Genossenschaften erstmals erfolgreich bei Ausschreibung für Solarprojekt

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genossenschaften-ausschreibung-solarprojektSeit 2015 werden neue Solarprojekte auf Freiflächen über Ausschreibungen vergeben, statt wie zuvor über eine festgelegte Einspeisevergütung gefördert zu werden. Die festen Sätze hatten dazu geführt, dass mehr Anlagen errichtet wurden als von der Bundesregierung geplant. Die neue Regelung sieht vor, dass das Angebot den Zuschlag bekommt, welches die niedrigste Vergütung für den eingespeisten Strom fordert. Damit sollen der Zubau und die Kosten der Energiewende begrenzt werden. Die Umstellung war im Vorfeld stark kritisiert worden.

Potentielle Benachteiligung von Bürgerprojekten

Die Kritiker des Ausschreibungsverfahrens hatten vor allem befürchtet, dass kleine Akteure wie Genossenschaften oder Privatpersonen von vorherein abgeschreckt werden könnten, weil für sie das Risiko zu groß ist, auf den Projektentwicklungskosten sitzenzubleiben, falls sie den Zuschlag nicht erhalten. In den ersten beiden Ausschreibungen im letzten Jahr hatten sich auch tatsächlich keine Bürgerprojekte durchsetzen können.

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Genossenschaften in dritter Ausschreibungsrunde erstmals erfolgreich

Wie die Bundesnetzagentur mitteilte, sind in der dritten Runde nun Bürgerprojekte zum Zuge gekommen. Ausgeschrieben waren 200 Megawatt. Von den vier Genossenschaften, die sich beteiligt hatten, setzten sich zwei durch. Auch alle vier Bewerbungen von Privatpersonen waren erfolgreich. Die übrigen der 43 Bieter sind zum Beispiel Investmentfonds oder Ableger von Unternehmen wie EnBW. Die Vergütung beträgt 8 Cent pro Kilowattstunde für 20 Jahre und soll Ökostromproduzenten unterstützen, deren Strom in der Herstellung bisher noch teurer ist als der von konventionellen Erzeugern.

„Erfreulich ist, dass sehr unterschiedliche Akteure einen Zuschlag erhalten haben“, so sich der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann. Einer der Kritiker des Ausschreibungsverfahrens, René Mono vom Bündnis Bürgerenergie, sieht das Ergebnis ebenfalls positiv, bewertet das Verfahren jedoch weiterhin als grundsätzlich nachteilig für Bürgerprojekte.

Im Jahr 2016 sollen insgesamt 400 Megawatt versteigert werden. Die nächste Ausschreibungsrunde endet am 1. April 2016.

Quelle: Sonnenenergie in Deutschland: Genossenschaften erstmals erfolgreich – taz.de
Bildquelle: © Günther Redenius / pixelio – www.pixelio.de

1 Kommentar

  1. Das geplante AKW Hinckley Point bekommt 50% mehr pro kWh! Mit Inflationsausgleich!

    Wer fantasiert da noch von teurer Regenerativenergie?

    Wenn das jetzt doch etwas schneller geht, ist die Kernenergie schneller wieder weg vom Fenster als die sich das träumen können 😀

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