Tesla und Rivian verklagen sich gegenseitig

Tesla und Rivian bekriegen sich seit über einem Jahr vor Gericht. Der Vorwurf: Rivian soll Geschäftsgeheimnisse von Tesla gestohlen haben.

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Der Rechtsstreit zwischen Tesla und Rivian geht weiter: Seit längerem steht der Vorwurf im Raum, Rivian hätte sich über ehemalige Tesla-Mitarbeiter Zugang zu vertraulichen Informationen beschafft. Trotz Widerspruch von Rivian hat Tesla seine Vorwürfe vor einigen Wochen nochmals erneuert.

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Rivian soll aktiv Tesla-Mitarbeiter anwerben, um an Informationen zu kommen

Aber eins nach dem anderen. Los ging es damit, dass Tesla im Juli 2020 bei einem kalifornischen Gericht Klage gegen Rivian einreichte. Das Start-up habe aktiv ehemalige Tesla-Mitarbeiter angeworben und sie angewiesen, bestimmte vertrauliche Informationen herauszugeben. Tesla verklagte damals Rivian selbst sowie vier ehemalige eigene Mitarbeiter, die inzwischen zu Rivian gewechselt sind.

Darüber hinaus war in der Klageschrift die Rede von 1-20 nicht namentlich benannten Personen, von denen Tesla „erwartet, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt als Beklagte benannt werden“. Zum Zeitpunkt der Klage sollen schon 178 ehemalige Tesla-Mitarbeiter bei Rivian tätig gewesen sein. Etwa 70 davon sollen unmittelbar von Tesla zu Rivian gewechselt sein.

Rivian wirft Tesla Rufmord vor

Rivian wollte die Vorwürfe nicht auf sich sitzen lassen und holte kurz darauf zum juristischen Gegenschlag aus. In einem Schriftsatz an das Gericht bezeichnete Rivian die Klage als haltlos. Bei Rivian gäbe es strenge Richtlinien und Verfahren, um sicherzugehen, dass man bei der Neueinstellung von Mitarbeitern keine vertraulichen Informationen von anderen Unternehmen erhalte. Keines der angeblich gestohlenen Geschäftsgeheimnisse sei bei Rivian gefunden worden.

Der Hauptvorwurf von Rivian: Tesla stütze seine Klage auf Spekulationen und nicht auf Fakten. Deshalb würden die Vorwürfe nicht für eine Klage ausreichen. Das E-Auto-Start-up sprach von einem Versuch, das Justizsystem zu benutzen, „um von Teslas eigenen Herausforderungen abzulenken, um Angst, Unsicherheit und Zweifel an Rivian zu schüren und um einen Vorwand zu liefern, um Rivian und eigene ehemalige Mitarbeiter in der Presse zu verunglimpfen.“

Ehemalige Tesla-Mitarbeiter „auf frischer Tat ertappt“

Im März 2021 wies das zuständige Gericht in Kalifornien Teslas Klage gegen Rivian tatsächlich ab. Doch Tesla ließ nicht locker: Im September 2021 reichte der Autobauer eine neue Klage ein. Darin wiederholte Tesla die Vorwürfe, Rivian würde sich über ehemalige Mitarbeiter Zugang zu Geschäftsgeheimnissen verschaffen. Zudem soll der Konkurrent Teslas firmeneigene Batterietechnologie gestohlen haben. Im Sommer 2021 seien ehemalige Mitarbeiter dabei sogar „auf frischer Tat ertappt“ worden. In der neuen Klageschrift benennt Tesla zudem drei weitere ehemalige Angestellte.

Tesla wirft dem Konkurrenten vor, „unter dem Druck von Investoren“ seine illegalen Aktivitäten zu intensivieren, nachdem Rivian fast 12 Jahre kein einziges Nutzfahrzeug produziert habe. Rivian lehnte eine Stellungnahme zu den Vorwürfen ab.

Warum Rivian Tesla gefährlich werden könnte

Rivian hat mittlerweile mit der Serienproduktion seines elektrischen Pick-ups R1T begonnen und hat als nächstes den SUV R1S auf dem Plan. Damit ist Rivian ein direkter Konkurrent von Tesla und dazu noch schneller: Teslas Cybertruck ist noch nicht auf dem Markt, die Produktion soll frühestens nächstes Jahr starten. Rivian hat somit auf dem in den USA so wichtigen Markt für elektrische Pick-up-Trucks aktuell die Nase vorn.

Im November legte Rivian zudem einen fulminanten Börsengang hin. Bei seinem Debüt an der New Yorker Technologiebörse NASDAQ nahm das Start-up fast zwölf Milliarden US-Dollar ein, mehr als jeder E-Auto-Hersteller zuvor. Die Bekanntheit von Rivian auf dem umkämpften Markt für E-Autos dürfte sich damit weiter erhöht haben.

Quellen / Weiterlesen

Rivian vs. Tesla: Streit vor Gericht geht in die nächste Runde | finanzen.net
Tesla Amps Up Fight With Rivian, Cites Battery Secrets Theft | Bloomberg
So bizarr kämpfen die wertvollsten Elektroauto-Konzerne der Welt um die Vorherrschaft | Handelsblatt
Tesla v. Rivian: Electric Competition Over Trade Secrets | Jolt Digest
Bildquelle: Aleksandr Zykov from Russia, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons
Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

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