Ist die Tesla Powerwall eine Enttäuschung?

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tesla-powerwall-enttaeuschung-kritikTesla hat um die Powerwall letztes Jahr viel Lärm gemacht. Der Heimspeicher wurde als Revolution verkauft, als stylische und günstige Alternative zu anderen Solarspeichern. Doch nun stellt sich heraus, dass die Powerwall manchen Kunden im buchstäblichen Sinne zu viel Lärm macht.

Auch Installationszeit, die Gesamtkosten der Tesla Powerwall und die garantierte Kapazität der Tesla Solarbatterie sollen nicht mit den Marketingversprechen übereinstimmen.

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Deutscher Kunde beschwert sich über Lüftergeräusche von 80 Dezibel

Wie greentechmedia.com berichtet, beschweren sich Kunden teilweise über laute Lüftergeräusche. Ein deutscher Kunde der Tesla Powerwall hat dem Bericht zufolge nachgemessen und festgestellt, dass die Lautstärke des Lüfters über 80 Dezibel lag – das entspricht einem Presslufthammer. Tesla hat laut Greentechmedia zu den Angaben Stellung genommen: Der Geräuschpegel der Powerwall sei etwa mit einem haushaltsüblichen Kühlschrank vergleichbar. Der Speicher soll dank eines erstklassigen Systems zur Temperaturregelung von minus 20 bis zu Temperaturen von 50 Grad ohne Geräuschentwicklung effizient arbeiten können.

Tesla machte fehlerhafte Software für Lüftergeräusche verantwortlich

Nachdem Tesla dem Kunden zunächst zugesichert hatte, das Geräusch würde nach spätestens 48 Stunden verschwinden, verwies das Unternehmen danach auf eine fehlerhafte Softwareversion bei den ersten Powerwall-Installationen. Das Problem könne durch ein Update behoben werden. Laut Tesla liegt der höchste Geräuschpegel, den die Lüftung erzeugen könne, bei 58 Dezibel, gemessen mit einem Meter Abstand. Das entspricht etwa einem normalen Gespräch.

Der deutsche Kunde, mit dem Greentechmedia nur über E-Mail kommunizieren konnte, berichtet jedoch von „ständigem Lärm, der im ganzen Haus zu hören war.“ Ein Tesla-Techniker habe dann ein Software-Update installiert und im Zuge dessen die Leistung der Lüftung auf 15 Prozent reduziert, danach sei das Geräusch nicht mehr zu hören gewesen. Tesla hingegen will die Leistung nicht reduziert haben, sondern gibt an, lediglich den Arbeitszyklus des Lüfters optimiert zu haben. Ob dies ein Einzelfall ist, ist unklar. Bei Tesla spricht man von wenigen betroffenen Kunden und gibt an, das Problem sei behoben. Andere Nutzer berichten, die Powerwall sei wie versprochen geräuscharm und nicht zu hören. In Deutschland wird ohnehin kaum das Risiko des Überhitzens bestehen. Für Kunden in Australien, die die Powerwall im Außenbereich betreiben, könnte das eher ein Thema sein. Allerdings bietet die Powerwall mit ihrer Flüssigkühlung tendenziell einen Vorteil in diesen Regionen.

Lange Installationszeit und doppelt so hohe Anschaffungskosten für die Tesla Powerwall

Doch nicht nur die Lautstärke ist ein Thema: Glaubt man Wettbewerbern, sind die angegebenen 5 Stunden für die Installation nicht ausreichend. Eine längere Installationsdauer könnt allerdings die Gesamtkosten des Systems in die Höhe treiben. Der von Tesla angegebene Großhandelspreis von rund 3.000 Dollar ist ohnehin nicht realistisch. Konkurrent sonnen (vormals Sonnenbatterie GmbH) schätzt den Gesamtpreis einer Powerwall in Deutschland auf 8.500 bis 9.000 Euro. Zum System an sich kommen die Kosten für Wechselrichter, Installation, die Handelsspanne und Steuern. Auch in Australien kostet die Powerwall einer Analyse des Solartechnikherstellers SolarQuotes zufolge mit etwa 8.000 australischen Dollar etwa doppelt so viel wie von Tesla ursprünglich in Aussicht gestellt.

Geringere Kapazität der Tesla Powerwall

Darüber hinaus zeigt ein Blick in die Garantiebestimmungen, dass die garantierte Kapazität der Batterie im Laufe der Zeit stark abnimmt. 740 Zyklen bzw. 85 Prozent der 6,4 Kilowattstunden Kapazität, also nur 5,4 kWh garantiert Tesla in den ersten beiden Jahren. Danach sind es nur noch 4,6 kWh bzw. 1.087 Zyklen für weitere drei Jahre, für weitere 5 Jahre werden 3,8 Kilowattstunden oder 2.368 Zyklen garantiert. SolarQuotes schätzt auf Basis dieser Zahlen, dass jede von der Powerwall gelieferte Kilowattstunde Strom rund 0,50 australische Dollar kostet und teurer ist als Netzstrom. Hinzu kommt noch der Wechselrichter, der noch nicht einbezogen wurde und die Kosten nochmals in die Höhe treibt. Allerdings sind diese Garantiebestimmungen nichts Ungewöhnliches, wie es bei Greentechmedia heißt. Mit Kapazitätsverlusten hat jeder Speicherhersteller zu kämpfen und das spiegelt sich eben in den Bedingungen wieder.

Dass man bei Tesla nach all dem Hype um die Powerwall genauestens hinschauen würde, war ebenso klar. Die Branche sollte Tesla allerdings dankbar sein, dass das Thema Energiespeicher jetzt so viel Aufmerksamkeit bekommt – viele Kunden denken allein wegen Tesla über die Anschaffung eines Solarspeichers nach. Das räumt auch Sonnen-Sprecher Mathias Bloch ein. Er meint auch, dass es schon allein deshalb wichtig sei, dass die Tesla Powerwall erfolgreich ist. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass Rückschlüsse auf die gesamte Branche gezogen würden.

Quelle / Weiterlesen: Is the Luster of Tesla’s Powerwall Already Fading? | Greentech Media
Bildquelle: Tesla Motors

Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

7 Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Hiller,
    ich bin immer wieder erstaunt, dass sich innerhalb der Branche der erneuerbaren Energien „Mitstreiter“ finden, die eine positive Entwicklung umgehend zerstören müssen! Als Gegner der Erneuerbaren käme ich aus dem Lachen nicht mehr raus, weil wir brauchen keine Gegner, wie schaffen das mit solchen Recherchen und Artikeln locker selber!
    Tesla hat es geschafft, und das räumt auch „Sonnen“ ein, wie kein anderer vorher dieses Thema zu emotionalisieren und hat Erfolg damit- kommen Sie damit nicht klar Herr Hiller?
    Ausserdem wünsche ich mir von so einem Portal eine bessere Recherche.
    Es stimmt, dass die Powerwall Lüftergeräusche macht, die aber wirklich nur im Bereich eines Kühlschranks liegen. Können Sie sich wirklich vorstellen, dass ein Speicher so laut wie ein Presslufthammer ist?? Das der eingebaut wird und der Kunde den laufen lassen würde?? Sehen Sie, dass können auch Sie sich nict vorstellen.
    „Glaubt man Wettbewerben“ ??? Was ist den das für ein Journalismus???!! Die Montagezeit mit 5h wird eigentlich nie überschritten, maximal wenn noch zusätzlich bauliche Veränderungen gemacht werden müssen. Die Montagezeit ist sogar deutlich geringer als bei Speichern, die 2015 verbaut worden sind. Dies ist sicher gegenüber anderen Wettbewerbern kein Nachteil und die Marktführer entwickeln sich gerade alle positiv weiter.
    Besser hätte Tesla im Vorfeld darauf hinweisen können, dass es sich bei der Powerwall nur um eine Batterie handelt. Das hat Erwartungshaltungen beim Kunden geweckt, die sich natürlich nicht erfüllen können. Allerdings sagen andere Marktbegleiter auch nicht, dass man zu Ihrer Batterie noch zusätzlich Wechslerichter und/oder andere zusätzliche Peripherie braucht- also was ist da im Vergleich verwerflich oder einzigartig dran?
    Was Tesla mit dieser Strategie geschaftt hat, dass es heute mehrere, bezahlbare Speicher gibt, denn diese Preisvorgabe hat den Markt unglaublich beschleunigt und dafür sollten alle ehrlichen Energiewender dankbar sein! Und diese Leute freuen sich über besser recherchierte Berichte, die die Energiewende nach vorn bringen, denn gräuschlosen Strom gibt es schon aus der Steckdose.

  2. Also ich muss mich auch über diesen Artikel wundern. Warum lässt man einen Konkurrenten „analysieren“ was bei Tesla alles für Kosten und Montagezeiten anfallen? Die sind ja bestimmt 100% objektiv bei der Sache. Und nur weil die es nicht günstiger anbieten können muss das bei Tesla auch so sein? Wieso recherchiert man nicht bei tatsächlichen Kunden die sich das Teil auch haben einbauen lassen? Die müssten es doch ganz genau wissen was vom Konto abgegangen ist. Und ich frage mich auch wie es ein Lüfter schaffen soll auf Presslusfthammerniveau Lärm zu produzieren?

    Wenn ich so einen Artikel lese muss ich den Kopf schütteln!

  3. Hallo John Smith,

    Tesla ist bei der Preisgestaltung in der Praxis nicht sehr transparent. Einen konkreten Preis von Tesla oder einem Händler zu erhalten ist schwieriger als man denken würde, vor allem wenn man anfragt um darüber zu berichten.

  4. Sehr geehrter DO,

    Ich bin selbst ein großer Fan von Tesla und Elon Musk. Tesla ist eines der innovativsten Unternehmen, das es gibt und wie Sie selbst sagen ist es Musk und seinen Leuten hoch anzurechnen, dass Sie es geschafft haben die Themen Energiewende und Elektromobilität auf positive Weise zu emotionalisieren.

    Der Bau der Gigafactory ist eine strategische Entscheidung, die der gesamten Branche noch zu Gute kommen wird. Das Angebot von Speichern in so einem Maße zu erhöhen kann nur dazu führen, die Kosten für Speicher zu senken (wobei der Lithiumpreis am Finanzmarkt hier entgegengesetzt wirken kann).

    Der Artikel bezieht sich explizit auf die Erfahrung eines Kunden aus Deutschland, und Tesla hat sich dem Problem gewidmet und es behoben. Dafür waren aber offensichtlich mehrere Besuche des Technikers notwendig. Das bestreitet Tesla auch garnicht. Außerdem haben wir im Artikel auch angemerkt, dass andere Kunden nicht von diesem Problem berichten und sehr zufrieden mit der Lautstärke sind.

    Ich persönlich und auch das gesamte Energyload-Team hoffen auf einen Erfolg Teslas! Ich glaube aber auch, dass es notwendig ist nicht nur die (vielen) positiven Aspekte des Unternehmens und seiner Produkte zu loben, sondern eben auch die „Rückschläge“ Teslas zu thematisieren.

    Warum dies notwendig ist möchte ich gerne erklären:

    Im Moment ist Tesla noch in einem Markt tätig, der relativ überschaubar ist. Im letzten Quartal verkaufte Tesla weniger als 20.000 Autos und diese im Premiumsegment, wo Qualität ausschlaggebend ist. Die Zahl der tatsächlich installierten Powerwalls liegt mir nicht vor, geschätzt sind es maximal ein paar Tausend.

    Tesla plant aber in nächsten Zeit in den Massenmarkt einzusteigen und 500.000 Autos pro Jahr herzustellen und auch das Stromspeichersegment massiv auszubauen. Das ist eine ganz andere Aufgabe als bisher und hierunter KANN die Qualität leiden.

    Wenn Tesla den Massenmarkt nicht erobern kann (z.B wegen Qualitätsproblemen) dann sehe ich die Gefahr, dass die Elektromobilität um Jahre zurückgeworfen wird. Tesla ist als Vorreiter in der Position und in der Pflicht für die gesamte Branche den „Proof of Concept“ zu liefern, dass Elektroautos massentauglich sind.

    Ich denke, dass es gut ist, dass Tesla so massiv für das Thema emotionalisieren kann, aber in der Berichterstattung wollen wir nicht blind dem Hype folgen, sondern den Finger auch in die Wunde legen, damit das Team von Tesla weiterhin hochkonzentriert an den Zielen arbeitet.

  5. „Sehr geehrter Herr Hiller,
    ich bin immer wieder erstaunt, dass sich innerhalb der Branche der erneuerbaren Energien „Mitstreiter“ finden, die eine positive Entwicklung umgehend zerstören müssen! “

    Ahm …mal langsam ! Man wird ja mal auch mit etwas kritischen Verstand , Neueinsteiger wie Tesla in den erneuerbaren Energie Bereich , betrachten duerfen ! Speicherloesungen wie sie Tesla anbietet gibt es seit Jahrzehtnten , also wenn man den Mund so weit oeffnet wie Herr Musk , kann schon mal eine Fliege reinfliegen , ich seh da wenig revolutionaeres ! Einen Heimspeicher aus ca 900 fingergrossen Einzelzellen aufzubauen um ca 6.4 kWh Kapazitaet zu erreichen ist ein Rueckschritt ! Meine Heimspeicher Batterie ist 13 Jahre alt, hatte anfangs 40 kWh Kapazitaet und und 24 Zellen fuer ca 2500 Euro und heute noch zu kaufen Gruss

  6. @wieso: „Meine Heimspeicher Batterie ist 13 Jahre alt, hatte anfangs 40 kWh Kapazitaet und und 24 Zellen fuer ca 2500 Euro und heute noch zu kaufen“
    Was für ein Heimspeicher ist das? Da ich mich momentan mit dieser Technik auseinandersetze und gern bei einem Kauf eine richtige Entscheidung treffen möchte, interessiert mich das sehr.

    Gruß

  7. Die Powerwall wird in den USA quasi montierfertig ausgeliefert. Dafür, dass bei uns Zölle, Steuern, Aufschläge und Wucherangebote von Elektrikern den Produktpreis verdoppeln, kann Tesla wirklich nichts.

    Der Kritik an der Lautstärke kann ich hingegen nichts entgegnen, da ich selbst eigentlich von quasi lautlos ausgegangen bin. Wenn jemand sich im Keller aufhält ist ja selbst „Kühlschranklautstärke“ noch zu laut, und in unseren Breiten eine Wasserkühlung samt Kompressor eigentlich überdimensioniert. Gerade bei stationären Geräten würde es Sinn machen, eine einfache Variante mit temperaturgesteuerter Luftkühlung anzubieten.

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