this fall; 600 Wh/kg and 900 Wh/L by 2026 | Green Car Congress
Li-S-Spezialist Oxis Energy ist insolvent | Battery-News
Lithium-Schweifel-Batteriespezialist Oxis Energy insolvent | electrive.net
Oxis Faces Bankruptcy A Month After Announcing 450 Wh/kg Cells | Inside EVs
Bildquelle: © Pixabay

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