Wind- und Solar-Strom aus Marokko für Großbritannien

Über Unterseekabel soll ein Megaprojekt von Xlinks und Octopus Energy grünen Strom aus Afrika nach Großbritannien liefern.

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Der britische Energiedienstleister Octopus Energy startet ein bisher einzigartiges Projekt mit Xlinks. Xlinks ist ein marokkanisch-britisches Unternehmen, das zwischen Marokko und Großbritannien die längsten Unterseekabel der Welt plant. Sie sollen ab 2027 günstigen erneuerbaren Strom an britische Verbraucher liefern.

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Ökostrom für 7 Millionen Haushalte in Großbritannien

Im September 2021 wurde Xlinks von britischen Unternehmern gegründet – mit dem ehrgeizigen Ziel, als erstes Projekt der Welt Wind- und Solarstrom aus Marokko nach Devon im Süden Englands zu liefern. Geplant sind vier Unterseekabel mit je 3.800 Kilometern Länge, laut einer Mitteilung ein neuer Rekord.

Der dazugehörige Energiepark entsteht in Marokko in der Region Guelmim Oued Noun auf einer Fläche von 1.500 m². Mit 10,5 Gigawatt Leistung und 20 Stunden Stromlieferung pro Tag könnte die riesige Anlage 7 Millionen Haushalte im Königreich versorgen. Nach Fertigstellung kann das Projekt, das auch über einen riesigen 20GWh/5GW-Batteriespeicher verfügt, acht Prozent des britischen Strombedarfs abdecken.

Aktuell ist das Vorhaben noch in der Planungsphase, in der die wirtschaftlichen, ökologischen und archäologischen Auswirkungen geprüft werden. Wenn das Projekt 2027 startet, soll es Strom für 48 Pfund pro Megawattstunde nach Großbritannien liefern. Das ist etwa vergleichbar mit Offshore-Windkraftanlagen und liegt unterhalb der offiziellen Schätzung für die langfristigen Strompreise in Großbritannien. Die Verbraucher im Königreich profitieren also auch finanziell.

Boost für die britische Energiewende

Das Projekt soll den Übergang Großbritanniens zu einer klimaneutralen Energieversorgung beschleunigen. Die Partnerschaft kommt zu einem Zeitpunkt, an dem britische Regierung ohnehin die Abhängigkeit von russischen Gasimporten und gleichzeitig die Strompreise für die Verbraucher senken will.

Octopus-Gründer Greg Jackson sagte: „Die Umstellung auf grüne Energie wird die Energiekosten für Großbritannien senken. Uns von unbeständigen fossilen Brennstoffen abzuwenden, war bereits wichtig, um den Klimawandel zu bekämpfen. Aber jetzt ist klar, dass wir dies auch für die Erschwinglichkeit und Sicherheit tun müssen. Die Kombination verschiedener grüner Energiequellen hilft uns, die Frage zu beantworten ‚Was tun wir, wenn der Wind nicht weht‘. Dieses Projekt ist magisch, weil es sich um bewährte Technologien handelt – in einem riesigen und ehrgeizigen Maßstab“, so Jackson. „Die Revolution im Bereich der erneuerbaren Energien hat nicht nur begonnen, sondern beschleunigt sich jetzt in einem noch nie dagewesenen Tempo zum Wohle der Menschen und des Planeten.“

Marokko will bei der Solarenergie weltweit führend werden

Zusätzlich wird die Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und Marokko Jobs in beiden Ländern schaffen. Marokko strebt bei den Erneuerbaren eine Führungsrolle an und verfügt schon heute über einige der größten Solarparks der Welt. Das Land deckt zwei Fünftel seines Strombedarfs mit erneuerbaren Energien.

Weitere Details zum Projekt

Die Partnerschaft zwischen Xlinks und Octopus Energy wird von einem Team aus Energieexperten und Unternehmern geleitet. Unter anderem von Nigel Williams, der bereits für den North Sea Link zwischen Großbritannien und Norwegen verantwortlich war, das bei seiner Inbetriebnahme ebenfalls längste Unterseekabel der Welt.

Im Zuge der strategischen und finanziellen Partnerschaft investiert Octopus Energy in Xlinks, wobei die Höhe nicht genannt wird. Weitere Investitionen sind bereits im Gespräch. Die Unternehmen prüfen zudem potenzielle Übernahmerechte für Octopus sowie den Einsatz von Octopus‘ Technologieplattform KrakenFlex.

Octopus Energy ist auch Partner von Tesla

Octopus Energy ist in Großbritannien bereits als Tesla-Partner aktiv und bietet seit 2020 dort einen Strom-Tarif für Tesla-Kunden mit Solardach und Powerwall an. Ein ähnliches Angebot gibt es seit Oktober 2021 auch in Deutschland.

Quellen / Weiterlesen

The Morocco – UK Power Project | Xlinks
Längste Unterwasser-Leitung: Tesla-Partner beteiligt sich an Projekt für Strom aus Afrika | TeslaMag
Octopus Energy backs mega solar farm in Morocco to power 7 million heat pumps with cheap green power | Octopus Energy
Bildquelle © Xlinks
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

4 Kommentare

  1. „auf einer Fläche von 1.500 m²“

    Aber sicher doch. Und wie viele Kilometer wird das Konstrukt dann hoch?

    „Mit 10,5 Gigawatt Leistung und 20 Stunden Stromlieferung pro Tag“

    Seltsam – im als Quelle verlinkten Artikel steht was von „3.6 GW of reliable, clean power to the UK for an average of 20 hours a day“. Also deutlich weniger Leistung und auch die nur im Durchschnitt, also nicht garantiert.

    Außerdem ist Marokko eine zentralistische, islamistische Monarchie. Also das, was man noch vor wenigen Wochen als Schurkenstaat eingestuft hätte. Und war da nicht auch was mit der Pressefreiheit?

  2. Im Prinzip eine gute Idee. Jedoch stellen sich folgende Fragen:
    Warum deckt Marokko nicht zunächst seinen eigenen Energiebedarf zu 100%?
    Bisher sind es lediglich 40%, was an und für sich vergleichsweise gut ist.
    Warum müssen Kabel nach Großbritannien verlegt werden, wenn Spanien so nah ist?
    Warum steigt nicht Spanien, in dessen Süden ähnlich stark die Sonne scheint, in die Solarenergie ein?
    In Spanien sind sogar Hochtemperatursonnenöfen machbar, mit deren Hilfe grüner Wasserstoff produziert werden kann. Ähnliche Maßnahmen wären in Sizilien etc. umsetzbar. Das würde diesen sehr armen Regionen sicher sehr gut tun.
    Nachhaltig kann grüner Strom nur sein, wenn er ortsnah produziert wird. Es kann nicht sein, dass weiterhin sinnlose Naturzerstörung in Kauf genommen wird, um das Klima zu schützen. Das ist völlig absurd.

  3. Endlich einmal ein realistisches internationales Projekt ohne „Hopium“-Anteil! Hoffen wir mal, dass es dem nicht so geht wie dem gescheiterten Desertec-Projekt der deutschen Industrie, das zwischen den Egoismen der beteiligten Großkonzerne zerrieben worden ist. Den Gedanken, zunächst einen Zwischenstop in Portugal/ Spanien einzulegen, um einen schnellen Anschluss an das europäische 50 Hz-Netz zu bekommen, finde ich sehr spannend – allerdings werden es dann auch wieder mehr Stakeholder, und die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns steigt exponentiell. Das AAS-Projekt zwischen Australien und Singapur ist allerdings noch länger: https://www.handelsblatt.com/meinung/kolumnen/asia-technomics/kolumne-asia-techonomics-mega-solarfarm-in-australien-soll-singapur-mit-erneuerbarem-strom-versorgen/28213176.html PS – Octopus Energy ist der smarteste Energieversorger überhaupt und revolutioniert gerade den Markt in UK

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