Harbour Air will erste Fluglinie nur mit Elektroflugzeugen werden

Harbour Air betreibt eine Flotte von 40 Wasserflugzeugen in Kanada und will künftig nur noch Elektroflugzeuge nutzen.

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Die kanadische Wasserflugairline Harbour Air will ihre gesamte Flotte auf Elektroflugzeuge umstellen. Der Erstflug eines umgerüsteten Modells fand schon 2019 in Vancouver statt, seitdem laufen Tests. Jetzt kommt das Schweizer Unternehmen H55 als Batteriepartner an Bord.

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Harbour Air hat eine Flotte von 40 Wasserflugzeugen und absolviert pro Jahr 30.000 Flüge, die jedoch meist nur 15 bis 20 Minuten dauern. Das können E-Flugzeuge auch mit heutiger Batterietechnologie problemlos leisten. Eine auf E-Antrieb umgerüstete sechssitzige DHC-2 Beaver war bei ihrem Erstflug im Dezember 2019 das erste rein elektrische Verkehrsflugzeug der Welt. Ihr E-Motor stammt vom US-Unternehmens MagniX. Der neue Partner H55 ist eine Ausgründung von Solar Impulse, einem Hersteller von hocheffizienten zertifizierten Batteriepacks.

Der Prototyp wird seit 2019 getestet

Harbour Air, MagniX und H55 wollen nun in Zusammenarbeit mit Transport Canada den Einbau des elektrischen Antriebs und des Batteriesystems zertifizieren. Seit 2019 laufen umfassende Tests mit dem Prototyp, der Daten zum Flugverhalten, der Effizienz beim Starten, zu elektromagnetischer Störung und zum Lärmpegel liefert. Ziel ist, für das weltweit erste elektrische Beaver- Pendlerflugzeug eine ergänzende Musterzulassung zu erhalten. Wenn alles wie geplant klappt, könnte die Flotte von Harbour Air die erste vollelektrische Flugzeugflotte der Welt werden.

André Borschberg, Executive Chairman von H55, zeigte sich überzeugt von der Partnerschaft: „Die Vision, der Pioniergeist und das Engagement von Harbour Air und MagniX, die Luftfahrt emissionsfrei zu machen, haben uns angesprochen. Wir alle wissen, dass der Weg zur elektrischen Luftfahrt kompliziert ist. Doch gleichzeitig wird unsere kombinierte Erfahrung durch die Zusammenarbeit zu einer schnelleren Zertifizierung führen.“

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Zulassung schon 2022?

Harbour Air-Chef Greg McDougall sagte, H55 sei das führende Unternehmen für Batterielösungen in der Luftfahrt. H55 als Partner bei der Entwicklung des Elektroflugzeugs zu haben, bedeute, dass sein Unternehmen in der Lage sein werde, beim weltweiten Vorstoß in die elektrische Luftfahrt führend zu sein.

Harbour Air bietet neben einem umfangreichen Linienflugdienst auch Rundflüge, Erlebnispakete und Privatflüge. Schon 2022 könnten die elektrischen Wasserflugzeuge für den kommerziellen Betrieb zugelassen werden.

Quellen / Weiterlesen

Harbour Air, magniX and H55 Partner for The World’s First Certified All Electric Commercial Airplane | Harbour Air Seaplanes
Swiss battery venture teams up with magniX and Harbour Air on electric plane | Geek Wire
Harbour Air, magniX und H55 kooperieren beim Bau des weltweit ersten zertifizierten vollelektrischen Verkehrsflugzeugs | PR Newswire
Bildquelle: © Harbour Air Ltd.
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Stephan Hiller
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

1 Kommentar

  1. Liest sich alles sehr gut. Wenn mal die erste Flotte unterwegs ist, werden viele nachziehen, schon alleine wegen dem unschaetzbaren Wettbewerbsvorteil der gedrittelten Energiekosten und der Wartungskosten, welche beim Elektromotor unter 10% der vergleichbaren Wartungskosten von Verbrennermotoren liegen. Und ganz zu schweigen von den geringeren Anschaffungskosten, wenn die Produktion dann in Serie gehen wird. Rosige Zukunft wuerde ich mal sagen wollen.
    Ich sehe das sehr positiv und freu mich schon auf meinen naechsten Kanada Urlaub in 2022. Da werde ich wohl auch eine Stippvisite nach Vancouver unternehmen und vielleicht schon elektrisch abheben. :-)))

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