Die Nachfrage nach Stromspeichern wächst, doch das Interesse der Verbraucher an der Nachrüstung eines Speichers geht zurück. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Analyse des SolarContact-Index. Im Juni ist die Online-Nachfrage nach einzelnen Solarbatterien demnach auf den tiefsten Stand seit 12 Monaten gesunken. Und das, obwohl die Nachfrage nach Speichern in Verbindung mit einer neuen PV-Anlage weiter stieg. Das hat sowohl technische als auch wirtschaftliche Gründe.
Stromspeicher sind eines der schnellwachsenden Geschäftsfelder in der Solarbranche, sinkende Speicherkosten sorgen für eine steigende Nachfrage. Diese scheint jedoch mehr und mehr auf Neuinstallationen von PV-Anlagen mit Solarbatterie beschränkt. Die aktuelle Halbjahres-Analyse des SolarContact-Indexes ergab, dass noch im Februar die Nachfrage nach Angeboten für Solaranlagen (149 Indexpunkte) als auch die Nachfrage nach einzelnen Stromspeichern (145 Indexpunkte) fast gleich war. Danach stieg die Nachfrage nach Anfragen für Solaranlagen weiter und erreichte im Juni ein für die Saison hohes Niveau von 143 Punkten, eine Verbesserung von 55 Punkten im Vergleich zum Vorjahr. Die Nachfrage nach Solarspeichern ohne PV-Anlage ging jedoch zurück und lag im Juni mit 66 Indexpunkten auf dem tiefsten Stand seit 12 Monaten.
Warum rüsten Verbraucher immer seltener einen Stromspeicher nach?
Besitzer einer bestehenden Solaranlage sind also immer weniger an der Nachrüstung eines PV-Speichers interessiert. Dafür gibt es einerseits technische Gründe: Nicht jeder Stromspeicher kann problemlos bei jeder älteren Anlage nachgerüstet werden. Der zweite Grund ist, dass Besitzer von alten Anlagen noch hohe Einspeisevergütungen erhalten, die bei Neuanlagen nicht mehr gelten. Die Investition in einen Speicher lohnt sich demnach bei älteren Anlagen weniger als bei neuen Anlagen. Der Bestand an Altanlagen, die technisch und wirtschaftlich für eine Speichernachrüstung in Frage kommen, ist also begrenzt. Die Zahl der Nachrüstungen geht deshalb wahrscheinlich künftig noch weiter zurück.
Neuinstallationen werden immer häufiger mit Speicher angeboten
Angebote für Neuinstallationen enthalten dagegen immer häufiger auch einen Stromspeicher. Das geht auch aus einer anderen Auswertung der DAA GmbH hervor, in der 1.000 tatsächlich gestellte Angebote für PV-Anlagen analysiert wurden. 2017 wurden 9 Prozent mehr Angebote direkt mit Speicher gemacht, der Wert stieg von 29 Prozent im Vorjahr auf 38 Prozent.
Der SolarContact-Index wird von der DAA Deutsche Auftragsagentur aus Hamburg erhoben, einem der größten Internet-Anfragedienstleister für regenerative Energietechnik. Die DAA erstellt den Index anhand der Nachfrage nach allen Gewerken rund um Photovoltaikanlagen im Internet. Der Schwerpunkt liegt bei Neuinstallationen im Marktsegment bis 30 kWp Leistung. Um die Indexpunkte zu ermitteln, setzt die DAA die Zahl der PV-Anfragen eines Monats ins Verhältnis zum Durchschnitt der zurückliegenden 12 Monate. Ein Wert über 100 bedeutet einen überdurchschnittlichen, ein Indexwert unter 100 einen unterdurchschnittlichen Trendverlauf.
Quelle / Weiterlesen:
Wie stabil ist die Auftragslage für Solarteure? | SolaranlagenPortal
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