Umweltministerin fordert Kaufprämie von 7.000 Euro für Elektro-Lieferwagen

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Die neue Bundesumweltministerin Svenja Schulze will die Luftqualität in deutschen Städten verbessern. Fahrverbote für Dieselfahrzeuge möchte sie dabei aber vermeiden. Sie hat stattdessen eine Erhöhung der Kaufprämie für Elektro-Transporter ins Gespräch gebracht.

Elektroautos für innerstädtischen Lieferverkehr gut geeignet

Die Kaufprämie beträgt zurzeit 4.000 Euro für Elektroautos, die sich Bund und Autohersteller je zur Hälfte teilen. Diesen Betrag möchte die Umweltministerin für elektrische Lieferwagen auf 7.000 Euro erhöhen. Beim Lieferverkehr mit Kleintransportern könne sich die Elektromobilität als erstes durchsetzen, da die Strecken meist kurz und gut planbar seien. Die Autos könnten dann über Nacht aufgeladen werden. Der vorgeschlagene Zuschuss von 7.000 Euro bewege sich in einer Größenordnung, in der sich die Umstellung für viele Logistiker und Handwerker lohne, sagte Schulze. Die Deutsche Post beispielsweise setzt mit ihrem Streetscooter schon länger Elektrolaster in der Zustellung ein und will mittelfristig die gesamte Zustellflotte von 50.000 Fahrzeugen umstellen.

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Kaufprämie wird nicht genug nachgefragt

Die Mittel sind da, da die Kaufprämie bisher nur schleppend nachgefragt wurde. Seit 2016 gingen gute 57.000 Förderanträge ein, ausgelegt ist das Programm, das noch bis nächsten Sommer läuft, für 300.000 Fahrzeuge. Eine Erhöhung der Zuschüsse für Taxen und leichte Nutzfahrzeuge war im Koalitionsvertrag von Union und SPD festgehalten worden, allerdings ohne dass eine Größenordnung genannt wurde.

Autohersteller in der Pflicht

Die Umweltministerin sieht eigentlich die Autohersteller in der Pflicht, mit Hardware-Nachrüstungen dafür zu sorgen, dass Dieselfahrzeuge weniger Schadstoffe ausstoßen. Die Autos wurden als sauber verkauft, seien jedoch nicht sauber. Schulze sieht dies auch als eine gute Strategie für Hersteller, den Ruf des Diesels wiederherzustellen. Doch eine juristische Handhabe für Nachrüstungen gibt es nicht, weshalb die Ministerin den politischen Druck erhöhen will. Schulze kündigte an, die Chefs der Autokonzerne zu einem Gespräch mit ihren Kollegen aus den Ministerien für Verkehr, Wirtschaft und Justiz einladen zu wollen. Von einer blauen Plakette hält sie nichts, da diese die Autos nicht sauberer mache.

Quellen / Weiterlesen:
Elektromobilität: Umweltministerin will Kaufprämie von 7000 Euro für E-Lieferwagen | heise.de
Umweltministerin will Kaufprämie für E-Lieferwagen erhöhen | Spiegel Online
Zuschuss für E-Lieferwagen soll steigen | tagesschau.de
Bildquelle: Wikipedia – Von StagiaireMGIMOEigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

1 Kommentar

  1. Endlich mal wieder eine Umweltministerin, die ihr Handwerk versteht.

    Gut, nachdem Altmaier den Karren so richtig in den Dreck gefahren hat :grr:

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