Eine neue Studie beschäftigt sich mit der Preisentwicklung von Lithium-Speicherzellen und zeigt, dass Elektroautos schon bald billiger sein könnten als Benziner.
Mans Nilsson und Björn Nykvist forschen am Stockholm Environment Institute und veröffentlichten die Studie im Magazin Nature Climate Change. Sie unterscheidet sich von bisherigen Auswertungen, da sie sich mit der Entwicklung über einen längeren Zeitraum beschäftigt und eine hohe Anzahl von Quellen berücksichtigt. Nilsson und Nykvist untersuchten für ihre Analyse 80 nach 2007 entstandene Veröffentlichungen zu dem Thema und beziehen auch Schätzungen und Zahlen von Branchen- und Finanzexperten mit ein.
Frühere Prognosen lagen deutlich daneben
Die Ergebnisse der Studie belegen, dass Akkus für Elektroautos bereits jetzt um einiges preiswerter sind als noch vor kurzem vorausgesagt. Im letzten Jahr lagen die Preise für Lithium-Batterienzellen bereits auf einem Niveau, das erst sechs Jahre später erwartet wurde. Nach neuen Prognosen wird der Durchschnittspreis von 360 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität (2014) bei gleichbleibender Entwicklung auf etwa 200 Euro (spätestens 2018) sinken. Anhand der Studienergebnisse lässt sich außerdem erkennen, dass die Preisentwicklung führender Hersteller weiter nach unten tendiert und somit in etwa zehn Jahren Preise von 130 Euro pro Kilowattstunde bei Firmen wie Tesla oder Nissan zu erwarten sind. Spätestens ab diesem Zeitpunkt gelten Elektroautos als ebenbürtig zu ihren benzinbetriebenen Konkurrenten.
Das amerikanische Marktforschungsunternehmen Lux Research veröffentlichte vor kurzem eine weitere Studie, die die Ergebnisse von Nilsson und Nykvist bestätigt. Die Lux-Studie beschäftigt sich mit einer Prognose zur Preisentwicklung von Panasonic-Akkus, die neben ihrer Verwendung für Laptops und Smartphones auch in Tesla-Autos und dem Solarstromspeicher Powerwall von Tesla zum Einsatz kommen. Die Preise des japanischen Batterieherstellers sollen im Jahr 2025 bei 155 Euro pro Kilowattstunde liegen.
Die großen Unterschiede in den Prognosen zur finanziellen Entwicklung liegen vor allem darin, dass die Preise zu Beginn der Etablierungsphase vor acht Jahren sehr vorsichtig und entsprechend hoch angesetzt waren. So wurde damals von der internationalen Energieagentur eine Schätzung für 2010 abgegeben, die den Durchschnittspreis für Elektroautobatterien bei etwa 900 Euro pro Kilowattstunde sah. Der tatsächliche Preis lag schon damals bei nur der Hälfte.
Lithium wird zu einer knappen Ressource
In all diesen Prognosen wird ein Faktor aber meist außer Acht gelassen: Das für die Produktion zentrale Alkalimetall Lithium ist nicht in endlosen Mengen vorhanden. Noch gibt es zwar Produktionsstätten in Bolivien und Chile, die Nachfrage steigt aber bereits jetzt um 25 Prozent schneller als die Förderung. Teslas Gigafactory könnte bereits ohne die geplante Vergrößerung mehr als 20 Prozent des aktuell erhältlichen Lithiums verbrauchen. Wenn keine neuen Quellen erschlossen werden, könnte die Versorgung bereits 2020 knapp werden. Planmäßig soll die größte Batteriefabrik der Welt bereits dieses Jahr fertig werden und die Produktionskosten für Elektroautos weiter senken.
Auf Grund sich ständig verbessernder Produktionsbedingungen und steigender Absatzzahlen fielen die Preise bisher um jährlich bis zu 14 Prozent. Eine Statistik des deutschen Online-Portals Statista zeigt etwa, dass es im Jahr 2012 weltweit 100.000 Elektroautos gab, während die Zahl heute schon bei etwa 400.000 liegt.
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Das sollte mal jemand dem Professor Un-Sinn erzählen. Der behauptet doch tatsächlich, die Preise lägen bei 700 Euro pro kWh.
Aber warum sollte ein Professor sich mit solchen Petitessen abgeben…
Prof. Sinn war schon lange nicht mehr ausserhalb seines Elfenbeinturms…
…das ist aber nett gesagt… 😆