Terminmarktpreise der Strombörsen im freien Fall

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In den vergangenen Jahren entwickelten sich die Strompreise für private Haushalte und Unternehmen stetig aufwärts, während die Stromanbieter von günstigen Preisen auf dem Parkett der Leipziger Strombörse profitierten. Gute Gründe für den Anstieg der Preise im Portfolio der meisten Anbieter für Privatverbraucher finden sich zurzeit reichlich. So führt der Ausstieg aus dem Atomstrom durch das Abschalten von Atommeiler, deren Großteil der Kosten nicht vom Erzeuger getragen werden und die bei Laufzeiten von durchschnittlich 20 Jahren längst ihren Break-even Punkt überschritten haben, zu steigenden Kosten auf Erzeugerseite. Dabei sieht die Realität an der Strombörse anders aus. Massive Förderung von regenerativen Energien durch die EEG Umlage lohnen noch den Bau. Gleichzeitig ist die Anzahl potentieller Investoren dank Sicherheitsgarantien durch den Bund stetig wachsend.

Terminmarktpreise auf der Strombörse im freien Fall

Die Preise für Erdgas, Kohle und Gas sind im letzten Jahr gefallen. Die OPEC konnte durch Herabsetzung der Förderquoten diesen Trend nicht aufhalten. Sie sind fundamentaler Bestandteil des Ersatzplanes zum Atomstrom. Dies alles sind gute Gründe, weshalb auf dem Terminmarkt der Strombörse große Stromeinkäufer wie Eon, RWE oder Enbw im 1. Quartal 2013 für 3,75 Cent je Kilowattstunde ein Jahr im Voraus Strom beziehen können. Im Vergleich zum Jahr 2012 ist das ein deutlicher Preisverfall von 4,29 Cent je Kilowattstunde.

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Auf dem europäischen Binnenmarkt wurden im Jahr 2013 insgesamt 135 Mrd. Kilowattstunden Strom produziert, welcher an der Strombörse gehandelt wurde. Dabei entwickelte sich die EEG Umlage, also die Förderung von regenativen Energien durch den sonstig produzierten Strom, den alle Produzenten an ihre Kunden weiter geben, negativ. Dies wurde einem tendenziell besonders auf dem Markt der Großverbraucher sinkenden Strompreisen und einer insgesamt sinkenden Auslastung bzw. geringerem Verbrauch zugeschrieben. Dafür verantwortlich war aber nicht nur die geringere Nachfrage, sondern auch das stetige Wachstum der Subventionen regenerativer Anlagen. Mit einem Plus von 8 Prozent kamen im Jahr 2013 deutlich mehr regenerative Stromproduzenten auf den Markt als in den wirtschaftlich flacheren Jahren 2012 und 2011.

Gründe für die stagnierenden Energiepreise an der Strombörse

Die meisten großen Anbieter kaufen nur in Spitzenzeiten auf dem Spot Markt zu deutlich höheren Preisen kurzfristig Energie ein, um die Versorgungssicherheit ihrer Kunden gewährleisten zu können und Spitzen abzufedern. Ansonsten haben viele Anbieter langfristige Verträge über mehrere Jahre mit Produzenten und können so nicht von den aktuell günstigen Preisen an der Strombörse profitieren. Andererseits neigen die Unternehmen aber auch dazu Gewinnrücklagen zu bilden oder hohe Dividenden auszuschütten anstatt den Preisverfall an ihre Kunden weiter zu geben.

Chancen und Risiken der Strombörse

Die Entwicklung des Strompreises an der Strombörse sieht zukünftig für die Anbieter eher gemischt aus. So nimmt die Anzahl der Produzenten an der Strombörse durch die EG Förderung stetig zu, was zu einem steigenden Wettbewerb und Preiskampf führt. Auch die Entwicklung immer effizienterer elektrischer Geräte, z.B. LEDs oder Kühlschränke, und die neue Sensibilität der Kunden für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Strom können bei der Preisbildung in Zukunft eine Rolle spielen.

Eine Große Chance für den Handel an der Strombörse heißt Elektromobilität. So lohnt es sich heutzutage schon für viele Anbieter in die Forschung und Entwicklung der Betankung von Elektroautos zu investieren. Wenn die Pläne der Bundesregierung bis zum Jahr 2020 eine Million Elektromobile auf den deutschen Straßen zu etablieren gelingen kann das die Strombörse deutlich unter Druck setzten und den Preis für die Kilowattstunde drastisch erhöhen.

Bildquelle: © Marco Barnebeck (Telemarco) / pixelio – www.pixelio.de

Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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