Elektroautos brauchen Strom, doch der Aufbau einer Ladeinfrastruktur ist kostspielig. Vor allem Schnellladestationen sind teuer und die Stromnetze sind noch nicht überall auf schnelles Laden ausgelegt. Eine Lösung könnten mobile Ladestationen für Elektroautos sein.
Unsichere Investition in fest installierte Ladesäulen
Heutige Schnellladestationen, die Gleichstrom mit 50 kW Ladeleistung bereitstellen, könnten schon bald als langsam gelten. Weil Elektroautos immer höhere Ladeleistungen verkraften, baut etwa der Betreiber Ionity ein Schnellladenetz mit 350 kW Ladeleistung auf. Damit dürfte die Sorge potentieller Investoren weiter steigen, dass sich die Investitionen in neue Ladesäulen nicht auszahlt.
Denn schon heute sind Ladesäulen oft nicht ausgelastet, weil es noch nicht genügend Elektroautos gibt. Das hemmt den Ausbau der Infrastruktur, die mit hohen Investitionen einhergeht. Wenn Betreiber befürchten müssen, dass „langsamere“ Ladesäulen bald überholt sind, dürfte das die Investitionsbereitschaft nicht erhöhen.
Mobile Ladestationen kommen zum Auto statt umgekehrt
Mobile Ladestationen sind hier eine willkommene Alternative. Statt Autofahrer auf die Suche nach freien Ladesäulen zu schicken, kommt die Station einfach zum Elektroauto bzw. dorthin, wo normalerweise keine Ladeinfrastruktur existiert. Genau das ist die Geschäftsidee des Münchener Start-ups Jolt: Ihre mobilen Ladestationen lassen sich fast überall aufstellen. Sie können bis zu 10 Autos parallel und netzunabhängig mit bis zu 150 kW aufladen. Sind die Ladestationen leer, holt der Betreiber sie ab und lädt sie in einem zentralen Ladecenter wieder auf. Zusätzlich will Jolt Ladetrucks vermieten, die auf Messen und anderen Veranstaltungen oder bei Testfahrten im Gelände bereitstehen und eine Ladeleistung von 320 kW haben.
Flexibler Einsatz und geringere Kosten
Solche Ansätze entlasten die Stromnetze, weil die Stationen über Nacht und damit außerhalb der Stoßzeiten geladen werden. Die Investition ist für Betreiber besser kalkulierbar, weil die mobilen Lader flexibel eingesetzt werden können. Weil kein Netzanschluss nötig ist, fallen die Kosten dafür nicht an.
Langfristig sind noch ganz andere Konzepte möglich, wie etwa Volkswagens Präsentation eines Laderoboters zeigt. Solche mobilen Roboter sollen künftig vollkommen autonom zum Elektroauto fahren, das auf einem Parkplatz oder in einer Tiefgarage steht. Sie werden per App gerufen, steuern das Fahrzeug selbständig an und starten auch den Ladevorgang allein.
Mobile Ladestationen gehen also einige der größten Probleme beim Aufbau einer festen Ladeinfrastruktur an. Sie werden zwar vermutlich zunächst eine Nische bleiben, können aber fest installierte Ladestationen ergänzen. Es wird aber erwartet, dass der größere Teil aller Ladevorgänge privater PKW in den den nächsten Jahren weiterhin zuhause stattfindet.
Quellen / Weiterlesen
Bildquelle: Wikipedia – Jakob Härter / CC BY-SA
Ich sehe aus dem beschriebenem Kundenverhalten, dass aus verschiedenen Gründen die Leute die Ladesäulen nicht gerne Nutzen. Dass es zuwenig eAutos gibt halte ich für einen Trugschluss. Aus eigener Beobachtung (alleine in meiner direkten Nachbarschaft gibt einen i3, zwei Zoe, einen Tesla) und Gesprächen mit den Besitzern geht folgendes hervor:
Das eAuto wird stets nachts in der heimischen Garage geladen.
Die Kaufentscheidung fiel, als es eAutos gab, deren Reichweite auch im Winter bis zur Arbeitsstätte und zurück reichte.
Für mich wird dabei klar, dass das Laden an Tankstellen oder Supermarktparkplätzen als unbequem angesehen wird, warum auch immer. Jolt sollte das mal untersuchen lassen, das wäre wichtig.
Letztlich glaube ich, der chinesische Weg mit den Wechselakkus wird sich durchsetzen, und zwar sobald der automatisierte Akkuwechsel idiotensicher, schnell und störungsfrei funktioniert. Mobile oder feste Ladestationen wird es auch geben, aber nur zusätzlich und in Regionen ohne Wechselstation. Zeitlich verorte ich meine Prognose um 2030.
Zu diesem Thema gab’s bereits am 10. Mai einen Beitrag (https://energyload.eu/elektromobilitaet/ladestationen-infrastruktur/jolt-energy-ladestation/), der eine lebhafte Diskussion in den Kommentaren ausgelöst hat.
Neu an diesem Artikel ist eigentlich nur die Erwähnung der VW-Vision eines Laderoboters, ein nettes Animations-Filmchen (https://www.youtube.com/watch?v=yMC1H__xL3Y), aber wohl eher fernere Zukunft.
Eine logische Weiterentwicklung. Wenn die stationären Leitungen zu lange brauchen, um installiert zu werden, ist so ein Ladetruck eine gute Übergangslösung.
Auch die stationären Schnelllader werden Pufferakkus brauchen, wenn zur Ferienzeit alle gleichzeitig überall hin fahren wollen.
ich fahre seit 2012 elektrisch.
Ich könnte ein Buch schreiben über erfolglose Ladeversuche !
Entweder passt mein Ladekabel nicht? Meine Ladekarte, ist nicht die Richtige
Bei Online gesteuerte Ladesäulen hatte ich auch schon mal keinen Empfang und, und, und
jeder hat eine Bankarte, einen lesbaren Perso, oder schlicht und einfach Bargeld in der Tasche !!
Warum, wählt man so einen umständlichen Weg ?
Gott sei Danlk haben wir mittlerweile 2 Plugin Hybride, sonst hätte man uns schon oft abschleppen müssenabschleppen müssen!
Dann kommt noch hin zu, daß mittlerweile horende Lade gebühren verlangt werden,
Wenn ich an die nächste Petrotankstelle fahre, bekomme ich fürs gleiche Geld die doppelte Reichweite !! als an der E Säule
So wird das nichts mit der E Mobilität
Also ich fahre erst 2013 meine erste Elektrische gekauft und habe im Gegenteil fast durchweg gute Erfahrungen gemacht:
– Defekte Ladesäulen habe ich erst eine Handvoll Male erlebt.
– Ladekabel passt nicht? Unglaubhaft. Wieviele Standards gibt es denn? Die Adapter für CEE und Schuko sollte man doch dabei haben? Alles Andere wäre 2012 und auch noch 2014 grob fahrlässig gewesen.
– Ok, ich hatte halt das Ladewunder Zoe, die fast überall kann. Egal, ob Dreh- oder Wechselstrom.
– In Deutschland brauchte man schon 2014 nicht abgeschleppt werden. Manchmal musste es halt ein Bauernhof, ein Hotel oder eine Tankstelle sein.
– Mit NewMotion und ESL/Maingau kommst Du fast überall gut durch.
– Bei Ikea, Aldi, Kaufland, Legoland, Heidepark und Tausenden von „Bürgermeistersäulen“ kannst Du inzwischen kostenfrei zapfen.
– Außerdem gibt es überall, wo (noch) Lücken sein sollten, CrowdFunding-Zapfen oder auch noch das Drehstromnetz.
– „Offizielle“ Ladestationen gibt es schon 20.000, und jedes Jahr kommen 2.000 dazu.
– In praktisch jedem Hotel kannst Du über Nacht zapfen, Einige haben schon die Tesla-Säulen, oft auch die für nicht-Teslas
– Das mit der doppelten Reichweite glaube ich nicht. Hast Du nur 2 Liter Verbrauch auf 100 km?
Alles in Allem entspricht Dein Bericht so gar nicht den Erfahrungen aller eFahrer, die ich kenne und von denen ich gelesen habe.
Selten Kommentiere ich was, aber eventuell lesen das die richtigen Leute.
Ich selbst fahre seit Dezember 2019 Voll Elektrisch. Davor hatte ich einen Plug In Hybryden.
Zu Hause Laden ist leider bei mir nicht möglich da ich einen Tiefgaragenstellplatz habe und der Vermieter nicht sehr aufgeschlossen ist. An den Öffentlichen Säulen stehen leider zu oft Verbrenner und blockieren sie schlicht. An den wenigen Zugänglichen im Mainzer umfeld darf man nur 2 Stunden zum Laden stehen oder halt erst nach 20 Uhr über nacht. Ladekarten habe ich auch insgesammt 5 Verschiedene. Warm? De Tarif wechselt ständig und leider werden jetzt versteckte Gebühren erhoben. Bei Charge Now Zum Beispiel bezahlt man neuerdings pro Stunde 50 Cent extra als Standgebühr. Obwohl der Platz der Stadt Mainz gehört und sie für E Autof freies Parken ausgibt. Es gehören dringend die Tarife Transparent und klar angepasst. Und das sinnlose Blockieren der Säulen aufgehoben.
Anzeigen und abschleppen lassen. Anders kriegt man die Typen nicht.
Schau mal bei http://www.goingelectric.de nach, da sit sicher jemand aus der Mainzer Gegend, der Dir sagen kann wie die örtliche Polizei so drauf ist.
Ansonsten Grüße an Criminal Mainz oder wie die Serie in Sat1 heißt…