Das weltweite Stromsystem verändert sich grundlegend, und dieser Umbau wird zu einem riesigen Wachstum im Speichermarkt führen. Die Marktforschungsfirma Bloomberg New Energy Finance (BNEF) erwartet, dass sich die Zahl der Batteriespeicher bis 2040 mehr als verhundertfacht.
Die Nachfrage nach Stromspeichern steigt
Lithium-Ionen-Batterien werden immer billiger, und der Preis pro Kilowattstunde wird sich in den nächsten zehn Jahren nochmals halbieren. Das liegt an der wachsenden Nachfrage, sowohl nach stationären Stromspeichern als auch nach Batterien für Elektrofahrzeuge. Auch die Stromerzeugung aus Wind und Sonne wird weiter zulegen.
BNEF geht davon aus, dass bis 2040 fast 40 Prozent des weltweiten Strombedarfs aus diesen Quellen stammt. Die Erzeugungsanlagen dafür werden immer billiger, und sinkende Batteriepreise machen die Speicherung attraktiv. Bis 2040 könnte zudem ein Drittel aller weltweiten PKW elektrisch angetrieben sein, schätzt BNEF.
Stromspeicher als Alternative zum Netzausbau
Aus dieser steigenden Nachfrage folgt ein positiver Rückkoppelungseffekt. Er wird laut BNEF dazu führen, dass Energiespeicher eine praxisgerechte Alternative zu neuen Erzeugungsanlagen oder zum Netzausbau werden. In diesem Szenario werden Heimspeicher verstärkt für Netzdienstleistungen eingesetzt. Sie können die Stromnetze entlasten und die Schwankungen beim Einspeisen von erneuerbaren Energien ausgleichen. Hinzu kommen die Vorteile, die Heimspeicher für Endkunden bieten. Diese können zum Beispiel ihre Stromkosten senken, indem sie Strom dann zwischenspeichern, wenn er günstig ist, um ihn zu den teureren Stoßzeiten zu verbrauchen.
Waren im Jahr 2018 nur Batteriespeicher mit neun Gigawatt Leistung und 17 Gigawattstunden Kapazität installiert, sollen es 2040 schon 1.095 Gigawatt und 2.850 Gigawattstunden sein. Dieses Wachstum wird größtenteils von Großspeichern getragen, erwarten die Analysten. Sie schätzen, dass dafür Investitionen von 662 Milliarden Dollar nötig sind, wobei die Kostensenkungen schon eingerechnet sind. Zwischen 2010 und 2018 sind die Preise von Lithium-Ionen-Batterien BNEF zufolge um satte 85 Prozent gesunken.
Zehn Länder führen den Speichermarkt an
Zwei Drittel des globalen Speichermarktes werden künftig auf zehn Länder entfallen. Im Jahr 2019 wird Südkorea der Leitmarkt sein, wird aber laut BNEF bald abgelöst. Im Jahr 2040 liegen dann China und die USA an der Spitze. Auf den Plätzen drei und vier folgen Indien und Deutschland als wichtigste Märkte, gefolgt von Lateinamerika, Südostasien, Frankreich, Australien, Großbritannien, Japan und Südkorea und dann dem Rest der Welt.
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Marktforscher erwarten Verhundertfachung der Stromspeicher-Kapazität bis 2040 | heise online
Gewaltige Investitionen in Stromspeicher erwartet | heise online
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