Update vom 19.11.2015* – Die Preise für Solarstromspeicher gehen stetig zurück – zu diesem Ergebnis kommt ein von der RWTH Aachen durchgeführtes Monitoring. Zu Beginn des Jahres 2015 lagen die Preise für Bleisysteme im Schnitt 11 Prozent bzw. bei Lithium-Ionen-Speichern 18 Prozent niedriger als Anfang 2014. Seit 2013 hat es vor allem bei PV-Anlagen im Bereich der größeren Leistungsklassen ab 15 kW großen Zuwachs gegeben. Dazu trägt auch das Förderprogramm für Batteriespeicher der KfW bei: Durch höhere Produktionszahlen sinken die Preise. Dieses Förderprogramm für Solarbatterien soll allerdings zum 31.12.2015 eingestellt werden, wodurch eine deutlich verringerte Marktentwicklung prognostiziert wird.
Was die nutzbare Kapazität der Speicher angeht (nicht zu verwechseln mit der in kW angegebenen Leistung einer Photovoltaik-Anlage), so sind kleine Systeme mit weniger als 2 kWh Kapazität nach wie vor wenig rentabel, da Elektronik und Komponenten im Verhältnis zum eingesparten Strom noch zu teuer sind. Systeme der Größen zwischen 5 und 7 kWh werden ebenfalls wenig genutzt, da es hier bisher kaum Angebote auf dem Markt gibt, wobei sich das Angebot der Hersteller mittlerweile diversifiziert hat.
Der Anteil von Blei- und Lithium-Ionen-Batterien in Deutschland war bis Mitte des Jahres 2014 weitgehend ausgeglichen. Bei den neu installierten Speichersystemen geht der Trend jedoch klar zur Lithium-Ionen Technologie: Im ersten Quartal 2015 verwendeten bereits 70 Prozent der neu installierten Systeme Lithium-Ionen-Batterien. Dies kann nach Ansicht der Forscher auf die starken Preissenkungen, aber auch auf die versprochene lange Lebensdauer zurückgeführt werden.
Unterschiede gibt es bei der Auslegung der Systeme: Blei-basierte Speichersysteme haben mit durchschnittlich 7,06 kWh eine höhere nutzbare Speicherkapazität als Lithium-Ionen-Speicher, welche bei durchschnittlich 5,55 kWh liegen. Dabei ermöglichen Lithium-Ionen-Systeme eine Ausnutzung von 80-100 Prozent ihrer installierten Speicherkapazität, während Blei-Systeme nur rund 50-60 Prozent ihrer installierten Kapazität ausnutzen liegen um schädliche Tiefentladungen zu vermeiden und ihre Lebensdauer zu verbessern
Anlagen, die Blei-Speichersysteme nutzen, werden tendenziell größer dimensioniert als Anlagen mit Lithium-Ionen-Batterien. Der Grund dafür liegt nach Meinung der Forscher jedoch nicht nur in den niedrigeren Investitionskosten pro nutzbarer Kilowattstunde, die bei gleichen Kosten die Verwendung größerer Speicher ermöglicht. Es müsse auch die kapazitätsabhängige Leistungsfähigkeit eines Batteriespeichers in Betracht gezogen werden: Diese steigt proportional zur Anzahl der verbauten Zellen.
Die meisten Photovoltaik-Anlagen gibt es in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Die günstiger werdenden Preise sind jedoch nach Ansicht der Forscher von der RWTH Aachen nicht der einzige Grund für die zunehmende Verwendung von Solarspeichern – viele der Betreiber sind nicht ausschließlich am Gewinn interessiert, sondern wollen die Energiewende mitgestalten.
* Update vom 19.11.2015: Unser ursprünglicher Artikel vom 12.11.2015 bezog sich auf die Quelle: energiezukunft: PV-Batteriespeicher werden immer günstiger. Wir wurden von Kai-Philipp Kairies, wissenschaftlicher Mitarbeiter am ISEA – Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe der RWTH – Rheinisch-Westfaelische Technische Hochschule Aachen mit den Hinweis angeschrieben, dass die Aussagen in dem Bericht aus unserer Quelle (energiezukunft.eu) und damit auch in unserem Bericht teilweise falsch und irreführend waren. Der Bericht auf energiezukunft.eu wurde mittlerweile gelöscht und wir haben unseren Bericht in Zusammenarbeit mit Herrn Kairies grundlegend überarbeitet. Wir danken Herrn Kairies ganz herzlich für die Hinweise und Unterstützung.
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