Wieder schlechte Nachrichten vom gebeutelten E-Auto-Hersteller Byton. Shanghai Huaxun, ein Gläubiger des Unternehmens, hat in Shanghai einen Insolvenzantrag für Byton gestellt. Dieser wird nun vom zuständigen Gericht in Shanghai geprüft, eine erste Anhörung fand bereits statt.
Byton stellt Gehaltszahlungen an Mitarbeiter ein
Wie eine Person aus dem Umfeld von Byton meldet, hat das Start-up bereits Gehaltszahlungen an Mitarbeiter gestoppt und in seinen Fabriken den Betrieb eingestellt. Die kommerzielle Produktion des Elektro-SUV M-Byte, die eigentlich für 2019 geplant war, hat nach wie vor nicht begonnen.
Investoren wenden sich ab
Damit sieht es für Byton immer schlechter aus. Die erst Anfang des Jahres angekündigte Zusammenarbeit mit Foxconn wurde durch den taiwanesischen Auftragsfertiger auf Eis gelegt. Die lokale Regierung von Nanjing soll bereits vor zwei Monaten ihre Hilfszahlungen an Byton eingestellt haben. Auch der chinesische Staatskonzern FAW soll das Interesse an dem Start-up verloren haben. Als Folge seien die Mitarbeiter bei Byton nicht bezahlt und die Produktionslinien stillgelegt worden. Doch selbst wenn die Produktion jetzt starten würde, wären die Fahrzeuge von Byton unter den derzeitigen Marktbedingungen nicht wettbewerbsfähig, so der Insider.
Insider: Byton braucht „gigantische Investitionen“
Mit dem Insolvenzantrag durch den Gläubiger Shanghai Huaxun verschärft sich nun die Situation für Byton nochmals. „Es wird wahrscheinlich sehr schwierig für Byton, das Geschäft wiederzubeleben“, so der Insider. Um die Produktion wieder in Gang zu bringen, seien gigantische Investitionen nötig.
Byton hatte bereits 2019 mit der Vorserienproduktion seines M-Byte begonnen, war aber 2020 in ernste Schwierigkeiten geraten. Damals blieben versprochene Investorengelder coronabedingt aus. Eine Restrukturierung sollte die Rettung bringen, wobei FAW und Foxconn helfen sollten. Dann allerdings gab es mit der Insolvenz von Byton in Deutschland neue negative Schlagzeilen. Der Standort China sollte erhalten bleiben, und es gab Hoffnung, den M-Byte zumindest dort bald auf den Markt zu bringen. Doch auch diese Hoffnungen scheinen sich jetzt zu zerschlagen.
Das japanische Wirtschaftsmagazin Nikkei hat Byton bereits um eine Stellungnahme gebeten, aber noch keine Antwort erhalten.
Quellen / Weiterlesen
E-Auto-Startup Byton am Ende: Gläubiger stellen Insolvenzantrag | t3n
Keine Gehälter mehr, Produktion steht still: E-Automarke schliddert in Konkurs | EFahrer
Bildquelle: © BYTON