Opel wird am Standort Kaiserslautern künftig Batteriezellen für Elektroautos herstellen. Die geplanten 24 GWh pro Jahr sollen eine halbe Million Fahrzeuge mit Batterien versorgen, nicht nur bei Opel, sondern auch bei der Muttergesellschaft PSA.
Joint Venture von Opel, PSA und Batteriehersteller Saft
Die Opel-Muttergesellschaft PSA baut in Kaiserslautern eine von zwei Zellfabriken innerhalb des Konzerns auf. Auch der französische Energiekonzern Total und dessen Batterietochtergesellschaft Saft sind daran beteiligt, mit denen Opel ein Joint Venture gründet. Saft entwickelt derzeit noch die Zelltechnologie. Die zweite Batteriefabrik soll in Frankreich entstehen.
Die Unternehmen investieren fast fünf Milliarden Euro in die Zellproduktion. Etwa 1,3 Milliarden davon sind Subventionen aus dem europäischen Batterieprojekt, das in den vergangenen Monaten von mehreren Unternehmen aus verschiedenen EU-Ländern ins Leben gerufen wurde.
Schrittweiser Aufbau der Produktion
„Ab 2023 wollen wir schrittweise drei Blöcke mit einer Kapazität von jeweils acht Gigawattstunden aufbauen“, sagte Opel-Geschäftsführer Michael Lohscheller. „Die Batteriezellen aus Kaiserslautern können an allen Opel-Standorten genutzt werden, ob für die Plug-in-Hybrid-Produktion in Eisenach, den elektrischen Corsa aus unserem spanischen Werk in Saragossa oder für die künftige elektrifizierte Astra-Version aus Rüsselsheim“, so Lohscheller. Zudem würden sie den PSA-Schwestermarken zur Verfügung stehen.
Für Opel ist dieses Projekt sehr wichtig, denn der Autobauer befindet sich unter dem Dach von PSA in Sanierung. Mit einer eigenen Zellproduktion kann Opel jedoch den wichtigsten Teil der Wertschöpfungskette im Elektroauto nach Hause holen, denn bisher sind deutsche Autobauer bei den Batteriezellen noch von Asien abhängig. In den letzten Jahren musste Opel zudem die Zahl seiner Mitarbeiter in Deutschland stark verringern und muss unter Umständen weitere Arbeitsplätze streichen.
Volle Produktionskapazität noch vor 2030
Die Vorbereitungen sollen im nächsten Jahr beginnen. Opel will die ersten Batteriezellen im Jahr 2024 herstellen und noch vor 2030 die volle Kapazität erreichen. Wie viele Zellen benötigt werden, hängt auch von der Nachfrage nach Elektroautos ab. Die Batteriefabrik in Kaiserslautern und die zweite in Frankreich sollen insgesamt 48 GWh Batteriekapazität liefern können, was Opel-Chef Lohscheller zufolge 10 bis 15 Prozent des erwarteten europäischen Marktes entspricht.
Bundeswirtschaftsminister Altmaier nannte die geplante Zellfertigung einen großen Erfolg für den Automobilstandort in Kaiserslautern. Er zeigte sich erfreut, dass die Europäische Kommission das erste große Batterieprojekt für Europa in nur wenigen Wochen geprüft und genehmigt habe. „Wir wollen die besten und nachhaltigsten Batterien in Deutschland und Europa bauen. Ich bin überzeugt, dass Batteriezellen aus Kaiserslautern neue Maßstäbe bei der CO2-Bilanz und Nachhaltigkeit setzen können“, sagte Altmaier.
Quellen / Weiterlesen
Altmaier/Dreyer/Wissing: Batteriezellfertigung in Kaiserslautern ist wichtiger Zukunftsfaktor für unseren Automobilstandort | Bundesministerium für Energie und Wirtschaft
Opel-Chef sieht Batteriezellfertigung als „Jahrhundertprojekt“ | Frankfurter Allgemeine
Batteriezellenproduktion in Kaiserslautern:
Brüssel gibt PSA und Total grünes Licht | Automobilwoche
Bildquelle: © Opel Automobile GmbH
Die Überschrift suggeriert, dass Opel bereits Batteriezellen herstellt.
Im Text dann, ahhh, Erleuchtung – geplant ab 2023.