Kooperation von Kia und Deutsche Bahn bei 2nd-Life-Anwendungen

Die Deutsche Bahn will an ihren Standorten künftig Stromspeicher aus gebrauchten Elektroauto-Batterien von KIA nutzen.

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Die Deutsche Bahn steigt in das Geschäft mit Second-Life-Batteriespeichern ein. Das firmeneigene Startup encore wird gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien zu leistungsstarken Energiespeichern zusammenschließen. Die Batterien stammen aus Elektroautos von Kia.

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Die Bahn spart mit Second-Life-Speichern Strom und Kosten

Mit der Kooperation wollen die Bahn und Kia die Kreislaufwirtschaft voranbringen. Die gebrauchten Stromspeicher erhalten ein zweites Leben und können bei der Bahn vielfältig eingesetzt werden: Sie speichern überschüssigen Strom aus Solaranlagen oder geben in Instandhaltungs- und Bereitstellungswerken Strom über den Tag verteilt ab. Damit spart die Bahn Geld, da die Kosten für Lastspitzen sinken.

„Stromsparen ist das Gebot der Stunde“, betont Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur bei der Deutschen Bahn. „Unsere neuen Second-Life-Batteriespeicher bieten dafür eine Lösung, die gleichzeitig nachhaltig ist. Das ist für alle Branchen attraktiv.“ Die Speicher gehören zum Portfolio von “Das ist grün” der Bahn, das über 160 grüne Maßnahmen für Klima-, Natur-, Ressourcen- und Lärmschutz sowie für soziale Verantwortung beinhaltet.

Encore übernimmt Beschaffung und Fertigung, DB Schenker den Transport

Das Bahn-Start-up encore soll den gesamten Prozess von der Beschaffung der Batterien bis zur Fertigung der Second-Life-Speicher übernehmen. Die gebrauchten Batterien kommen direkt von Kia-Händlern. Die Module, die noch ausreichend Restkapazität haben, werden zu Second-Life-Batteriespeichern, alle anderen gibt encore zum Recycling.

Für den europaweiten Transport der Batterien und Speicher werden vor allem die Logistiktochter DB Schenker sowie DB Cargo verantwortlich sein. Die sachgerechte Beförderung sei wegen der strengen gesetzlichen Vorschriften für Transport und Lagerung besonders komplex, etwa wegen der Kennzeichnung und der Temperaturregulierung für die Fahrten, so die Bahn.

Erste Pilotprojekte laufen bereits

Die Serienproduktion und der Vertrieb von mehreren Hundert Speichern startet 2023, teilte die Bahn mit. Seit Mitte 2022 läuft bereits ein Pilotprojekt auf dem EUREF-Campus in Berlin. An verschiedenen Standorten der DB entstehen weitere Speicher, unter anderem im ICE-Werk in Leipzig, am digitalen Testzentrum in Scheibenberg in Sachsen, sowie am Bahnhof in Zorneding in Bayern.

Quellen / Weiterlesen

Deutsche Bahn und Kia machen gebrauchte Elektroauto-Batterien zu leistungsstarken Energiespeichern für grünen Strom | Deutsche Bahn
Deutsche Bahn und Kia kooperieren bei Second-Life-Batteriespeichern | electrive.net
DB und Kia bauen Second-Life-Batteriespeicher | Battery News
Bildquelle: © Deutsche Bahn

1 Kommentar

  1. Kaum wird es möglich, eine alternative Technik auch für kleine Firmen nutzbar zu machen (Second Life Batteries), kommen die Großen und machen den Markt leer.
    Einerseits wünschenswert, dass sich etwas bewegt, aber andererseits fehlen die Batterien dann an den Schnittstellen von Niederspannungs- zu Mittelspannungsnetzen, wo sie für _flächendeckende_ Netzentlastung und Einspeisemöglichkeiten/Einspeisefreihiet für private Photovoltaikanlagen sorgen könnten.

    Hoffentlich tut sich dort auch bald etwas!

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