Die Zahl der Solarbatterien in Deutschland hat sich verdoppelt, und zwar in nur zwei Jahren, wie der BSW Solar mitteilte. Inzwischen sind über 200.000 Solarspeicher installiert. Die Preise haben sich in den letzten Jahren halbiert, und die Branche rechnet trotz der Corona-Pandemie mit weiter steigenden Verkäufen.
Deutsche kaufen neue Solaranlagen meist gleich mit Stromspeicher
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) meldet für die Jahre 2018 und 2019 jeweils 50 Prozent Plus für Solarbatterien in Deutschland. Bei neuen Solardächern gehöre die Installation einer Solarbatterie inzwischen meist dazu, sagte BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig.
„Immer mehr Bürger und Unternehmen wollen möglichst große Anteile ihres Strombedarfs mit Hilfe der Photovoltaik klimafreundlich und preiswert selbst erzeugen“, so Körnig. „Der Trend geht klar zu Solar-Sorglos-Paketen, bestehend aus einer Solaranlage auf dem Dach, einem Solarspeicher im Keller und einer Solartankstelle vor der Haustür.“
Die EEG-Umlage muss weg
Körnig mahnte aber auch, dass Marktbarrieren für Solarspeicher fallen müssten. Damit Speicher ihre wichtige Pufferfunktion für die Energiewende im erforderlichen Umfang erfüllen könnten, dürfe Solarstrom nicht länger mit der EEG-Umlage belastet werden. Das ist auch dann der Fall, wenn der Strom auf dem eigenen Dach produziert, gespeichert und verbraucht wird.
Diese „Sonnensteuer“ auf solaren Eigenverbrauch sei eins der größten Investitionshindernisse und ein Energiewende-Killer, sagte Körnig. Er fügte hinzu: „Die Sonnensteuer verstößt gegen EU-Recht und blockiert gegenwärtig die sinnvolle Nachrüstung von hunderttausenden Solarstromanlagen, die nach 20 Jahren Betriebsdauer ab 2021 aus der EEG-Förderung fallen.“
Bis 2030 braucht Deutschland zehnmal so viele Solarspeicher wie heute
Stromspeicher sind wichtig für die Energiewende, weil sie Solarstrom zeitversetzt nutzbar machen. Marktforschern zufolge müsse sich die Speicherkapazität von Batteriespeichern in Deutschland bis 2030 verzehnfachen und auf 18 Gigawattstunden steigen, schreibt der BSW in einer Mitteilung. Eine Studie des BSW und EuPD Research sowie der Innovationsplattform The smarter E Europe ergab, dass Ende 2019 deutschlandweit rund 1,8 Gigawattstunden Speicherkapazität installiert waren. Die Kapazität verteilte sich auf Heimspeicher, Gewerbespeicher und Netzspeicher.
Der Ausbau der Speicherkapazität in Deutschland dient damit den Klimazielen. Sie hilft, eine Stromlücke zu vermeiden und gleicht Erzeugungsschwankungen bei Erneuerbaren Energien aus. Je mehr Strom aus erneuerbaren Quellen stammt, desto dringender brauchen die Stromnetze Speicher. Sie sichern die Stromversorgung und stabilisieren die Netze.
Quellen / Weiterlesen
200.000 Photovoltaik-Heimspeicher in Deutschland installiert | pv magazine
Bildquelle: © Bundesverband Solarwirtschaft e.V.
Genausowenig, wie ich Wassergebühr (nicht Abwasser) für Wasser aus dem eigenen Brunnen bezahlen muss, genausowenig darf Solarstrom im Inselbetrieb für den Eigenverbrauch mit Steuern und Umlagen belastet werden. Selbstverständlich unterliegt der Strombezug und die Stromlieferung den Steuern und Abgaben, wenn dafür Infrastruktur in Anspruch genommen wird. Fragwürdig werden die Abgaben aber dann, wenn Leistung zur Netzstabilisierung zur Verfügung gestellt wird!
Generell würde ich die Förderung von erneuerbaren Energieen auch nach Kontinuität staffeln. Wer Grundlast liefern kann, weil er mit einem Speicher gleichmäßig opder auf Abruf liefert, der muss besser gefördert werden, als derjenige, der bedarfsunabhängig liefert. Auch sollten Speicher generell, unabhängig von der Erzeugung begünstigt werden, wenn diese zur Stabilisierung der Netzte zur Verfügung stehen
Wenn die beschriebene EEG-umlage gegen eu-recht verstößt, kann man dagegen klagen?
Man kann sicher klagen. Das wäre eine sehr sinnvolle Aufgabe für einen Verein bzw. eine Organisation wie DUH, BUND, Greenpeace oder Ähnliche.
Nur weil der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft MEINT, die Steuer verstöße gegen EU Recht, muss das nicht auch zwangsläufig so sein 😉
Ist auch irgendwie komisch, weshalb sein Verband noch nicht dagegen geklagt, obwohl die Regelung bereits seit Jahren besteht. Ich vermute mal, weil herangezogene Juristen die Einschätzung gegeben haben, dass die Regelung nicht gegen EU Recht verstößt und eine Klage daher sinnlose Geldverschwendung wäre. Also taugt die Aussage nur noch gut, um in Pressemitteilungen Stimmung zu machen (wieder besseren Wissens). Aber so muss es ein Interessensverband halt machen 😉
Hallo,
mich würde interessieren, wie viel Solarspeicher denn so durchschnittlich von etwa Hausbesitzern installiert werden, unterteilt in thermische Speicher und elektrische Speicher.
Wieviel Service benötigen die beiden Arten und wie hoch ist die Standzeit derzeit ?
mfg Jochen Singer