Neues Tool BattMAN analysiert VW-Batterien innerhalb von Minuten

Wenn Batterien im Elektroauto ausgedient haben, beginnt bei VW ihr zweites Leben. Das Analysetool BattMAN prüft in Minuten den Zustand der Batterie.

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VW nutzt am Standort Salzgitter ab sofort die Software BattMAN ReLife für die Batterieanalyse. Je nachdem, wie leistungsfähig die Altbatterie noch ist, wird sie entweder weiterverwendet oder direkt in Salzgitter recycelt.

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Entwicklung von Audi

Die erste Version des Tools hatte Audi Brussels entwickelt, um eine schnelle Analyse der Hochvoltbatterie des Audi e-tron zu erhalten. Recycling-Experten von Volkswagen Group Components haben das Tool anschließend weiterentwickelt. Inzwischen nutzen mehrere Marken des VW-Konzerns BattMAN.

Innerhalb von wenigen Minuten liefert das Tool eine Ersteinschätzung zum State of Health der Altbatterie. Davor hatte diese Prüfung mehrere Stunden gedauert. Nachdem die Batterie angeschlossen ist, prüft das Gerät, ob die Batterie Daten übermittelt und zeigt dann Fehlermeldungen, Isolationswiderstand, Kapazität, Temperaturen und Zellspannungen an. Daraus lässt sich der Gesamtzustand ablesen.

Remanufacturing, Second Life oder Recycling?

Je nachdem, wie leistungsfähig die Altbatterie noch ist, gibt es verschiedene Optionen. Beim Remanufacturing kann die Batterie aufbereitet und im Rahmen einer zeitwertgerechten Reparatur als Austauschteil in einem anderen Elektroauto genutzt werden. Bei VW erarbeitet man gerade Konzepte dafür.

Wenn es fürs Remanufacturing nicht reicht, bekommt die Batterie ein zweites Leben außerhalb von Elektroautos. Für das „Second Life“ kommen beispielsweise flexible Schnellladesäulen, mobile Laderoboter, fahrerlose Transportsysteme, Flurförderfahrzeuge, Heimspeicher oder Notstrom-Sicherungs-Systeme in Frage.

Ist die Batterie auch dafür nicht mehr fit genug, wird sie in der Pilotanlage von Volkswagen effizient recycelt. Sie wird in einem mechanischen Verfahren schonend in Einzelmaterialien wie Aluminium, Kupfer, Kunststoffe und sogenanntes „Schwarzes Pulver“ zerlegt. Darin sind die begehrten Batteriematerialien Lithium, Nickel, Mangan, Kobalt sowie Graphit enthalten. Über hydrometallurgische Verfahren werden diese Rohstoffe durch spezialisierte Partner getrennt und können anschließend erneut zu Kathodenmaterial verarbeitet werden.

VW strebt geschlossenen Kreislauf an

Der VW-Konzern unterstützt durch Recycling die Zukunft seiner Zellproduktion. In Salzgitter soll eine Zellfabrik für mehrere Hunderttausend E-Autos pro Jahr entstehen. Mithilfe der Recycling-Anlage soll ein geschlossener Kreislauf mit mehr als 90 Prozent Rückgewinnung entstehen.

Quellen / Weiterlesen

Second Life oder Recycling? BattMAN rettet Batterien vor ungerecht frühem Lebensende! | Audi AG
VW-Vorstand: Bauen Zellen selbst – so wie bisher Motoren | Elektroauto-News
„Wir könnten unsere Flotte als fahrenden Speicher anbieten“ | WirtschaftsWoche
Bildquelle: © Audi AG

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