Sonnenstrom auf Vorrat – Neuigkeiten von der Speichertagung 2017

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Zum 8. Mal fand am 10.10.2017 die Speichertagung der Photovoltaik Austria unter dem Titel „Sonnenstrom auf Vorrat“ in Wien statt. Mit etwas mehr als 400 Teilnehmern waren wieder um 30% mehr Besucher als im Vorjahr dabei.

Knapp 20 Aussteller und 17 Vortragende präsentierten Neues, Interessantes und Zukunftsweisendes. Ein paar Highlights finden Sie hier:

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  1. Die sogenannte „kleine Ökostromgesetzesnovelle“ ist einstimmig vom Nationalrat beschlossen worden: Neben den „klassischen“ Förderungen, wird es nun auch eine bundesweite Speicherförderung mit einem Zuschuss von bis zu 500 € pro kWh Speicherkapazität geben!
  2. In Deutschland sind rund 75.000 Solarstromspeicher verbaut, bis zum Jahr 2020 wird mit rund 200.000 stationären Systemen gerechnet. Ab dann werden auch die ersten Anlagen aus dem EEG herausfallen, welche dann prädestiniert fürs Nachrüsten (retrofit) sind.
  3. Bei den Zelltechnologien der Zukunft wird die Entwicklung von Interkalations- hin zu Konversionsbatterien gehen. Weiterhin werden Redox-Batterien aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt werden können und somit leichter verfügbar und biologisch abbaubar sein.
  4. Beim Stromhandel werden so genannte distributed ledger eine große Rolle spielen: smart contracts werden P2P über Blockchain Netzwerke geschlossen und erfüllt.
  5. Die Sektorkopplung zwischen Mobilität und Stromerzeugung wird enger: Nissan bietet V2G bidirektionales Laden an, VW hinkt jetzt schon der großen Nachfrage an Elektro-Golfs hinterher und der Appetit im Markt auf den VW ID Buzz ist groß. Leider musste jedoch die Präsentation des Audi E-Trons auf die KW2 2019 verschoben worden.
  6. Im Bereich „Energieeffizienz dank Verbrauchersteuerung“ stellte die FH Wels eine Studie vor, in der sie die Effizienzsteigerung im Energieverbrauch dank Erzeugungs- und Verbrauchs-Forecast in einem Einfamilienhaus untersuchte. Eine Forecast-Genauigkeit von 15 Minuten optimierte den Stromkonsum in Tests lediglich um 2,26% (bei einem 5 kWh Stromspeicher). Ein (derzeit nur theoretisch möglicher) sekundengenauer Optimal-Forecast reduzierte den Strombedarf um 10%.
  7. Die Lebensmittelkette MPreis präsentierte ihre Pläne zur vollständigen Umstellung der LKW Flotte auf CO2-neutralen Wasserstoff, der mittels Kleinwasserkraft gewonnen wird. Das rechnerische Ergebnis: knapp 60% Einsparung bei den Treibstoffkosten, 100% Einsparung bei den Treibhausgasemissionen!

Die große Ausstelleranzahl zeigte außerdem, dass der Markt im Heimspeichersegment immer stärker umkämpft wird, was sich auch deutlich auf die Speicherpreise ausgewirkt hat. Zum ersten Mal wurde dieses Jahr nämlich in keiner der Präsentationen die Frage aufgeworfen „Sind denn Speicher wirtschaftlich sinnvoll?“. Diese Frage scheint zumindest beantwortet.

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Bildquelle: Pixabay

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