Wright Electric arbeitet an einem Antrieb für sein Elektroflugzeug Wright 1 mit 186 Sitzen. Das Start-up aus den USA will schon 2023 die ersten Flugtests durchführen und die Maschine 2030 in Betrieb nehmen. Dazu muss sich aber die Batterietechnik noch weiterentwickeln.
Die Wright 1 entsteht in Kooperation mit easyJet
Der Elektroantrieb, an dem Wright Electric arbeitet, hat einen 1,5 Megawatt-Motor und einen 3-Kilovolt-Wechselrichter. Später sollen rund ein Dutzend Motoren als dezentrales System die Wright 1 antreiben. Der Wechselrichter ist außerdem die Grundlage für das Triebwerk des E-Flugzeugs.
Die Wright 1 soll 186 Passagiere transportieren können, das ist etwa so viel wie ein Airbus A320. Weitere Details gab das Start-up, das 2016 gegründet wurde, noch nicht bekannt. Die ersten Bodentests sind für 2021 geplant. Wright Electric kooperiert mit der Fluglinie easyJet und ist nach eigener Aussage zudem mit dem britischen Rüstungs- und Luftfahrtkonzern BAE Systems im Gespräch. Dabei geht es um Systeme zur Flugkontrolle und zum Energiemanagement.
Was die Batterietechnik angeht, will Wright Electric Akkus mit fortschrittlicher Zellchemie einsetzen, die zudem schnell austauschbar sind. Die Batterietechnologie schreite mit großem Tempo voran, sagte EasyJet-Chef Johan Lundgren. Das Entwicklungsprogramm für den E-Antrieb, die Wright Electric jetzt startet, sei ein großer Schritt hin zum kommerziellen Einsatz von E-Flugzeugen. Wright und easyJet testen gemeinsam bereits einen elektrischen Neunsitzer. Als weiteren möglichen Kunden nannte Wright auch die lateinamerikanische Fluggesellschaft VivaAerobus. Gemeinsam mit Jetex baut Wright Electric zudem eine Ladestations-Infrastruktur an Flughäfen auf.
Ambitionierte Pläne
Mit dem Plan, schon in zehn Jahren ein großes elektrisches Verkehrsflugzeug an den Start zu bringen, hat sich Wright Großes vorgenommen. Denn noch sind die Batterien, die nötig sind, um große Flugzeuge länger zu betreiben, zu groß und zu schwer. Auch andere Start-ups arbeiten an Elektroflugzeugen, backen aber kleinere Brötchen. Eviation aus Israel etwa arbeitet am E-Flugzeug Alice, einem Regionalflugzeug für neun Passagiere. Die kanadische Fluggesellschaft Harbour Air setzt auf elektrische Wasserflugzeuge und lässt ihre gesamte Flotte umrüsten. Doch auch diese Flugzeuge bieten nur Platz für 6 Passagiere.
Hybridflugzeuge als Brückentechnologie
Bis die Batterietechnik so weit ist, gelten hybrid-elektrische Flugzeuge als mögliche Brückentechnologie. Siemens und Airbus arbeiten deshalb gemeinsam mit Rolls-Royce am E-Fan X, einem elektrischen Demonstratorflugzeug mit Hybridantrieb.
Quellen / Weiterlesen
Wright Electric macht sich an Antrieb für 186-Plätzer – Easyjet erfreut | aero Telegraph
Start-up beginnt Entwicklung von Wright 1 | Flug Revue
Wright Electric kreiert E-Antriebssystem für Großflugzeug | electrive.net
Wright Electric Begins 1.5 mW Engine Development Program for 186-Seat Commercial Airliner | Avionics
Bilderquelle: © Wright Electric