Experten: Solarstrom-Speicher Boom steht bevor

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Solarstromspeicher für das Eigenheim erfreuen sich steigender Beliebtheit. Man spricht hier auch allgemein von einer Keller-Akku-Lösung. Einer Prognose zufolge steht dem deutschen Markt für Solarstrom-Speicher ein ungeheurer Boom bevor. Nach Ansicht des Marktforscher von EuPD könnten allein bis 2018 mehr als 100.000 Solarspeicher verkauft werden.

Steigende Nachfrage nach Solarspeicher-Lösungen

Im letzten Jahr wurden rund 6.000 Speicherlösungen an Privatleute verkauft. Wenn es nach der EuPd geht, dürfte bald jeder 10. private Solaranlagen-Betreiber eine eigene Solarbatterie besitzen. Hierdurch kann der am Tage produzierte und gespeicherte Sonnenstrom für den Abend gelagert werden. Obwohl die Einspeisevergütung stark reduziert wurde, ist ein wichtiger Grund für das rasanten Wachstum der Solarstromproduktion die sinkenden Kosten für Photovoltaikstrom. Dies teilt die Gesellschaft Germany Trade and Invest, kurz GTAI mit, die sich insbesondere im Ausland für Investitionen in Deutschland engagiert. Nach Tobias Rothacher von der GTAI ist eine Speicherbatterie die nächste logische Investition von Eigenheimbesitzern mit Solarstromanlagen, die bald am Ende ihrer 20-jährigen Vertragslaufzeit angelangt sind.

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Batteriesystem nutzen oder den Strom ins Netz einspeisen?

Durch die Einführung der EEG-Umlage haben Solarstromproduzenten für eine 20 Jahre in Betrieb genommene Solarstromanlage eine garantierte Einspeisevergütung für ihre Elektrizität bekommen. Die 20 Jahre sind bald vorüber, doch die meisten Systeme können weit über diesen Zeitrahmen hinaus Strom produzieren. Letztlich bleibt es dem Eigentümer vorbehalten, ob er zusätzlich ein Solarspeichersystem installiert und somit den Strom kostengünstig selbst nutzt oder ob er den Strom für fast umsonst verkauft und in das öffentliche Stromnetz einspeist.

Hausbesitzer können von den mittlerweile leistungsfähigen Solarbatterien nur profitieren. Sie können sich hierdurch zum großen Teil autark mit Strom versorgen. Ein großer Vorteil ist, dass die Kosten für Photovoltaik-Systeme seit 2008 kontinuierlich gesunken sind. Nach diesem massiven Preisverfall dürften als nächstes die Preise für Speichertechnologien sinken. Was viele noch nicht wissen, ist, dass dies unter anderem auch durch Unterstützungen der Bundesregierung möglich wird. Bereits im Mai 2013 hat die Bundesregierung ein Förderprogramm für Solarstromspeicher für Privatleute und Kleinunternehmer ins Leben gerufen. In den ersten sechs Monaten haben sich dementsprechend nur rund 1.900 Hausbesitzer und Unternehmer gemeldet, um einen günstigen Kredit der Staatsbank KfW in Anspruch nehmen zu können. Angemerkt werden muss jedoch, dass nur neue Anlagen gefördert werden und solche, die nach dem 31.12.2012 installiert worden sind.

Bei älteren Anlagen müssen die Eigentümer nach wie vor in die eigene Tasche greifen

Hausbesitzer und Unternehmer von älteren Anlagen müssen die Investitionskosten für ein Batteriespeichersystem und dessen Umrüstung selbst tragen. Da Batteriespeicherlösungen momentan noch recht hohe Investitionskosten darstellen, zögern verständlicherweise viele Hausbesitzer mit einer solchen Umrüstung. Dies ist übrigens auch einer der Gründe, warum bisher nur verhältnismäßig wenige Anträge auf ein solches Darlehen bei der KfW gestellt worden sind. Nach wie vor gelten Solarstromspeicher als wichtiger Baustein der Energiewende.

Nach einer Studie des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme ISE wurde errechnet, dass schon bei wenigstens 100.000 installierten Speichersystemen in Deutschland an einem sonnigen Tag etwa ein Drittel der Solarstromproduktion zwischengespeichert werden könnte. Dies ist natürlich nur der Fall, wenn die Hausbesitzer den Solarstrom nicht selbst nutzen. Wird dagegen der Solarstrom hauptsächlich selbst genutzt, würde dies einen sogenannten glättenden Effekt verursachen, den die dezentralen Stromspeicher auf die schwankende Nachfrage an der Strombörse verursachen.

Bildquelle: © Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio – www.pixelio.de

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