Solarbetriebene Stromspeicher: Mobile Steckdose, Hochleistungsakku, Solarspeicher

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Mehr als 1 Milliarde Menschen weltweit hat keinen oder nur begrenzten Zugang zu Strom. In vielen Regionen werden umweltschädliche und laute Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung genutzt. Wie die neue Nordhäuser Zeitung in ihrer Online-Ausgabe berichtet, will das Unternehmen Axsol aus Würzburg etwas dagegen tun – mit Arvey, einem mobilen Solarkraftwerk. Die von Solarpanels erzeugte Energie wird in einer Hochleistungsbatterie (Solarbatterie) mit einer Kapazität von 460 Wattstunden gespeichert. Damit lassen sich elektrische Geräte bis zu 1.000 Watt mobil betreiben – ohne Stromkabel und mit einem Gesamtgewicht von nur 10 Kilogramm. Der Solar-Akku kann auch über Netzstrom oder mit anderen erneuerbaren Energiequellen geladen werden und kann Kühlschränke, Computer, Ventilatoren, Klimaanlagen, Werkzeuge, Messanlagen, Wasserpumpen, medizinische Geräte und vieles mehr versorgen, zum Beispiel im Bauwagen oder beim Camping. Auf Baustellen könnte Arvey als Alternative zum Generator auch Werkzeuge betreiben.

Erdacht und entwickelt wurde das Ganze von Jürgen Zinecker, dem Geschäftsführer von Axsol, und dem Elektroinstallateur Olaf Müller aus Bleicherode im Harz. Die Idee kam Zinecker über einen befreundeten Arzt, der die mangelnde Stromversorgung in Krisenregionen, speziell für mobile Krankenhäuser, beklagte.

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„Mobile Steckdose“ erhält Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen

Zinecker und Müller haben ihre Entwicklung letzten Monat auf der internationalen Handwerksmesse IHM in München präsentiert und bekamen den Bundespreis für hervorragende innovatorische Leistungen für das Handwerk. Dank der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten sei das Interesse groß: In der westlichen Welt ist eher ein Einsatz im Freizeitbereich denkbar, bei Camping oder im Gartenhaus, auch für Fernfahrer kommt Arvey in Betracht. Gedacht ist das Gerät auch für den Einsatz in Krisenregionen und in Flüchtlingslagern, wo es keine Stromversorgung gibt und dezentrale Lösungen gefragt seien. Die Welthungerhilfe und ähnliche Organisationen hätten schon positiv reagiert, heißt es. Die Serienproduktion in Bleicherode im Harz ist geplant.

Innovativ: Hochleistungsakku und geringes Gewicht

Der Solar-Akku auf Lithium-Eisenphosphat-Polymer-Basis liefert 2.000 Watt Spitze und 1.000 Watt kontinuierliche Leistung. Am Gerät gibt es Anschlüsse von 5 bis 230 Volt. Eine Gefriertruhe mit 60 Watt soll mit Arvey knapp 8 Stunden betrieben können, eine Lampe mit 5 Watt mehr als 100 Stunden. Die Lebensdauer der Batterie wird mit mindestens 1.000 und bis zu 5.000 Zyklen bei Idealnutzung angegeben. Ähnliche Produkte gibt es bereits, das Besondere an Arvey sei jedoch die hohe Leistungsfähigkeit der Solarbatterie auf Lithium-Eisenphosphat-Polymer-Basis in Verbindung mit dem geringen Gewicht, das erst wirkliche Mobilität ermögliche, so der Hersteller. Das hat allerdings seinen Preis: Derzeit kostet ein Gerät noch 2.000 Euro.

Wie realistisch ist ein Einsatz in Krisengebieten?

Doch ist das Gerät tatsächlich für den Einsatz in Notsituationen geeignet, für den es ursprünglich einmal vorgesehen war? Wie Leser auf nzz online in den Kommentaren ausführen, scheint ein Einsatz gerade in Krisengebieten aufgrund der Lithium-Ionen-Technologie schwer vorstellbar: Bei Temperaturen unter null Grad nehmen die Zellen bei dieser Technologie Schaden. Auch Tiefentladung schädigt Lithium-Ionen-Akkus, die aber in Krisenregionen die Norm sei. Robuste AGM-Bleiakkus seien hier die bessere Lösung und zudem günstiger. Axsol gibt allerdings an, auch andere Akkuvarianten anbieten zu können, je nach geplanter Anwendung. Das Temperaturspektrum in Europa sei jedoch unkritisch auch für die Lithium-Ionen-Technologie.

Quellen / Weiterlesen:
High-Tech im Südharz: Die Zukunft kommt aus Bleicherode – nnz-online
„Tragbare Steckdose“ soll in Bleicherode gefertigt werden – Thüringer Allgemeine
AXSOL GmbH – solar applications
Arvey – Das mobile Solarkraftwerk
Bildquelle: © AXSOL GmbH

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