Solarenergie in der Erdölförderung – Paradox?

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Viele stellen sich vielleicht die Frage, was Solarenergie und Erdölförderung gemeinsam haben. Neben einem Erdölfeld mit dem Namen Amal West im Sultanat Oman befindet sich neben den zahlreichen Ölpumpen eine große Solaranlage. Mit ihren gewölbten Spiegeln werden die Sonnenstrahlen auf ein Rohr in der Brennlinie konzentriert. Die Betreiber in Amal West nutzen diese Solaranlage, um mit dieser Erdöl zu fördern und den Ertrag aus diesem Erdölfeld signifikant zu steigern.

Erdölförderung mit Sonnenenergie

Bei diesem Verfahren erhitzen die Sonnenstrahlen in der Anlage ein sogenanntes Thermo-Öl, welches Wasserdampf produziert. Die Ingenieure von Amal West leiten nun den Wasserdampf in den Untergrund, wodurch das zähe Erdöl verflüssigt wird. Ohne diese Hitzeeinwirkung könnte es nicht gefördert werden. Damit auch des Nachts Dampf erzeugt werden kann, wird dieses über einen erdgasbetriebenen Generator erzeugt. Das Verfahren nennt sich EOR bzw. Enhanced Oil Recovery.

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Mithilfe der Solarenergie kann mehr Erdgas verkauft werden

Die Anlagenkombination mit Solarenergie vom US-Unternehmen GlassPoint Solar bekommt von den Erdölproduzenten hohen Zuspruch, obwohl Oman diese Anlage erst vor wenigen Monaten in Betrieb genommen hat. Für den Hersteller GlassPoint ist es die zweite Anlage, nachdem zuvor eine in Kalifornien für das Berry Petroleum Project gebaut wurde. Die Anlage in Oman kommt auf 7 MW und produziert täglich rund 50 Tonnen Dampf. Damit GlassPoint seine innovative Technik weiterentwickeln kann, haben der Ölriese Royal Dutch Shell und der staatliche State General Reserve Fund des Oman 53 Millionen Euro als Risikokapital bereitgestellt. Rod MacGregor, CEO von GlassPoint, macht deutlich, dass die Erdölförderung mit solarer Unterstützung als 113-Milliarden-Dollar-Geschäft bezeichnet werden kann.

Momentan lässt sich 40% des Öls in Kalifornien mithilfe von Dampf der installierten Solaranlage fördern. Der sonnenverwöhnte Nahe Osten ist für die Solar-Erdölförderung ideal geeignet. Große Mengen an Erdgas lassen sich einsparen und gewinnbringend verkaufen. Bisher pressen einige Betreiber ihr Erdgas direkt in den Boden und nutzen hierbei noch nicht einmal Dampf. MacGregor teilt mit, dass seine Technik um vieles günstiger ist als die Nutzung von selbst gefördertem Erdgas. Immerhin kommt das Wasser für die Dampferzeugung gleich mit dem Erdöl aus dem Boden, da es aus den Grundwasserschichten stammt. Für Oman ist dieses Verfahren besonders interessant, da es rund 23% seines Erdgases für eine dampfunterstützende Erdölförderung einsetzen muss. Dieses könnte nun als Flüssigerdgas gewinnbringend exportiert werden. Kuwait geht noch einen Schritt weiter. Dort verbrennt mehr Erdgas für die Erdölförderung als für die Stromproduktion. MacGregor sieht in Nahost großes Potenzial und einen wichtigen Markt für das GlassPoint Solarprojekt.

Fördermenge kann bei vielen Feldern verdoppelt werden

Die Erdölförderung mit Sonnenkraft ist ein aufwendiges Unterfangen. Der Hersteller GlassPoint hat seine gebogenen Solarspiegel in einer Art Treibhaus untergebracht. Dort sind die Anlagen windgeschützt und benötigen keine massiven Fundamente. Die Spiegel selbst fallen diesbezüglich auch viel dünner aus als die vergleichbaren Vertreter der Solarwärmekraftwerke. Die Kosten sind hierbei um ein vielfaches günstiger. Mithilfe von Robotern können verschmutzte Flächen problemlos gereinigt werden. Auch dies ist billiger, als wenn gebogene Spiegel von Hand gesäubert werden müssten. Zudem lässt sich mit diesem Verfahren bis zu 90% des Waschwassers wiederverwenden. Berechnungen des Beratungsunternehmens Ernst & Young haben ergeben, dass sich Omans Bruttosozialprodukt durch einen vollständigen Umstieg auf eine solargestützte Dampferzeugung für die Erdölförderung um bis zu 12 Milliarden Dollar erhöhen würde. Insbesondere die Erdgasexporte spielen hierbei eine bedeutende Rolle.

Obwohl es etwas paradox klingt, kann die günstige Solarenergie das Erdölzeitalter für eine gewisse Zeit verlängern. Ohne diese Hilfsmittel können die Fördergesellschaften nur bis zu 30% an Erdöl aus dem Boden gewinnen. Der Ertrag steigt auf bis zu 40% durch die Nutzung von Dampf, der in den Boden gepumpt wird.

Bildquelle: © Dieter Schütz / pixelio – www.pixelio.de

Ajaz Shah ist seit 2010 im Bereich der erneuerbaren Energien in der Projektfinanzierung und dem Projekmanagement für verschiedene Unternehmen tätig. Er arbeitete an Solar- und Windprojekten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 50 MW in Deutschland, Spanien, Italien, Großbritannien, Tschechien und Frankreich mit. Daneben ist er freiberuflich im Online Marketing tätig. Ajaz hat zusammen mit Stephan Hiller energyload.eu im Oktober 2013 initiiert.

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