Batteriespeicher sind wesentlich für das Gelingen der Energiewende: Sie sollen kurzfristige Schwankungen im Stromnetz ausgleichen, die beispielsweise durch von der Prognose abweichende Stromeinspeisung, durch Ausfälle von Kraftwerken oder unregelmäßigen Stromverbrauch verursacht werden. Da die bisher für diesen Ausgleich verantwortlichen Kohle- und Kernkraftwerke werden nach und nach abgeschaltet.
Essener Konzern STEAG will Vorreiter bei Batteriespeichern sein
Deshalb hat der Essener Energiekonzern Steag jetzt bekanntgegeben, 100 Millionen Euro in sechs große Batteriespeicher auf Lithium-Ionen-Basis mit insgesamt 90 Megawatt investieren zu wollen. Der Konzern will sich damit auf dem Regelenergiemarkt eine Vormachtstellung sichern. Die neuen Speicher sollen von Mitte 2016 bis Anfang 2017 an sechs Kraftwerksstandorten der Steag in NRW und im Saarland in Betrieb genommen werden. Jeder der 15-Megawatt-Speicher ist nicht nur größer als alle derzeit in Deutschland betriebenen Systeme, die Gesamtleistung des Projektes übertrifft auch die gesamte derzeit in Deutschland installierte Batterieleistung. Die Anlagen sollen alle aktuell nötigen Anforderungen für Batteriespeicher in der Primärregelung erfüllen, wie zum Beispiel eine Mindesterbringung von 30 Minuten.
Umsetzung ganz ohne öffentliche Mittel
Die Steag will das Vorhaben ganz ohne öffentliche Fördermittel umsetzen. Dabei kommt dem Unternehmen zugute, dass an den geplanten Standorten die nötige Infrastruktur für die Einspeisung oder Entnahme von Strom aus dem Netz bereits vorhanden ist. Die sechs Anlagen können vollautomatisch innerhalb von wenigen Sekunden je nach Bedarf Strom aufnehmen oder abgeben. Die Bereitstellung von Regelenergie wird gut bezahlt.
Steag hat bereits Erfahrung mit Großbatterien – mit dem am Kraftwerk Völklingen-Fenne installierten Lessy-System wurde bereits eine Großbatterie mit einem Megawatt Leistung erfolgreich im Markt für Regelenergie eingeführt. Die Erfahrung und das Know-how wolle das Unternehmen nun für das neue Projekt einsetzen und damit einen weiteren Meilenstein bei der Umsetzung seiner Strategie erreichen, so Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung.
Quellen / Weiterlesen:
Energiespeicher: Steag entwickelt größte deutsche Batterie-Anlage – WiWo Green
STEAG investiert in Versorgungsstabilität: Neuanschaffung von sechs Großbatteriesystemen mit zusammen 90 MW
Bildquelle: © STEAG GmbH
Geht doch!
Ich will von Niemandem mehr hören, Strom könne man nicht speichern 🙄
Tolle Sache :), nur schade, dass sich auch die Fachpresse unpräzise oder falsch in den physikalischen Einheiten ausdrückt. Ich nehme mal an, dass mit den 90 MW eigentlich 90 Megawattstunden (MWh) Kapazität gemeint sind. Oder doch die Peak- oder Dauerleistung mit 90 MW? Was denn nun?
Woher sollen sie das auch wissen? Die schreiben doch fast nur das ab, was die Unternehmen publizieren 🙄
Es ist offensichtlich eine LEISTUNG von 6×15=90 MW gemeint.