DA/RE: Netzstabilisierung und Engpassbeseitigung durch dezentrale Flexibilitäten über alle Netzebenen hinweg

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netzstabilisierung

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Die Energiewende stellt Netzbetreiber vor neue Herausforderungen. Statt großer Kraftwerke gibt es mehr und mehr kleine, dezentrale Erzeuger. Um diese bestmöglich zu nutzen, haben die Baden-Württembergischen Netzbetreiber TransnetBW und Netzte BW die digitale Plattform DA/RE gegründet, die „Netzsicherheits-Initiative BW“. Sie kann bundesweit von allen betroffenen Akteuren genutzt werden.

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Neue Anforderungen an Netzbetreiber

Der Strommarkt verändert sich rasant. Während Übertragungsnetzbetreiber früher den Strom von großen Kraftwerken ins Verteilnetz und von dort zu den Abnehmern schickten, kommt heute mehr und mehr Strom aus Millionen kleinerer Anlagen, die im Verteilernetz ans Energiesystem angeschlossen sind. Das sind beispielsweise Biogasanlagen, Windkraftanlagen oder Dach-Solaranlagen.

Das bedeutet, dass die Verteilnetze heutzutage nicht nur Strom abgeben, sondern auch aufnehmen müssen; dafür gibt es den Fachausdruck „bidirektional“, also in beide Richtungen. Gleichzeitig müssen die Netze trotz schwankender Einspeisemengen stabil bleiben. Um diese Herausforderung anzugehen, haben der Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW und der Verteilnetzbetreiber Netze BW im Jahr 2018 DA/RE ins Leben gerufen.

DA/RE koordiniert Datenaustausch und Maßnahmen

Das Kürzel steht für „DAtenaustausch/REdispatch“. Die Plattform erlaubt es Netzbetreibern, Maßnahmen zur Netzstabilisierung über alle Netzebenen hinweg zu koordinieren und dabei die dezentralen Anlagen einzubinden. Netzbetreiber, die daran teilnehmen, können damit einen großen Teil der Anforderungen des Redispatch 2.0 erfüllen, die sich aus dem Netzausbaubeschleunigungsgesetz NABEG ergeben.

Redispatch bedeutet, dass Netzbetreiber ihre geplanten Einspeisemengen kurzfristig anpassen müssen, wenn Netzengpässe auftreten. Dann nehmen sie Anlagen vor dem Engpass vom Netz oder erhöhen die Einspeisung von anderen Anlagen hinter dem Engpass. Sie müssen dabei alle Erzeugungs- und Speicheranlagen mit einer Kapazität über 100 kW einbeziehen, wozu auch dezentrale Erneuerbare-Energien-Anlagen gehören. Zudem fordert das NABEG einen bilanziellen und finanziellen Ausgleich, was einen umfangreichen Datenaustausch zwischen den Netzbetreibern nötig macht.

Die Plattform DA/RE unterstützt Netzbetreiber sowohl bei der Kommunikation untereinander, den Informationspflichten als auch bei der Koordinierung der Maßnahmen zur Netzstabilisierung. DA/RE organisiert die Abstimmung zwischen Netzbetreibern und den Einsatzverantwortlichen der Erzeugungsanlagen. Die Plattform wählt die effizientesten Anlagen für die prognostizierten Engpässe aus und ermöglicht die koordinierte Aktivierung der Redispatch-Maßnahmen. Das Ziel der Initiative ist die komplette Automatisierung von Redispatch-Abrufen aus dem Verteilnetz.

Die Plattform steht Netzbetreibern bundesweit offen

Zwar wurde DA/RE in Baden-Württemberg ins Leben gerufen und getestet, kann jedoch von Netzbetreibern bundesweit genutzt werden. Aktuell nutzen bereits über 40 Netzbetreiber in allen vier Regelzonen die DA/RE-Plattform.

Quellen / Weiterlesen

Informationen zum Projekt DA/RE | DA/RE
Mehr Vernetzung wagen: TransnetBW und Netze Baden-Württemberg proben das Energiesystem von morgen | Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
Vorteilhafte Netzkoordinierung für alle vier Regelzonen mit der DARE-Plattform | energie.blog
Atos unterstützt TransnetBW und Netze BW als Technologiepartner bei der Netzsicherheitsinitiative DA/RE | energie.blog
Bildquelle: Wikipedia – CatalpaSpirit, CC BY-SA 4.0
Stephan Hiller ist Betriebswirt (Studium an der Fachhochschule für Wirtschaft Berlin und in Cambridge, UK) mit umfangreicher Geschäftsführungs- und Start-Up Erfahrung. Er hat sich erfolgreich darauf spezialisiert, den Finanzbereich und das Controlling junger Unternehmen operativ zu betreuen und Start-Ups strategisch sowie in den Bereichen Marketing, Vertrieb und Finanzen zu beraten. Er verfügt über umfassende kaufmännische Erfahrungen, die er durch mehrjährige Berufstätigkeit für internationale Unternehmen im In- und Ausland aufgebaut hat. Hierunter waren u.a. Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Automobilindustrie, Solarmodulhersteller und Projektentwickler aus dem Bereich erneuerbare Energien. Weiterhin hat er mehrere Unternehmensgründungen im Bereich erneuerbare Energien initiiert und erfolgreich mit aufgebaut. Stephan hat zusammen mit Ajaz Shah energyload.eu im Oktober 2013 gegründet.

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