SVOLT startet die Massenproduktion seiner kobaltfreien Batteriezellen. Der Hersteller kann in seiner chinesischen Fabrik jährlich 5.000 Tonnen Kathodenmaterial herstellen. SVOLT will auch in Deutschland produzieren und plant eine Batteriefabrik im Saarland.
Pilotproduktion im Januar abgeschlossen
Im Januar 2021 schloss SVOLT die Pilotproduktion mit 10 Tonnen kobaltfreiem Kathodenmaterial in seiner Fabrik in Jintan im Osten Chinas ab. Seit Mitte Dezember sind die Nickel-Mangan-Batteriezellen – von SVOLT NMX genannt – weltweit bestellbar.
Günstig, nachhaltig und langlebig
Kobalt sorgt in Hochnickelbatteriezellen normalerweise für die Stabilisierung. Viele Hersteller, darunter Tesla, CATL und Samsung, arbeiten ebenfalls an Batterien ohne beziehungsweise mit extrem wenig Kobalt. SVOLT ist jedoch als erstes gelungen, eine industrielle Serienfertigung für Batteriezellen ohne das umstrittene Metall aufzubauen. Kobalt wird unter menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut und verteuert die Batterien.
Das Kathodenmaterial, das SVOLT entwickelt hat, besteht zu 75 Prozent aus Nickel und zu 25 Prozent aus Mangan. Dabei wird die Kathode über eigens entwickelte Doping- und Coating-Prozesse stabilisiert. Die NMX-Zellen erreichen SVOLT zufolge eine höhere thermische Stabilität sowie Gesamtsicherheit als NCM811-Zellen auf Nickel-Kobalt-Mangan-Basis. Sie sind zudem nachhaltiger, preiswerter und langlebiger und haben dabei eine Energiedichte, die mit NCM-Zellen vergleichbar ist.
Elektroautos mit kobaltfreien Batterien ab März erhältlich
SVOLT stellt auch Lithium-Eisenphosphat-Batterien und Lithium-Nickel-Kobalt-Mangan–(NCM)-Batterien her, die ebenso wie die neuen NMX-Zellen für den Automobilsektor gedacht sind. Schon ab März 2021 werden die kobaltfreien Batterien in Fahrzeugen verbaut und Kunden und Verbrauchern angeboten. Schon heute kommen Batterien von SVOLT in den Elektrofahrzeugen des chinesischen Herstellers Great Wall Motors zum Einsatz, von dem SVOLT ein Spin-off ist.
Ab 2023 produziert SVOLT im Saarland
SVOLT hat seinen Hauptsitz in China, die europäische Tochter SVOLT Energy Technology (Europe) GmbH sitzt in Frankfurt am Main. Eine Batteriefabrik in Überherrn im Saarland ist geplant und soll Ende 2023 in Betrieb gehen. SVOLT-Europa-Chef Kai-Uwe Wollenhaupt sagte gegenüber industrie.de, man befinde sich im Kontakt mit allen europäischen OEMs. Erste Projekte mit europäischen Kunden sind ebenfalls vereinbart und aktuell in der Umsetzungsphase.
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Svolt-Europa-Chef Wollenhaupt: „Befinden uns im Austausch mit allen europäischen OEMs“ | Industrie.de
Bildquelle: © SVOLT Energy Technology (Europe) GmbH
Immer weniger zu meckern gegen die Akkus. Jetzt sind auch die scheinheiligen Besorgnisse wegen der armen Kobalt-Kinder im Kongo obsolet.