Solarworld unter Druck: Hunderte Leiharbeiter müssen gehen

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solarworld-leiharbeiter-krieseDie deutsche Solarbranche leidet unter der Konkurrenz aus Asien. Momentan fluten chinesische Solarmodule zu Dumpingpreisen den Weltmarkt, und das bekommt auch der deutsche Photovoltaikkonzern Solarworld zu spüren. An den Standorten in Sachsen und Thüringen werde man die Produktion drosseln und Hunderte Zeitarbeiter entlassen, teilte das Unternehmen mit. Der Konzern beschäftigt in Deutschland und den USA insgesamt rund 3.400 Mitarbeiter.

Chinas Überproduktion von Solarmodulen ist schuld am weltweiten Preisverfall

Etwa 500 Leiharbeiter von Solarworld werden in Freiberg und Arnstadt im Oktober bzw. Dezember abgemeldet, die 1.200 dort festangestellten Mitarbeiter hingegen behalten ihre Arbeitsplätze, heißt es. Die Branche stehe unter Druck, weil China seine Solarförderung für das zweite Halbjahr abrupt ausgebremst habe, erklärt Solarworld-Konzernsprecher Milan Nitzschke. Das für 2016 gesetzte Planziel beim Photovoltaik-Zubau sei dort wegen umfangreicher staatlicher Förderprogramme bereits Mitte des Jahres erreicht worden. Chinesische Hersteller könnten nun im eigenen Land keine Solarzellen mehr absetzen und verkauften diese nun deutlich unter den Herstellungskosten auf dem Weltmarkt. Nitzschke zufolge müssten nun alle Hersteller von Solarmodulen die Preise senken, wenn sie überhaupt etwas verkaufen wollten. Bei Solarworld habe man sich entschlossen, im vierten Quartal „maßvoll“ die Produktion zu reduzieren.

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Solarworld steckt seit Längerem in der Krise

Der Bonner Konzern ist ohnehin angeschlagen. Im Juli wurde ein Tochterunternehmen von einem US-Gericht zu einer Schadensersatzzahlung von umgerechnet 720 Millionen Euro verurteilt. Dabei ging es um von Solarworld nicht eingehaltene Lieferverträge mit dem Siliziumhersteller Hemlock. Obwohl der Solarhersteller sich im Recht wähnt und das Urteil aufgrund des EU-Kartellrechts hier wohl nicht vollstreckbar wäre, sieht es für das Unternehmen nicht gut aus. Die Eigenkapitalquote fiel zuletzt auf unter 22 Prozent, die Nettoverschuldung beträgt 233 Millionen Euro – und man schreibt weiterhin Verluste. Solarworld hofft, dass sich die Marktbedingungen verbessern, wenn China nächstes Jahr ein neues Förderprogramm auflegt. „Wir sind zuversichtlich, dann Fertigung und Beschäftigtenzahl wieder zu erhöhen“, so Sprecher Nitzschke. Als Reaktion auf die aktuelle Situation streckte Solarworld die Zinszahlungen für bestehende Anleihen bis 2019 – laut Nitzschke ein übliches Instrument. Die Aktie des Konzerns sackte nach der Ankündigung jedoch ab.

Branchenkenner wie Henning Wicht von IHS bezweifeln darüber hinaus, dass die Preise für Solarmodule wieder ansteigen werden. Wicht geht eher davon aus, dass Hersteller ihre Produktionsstrukturen an die sinkenden Preise anpassen müssen. Es wird sich zeigen, ob Solarworld für ein solches Szenario gewappnet ist.

Quellen / Weiterlesen:
Solarworld in der Bredouille – Handelsblatt
Solarworld entlässt 300 Zeitarbeiter in Freiberg – Freie Presse
Trennung von Zeitarbeitern: Solarworld reagiert auf Preisdumping – n-tv.de
Bildquelle: © SolarWorld AG

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