Elektromobilität: Chancen für den ländlichen Raum

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Wenn darüber diskutiert wird, wie Mobilität in Städten künftig aussehen kann, heißt es eigentlich immer: Weniger Autos, mehr Carsharing und ÖPNV, und vor allem Elektroautos statt Verbrenner. In der Stadt ist das leicht möglich, doch geht das auch auf dem Land so einfach?

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Warum das Land gegenüber der Stadt im Vorteil ist

In ländlichen Regionen ist es nicht so leicht möglich, auf das eigene Auto zu verzichten. Es gibt lange Anfahrtswege und einen oft sehr schlecht ausgebauten öffentlichen Nahverkehr, so dass private PKW dort auch weiterhin wichtig bleiben. Doch gerade auf dem Land können Elektroautos besonders punkten. Denn der ländliche Raum ist dafür aus mehreren Gründen sogar besser gerüstet als Großstädte.

Zum einen lässt sich der zum Laden benötigte Strom direkt vor Ort erzeugen, denn es gibt einen hohen Anteil an Ein- und Zweifamilienhäusern. Damit gibt es viel Platz für Dach-Solaranlagen und Stromspeicher, die in den letzten Jahren immer günstiger geworden sind. Auch landwirtschaftliche Betriebe erzeugen immer häufiger ihren eigenen Solarstrom. Beste Voraussetzungen, um Elektroautos mit regional erzeugtem Ökostrom zu laden. Ein gutes Beispiel ist Mecklenburg-Vorpommern: Das am dünnsten besiedelte Bundesland erzeugt bereits über 70 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien.

Der zweite große Vorteil, den das Land gegenüber der Stadt hat, sind private Lademöglichkeiten. Zwar gibt es in Ballungsräumen tatsächlich deutlich mehr öffentliche Ladestationen als auf dem Land. Denn wer in einem Mehrfamilienhaus in der Großstadt lebt, kann sich selten eine eigene Wallbox zum Laden installieren und muss sich stattdessen öffentliche Ladesäulen mit vielen anderen teilen. Auf dem Land heißt es oft, dass sich öffentliche Ladestationen nicht rentieren, weil sie zu wenig genutzt werden. Doch umgekehrt gibt es gerade dort ausreichend Garagen und Stellflächen, um Elektroautos bequem zuhause über eine Wallbox aufzuladen.

Das eigentliche Hindernis ist die fehlende Akzeptanz

Gleichzeitig gibt es gerade auf dem Land noch große Vorbehalte gegenüber der Elektromobilität. Generell haben viele Menschen Bedenken, die Reichweite der Stromer könnte nicht ausreichen. In der Stadt lassen sich solche Bedenken noch damit zerstreuen, dass die meisten Autofahrer im Alltag ohnehin meist nur kurze Strecken zurücklegen. Auf dem Land, wo die Wege weiter sind, fürchten viele, mit leerem Akku liegenzubleiben und keine Ladesäule zu finden. Entsprechend geringer sind bisher die Zulassungszahlen.

Mögliche Lösungen, um die Akzeptanz und damit die Dichte von Elektroautos auf dem Land zu erhöhen, wären mehr Informationen und eine aktive Förderung der Elektromobilität dort. Denn gerade dort sind die Voraussetzungen für eine Sektorenkoppelung von Energie und Verkehr gegeben. Denkbar sind Förderprogramme für private Wallboxen und Stromspeicher gerade im ländlichen Raum.

Quellen / Weiterlesen

Elektromobilität für den ländlichen Raum? Ja, bitte. | Erneuerbare Energien
Mehr als 70 Prozent Erneuerbare Energien in der Stromerzeugung Mecklenburg-Vorpommerns | Agentur für Ermeuerbare Energien
Bildquelle: pxhere
Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

3 Kommentare

  1. Zustimmen kann ich vor allem der Aussage, dass der öffentliche Nahverkehr auf dem Land miserabel ausgebaut ist. Die Damen und Herren im 8. Stock unserer grünen Landeshauptstadt Stuttgart z. B. sehen grad mal bis zur nächsten S-Bahn-Haltestelle. Während der Herr Umweltminister ab und zu eine kleine Radtour im Stadtgebiet macht, ist die Landbevölkerung aufs Auto absolut angewiesen. Selbst neue Verkehrskonzepte bringen mitunter sogar Verschlechterungen. Da wird z. B. eine alte Bahnverbindung reaktiviert, bei der allerdings nicht alle Haltestellen bedient werden. Dafür fallen dann die bisher genutzten Busse aus. Auf Rückfrage erhält man dann die Antwort, dort führe doch jetzt die Bahn (dass sie leider nicht hält, erstaunt dann unsere ach so umweltbewusste politische „Elite“.

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