Firmen wie Mercedes, Tesla und Google investieren Millionen in die Entwicklung selbstfahrender Autos – ein 26-jähriger Hacker aus San Francisco behauptet, genau das schon geschafft zu haben. Und das ohne Hilfe, zuhause, in seiner Garage. Und noch besser: Es soll nur 1.000 Dollar kosten, seine Technologie in bestehende Fahrzeuge zu integrieren.
Hotz, der mit 17 Jahren Berühmtheit dafür erlangte, als Erster ein iPhone zu hacken, hat für sein neues Projekt einen 2016 Acura ILX umgebaut. Der Wagen hat einen 21.5 Zoll-Bildschirm am Armaturenbrett, es gibt einen Minicomputer, der mit Linux läuft, GPS-Sensoren im Handschuhfach und sechs Außenkameras. Die Hardware arbeitet mit einer von Hotz selbst entwickelten Software zusammen, mit der das Fahrzeug lernen soll, wie ein Mensch zu fahren.
Hotz legt den Fokus nicht so sehr auf starre Regeln nach dem Motto “Wenn das passiert, tu das”, sondern füttert den Computer stattdessen mit Informationen darüber, wie normale Menschen fahren, um die Technologie fortlaufend zu verbessern. Dafür hat er für den Anfang zehn Stunden Datenmaterial einer tatsächlichen Fahrt eingespielt: „Wir sagen dem Fahrzeug: ‚So hat sich der Mensch verhalten. Mach das so genau wie möglich nach‘. Er plant, für ein paar Monate für den Fahrdienstvermittler Uber zu arbeiten, um das System schnell weiter zu „trainieren“.
Und es scheint zu funktionieren – der Journalist Ashlee Vance hat für Bloomberg eine Testfahrt erfolgreich hinter sich gebracht, wie im nachfolgenden Video zu sehen ist.
Hotz hat bereits einige Jahre in der High-Tech-Branche gearbeitet. Selbst Elon Musk hatte ihm einen millionenschweren Vertrag bei Tesla angeboten, um dort an der Tesla-Autopilot-Software zu arbeiten – was er ablehnte, nach eigener Aussage deshalb, weil Musk ständig die Konditionen geändert habe.
Hotz arbeitet erst seit ein paar Wochen an seinem System und hat kurzfristig noch keine Vermarktungspläne. Langfristig möchte er es an Autohersteller oder direkt an Endkunden verkaufen. In ein paar Monaten plant er, eine Fahrt über die Golden Gate Bridge zu filmen, bei der sein System den Autopiloten von Teslas Model X übertreffen soll, der dort scheinbar Probleme wegen schlechter Straßenmarkierungen hat. Wir sind gespannt!
Quellen / Weiterlesen:
Blommberg Business – The First Person to Hack the iPhone Built a Self-Driving Car. In His Garage
Tech Insider – This 26-year-old hacker thinks he can make your car drive itself for $1,000
The Verge – George Hotz, iPhone jailbreaking pioneer, is making a self-driving car
Das wäre ja toll, wenn es wahr wäre.
Aber grad in der IT scheinen Einzelkämpfer manchmal doch die Großen noch in die Tasche stecken zu können.
Was interessant wäre: Woher bekommt er die Infos? Kameras, Radar, Infrarot? Sind die ganzen Systeme in den 1.000 Euro drin?
Egal, Hauptsache die Autonomiebestrebungen kommen schneller voran!